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Ausbau erneuerbare Energien: Mehr Tempo bitte!

Der Bundesrat hat die Botschaft zur Revision des Energie- und Stromversorgungsgesetzes vorgestellt. Der Vorschlag geht in die richtige Richtung. Um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten und die Erderwärmung unter 1,5°C zu halten, braucht es jedoch einen rascheren Ausbau der erneuerbaren Energien. Dies würde auch die mittelfristige Versorgungssicherheit im Strombereich stärken.

Rund drei Viertel der Schweizer Treibhausgasemissionen fallen im Energiesektor an. Das Nein zum CO2-Gesetz erhöht den Handlungsdruck im Wettlauf gegen die Klimaerhitzung. Die Reduktion der CO2-Emissionen bleibt – mindestens bis zu einer Neuauflage des CO2-Gesetzes – klar hinter dem erforderlichen Fahrplan des Pariser Klimaabkommens zurück. Umso wichtiger wird deshalb die Substitution der fossilen Energieträger durch Erneuerbare. Doch beim Ausbau neuer erneuerbarer Energien hinkt die Schweiz Europa hinterher, berichtet die Schweizerische Energie-Stiftung SES in einer Medienmitteilung.

Ungenügend für Klimaziele und Versorgungssicherheit

Die heute präsentierte Vorlage verbessert die Situation für den Ausbau erneuerbarer Energien. Die vorgesehenen Ausbauziele für 2035 sind jedoch deutlich zu tief. Die SES ist überzeugt, dass der Energiesektor bis 2035 dekarbonisiert werden muss, um das Pariser Klimabkommen einzuhalten. In Sektoren wie der Landwirschaft, dem Flugverkehr oder der Bauindustrie wird die Suche nach klimafreundlichen Lösungen mehr Zeit in Anspruch nehmen. Mit dem Ausbaupfad, den der Bundesrat vorschlägt und der auf den Energieperspektiven 2050+ beruht, steigt die Abhängigkeit von Stromimporten bis 2035 stark an. Ein rascherer Ausbau erneuerbarer Energien würde die Versorgungssicherheit stärken, wie dies auch die Eidgenössischen Elektrizitätskommission immer wieder betont.

Fragezeichen bei der Wahl der politischen Instrumente

Die Stossrichtung der Vorlage ist begrüssenswert, speziell auch die Absicht, die Energieeffizienz zu verbessern, Flexibilitäten beim Verbrauch zu nutzen und die Versorgungssicherheit zu stärken. Zweifel bestehen, ob mit den Massnahmen für erneuerbare Energien die nötigen privaten Investitionen ausgelöst werden. Kleine Solarstromproduzenten sind auf einen langfristig stabilen Rückliefertarif angewiesen. Für Betreiber von grösseren Photovoltaikanlagen ist es fraglich, weshalb der Bundesrat auf Einmalvergütungen setzt statt auf das in vielen Ländern bewährte Instrument der gleitenden Marktprämien. Es fehlen auch Elemente, die Bürger*innen, zum Beispiel Energiegenossenschaften, stärker miteinbeziehen. Diese haben sich im Ausland als Treiber der Energiewende erwiesen.

«Das Parlament muss beschleunigen»

Felix Nipkow, Leiter Fachbereich erneuerbare Energien bei der SES, stellt fest: «Die Vorlage geht zwar in die richtige Richtung, reicht aber bei weitem nicht aus, um den Herausforderungen bezüglich Klimaschutz und Versorgungssicherheit gerecht zu werden. Wir brauchen mehr Tempo!»


Weitere Informationen finden Sie hier:

4 Kommentare

  1. Einerseits werden der Verbrauch elektrischer Energie stark gefördert, anderseits die Atom- und Kohlekraftwerke abgebaut. Wind- und Sonnenenergie wird produziert wenn der Wind weht und -mehrheitlich – wenn die Sonne scheint. Das kann nicht gut gehen. Lange dauernde Blackouts wären der absolute GAU für unsere Gesellschaft. Wir benötigen eine andere klimafreundliche Massenenergie. Wasserstoff? Darauf sollte der Fokus liegen in internationaler Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Staat. Wenn das Fahrt aufnimmt und eine Lösung in Sicht ist, lässt sie sich auch finanzieren – auch via Urne.

    «Energieperspektiven 2050» geht zwar in diese Richtung aber es fehlt die Fokussierung auf die wirksamste Richtung. Alles zusammen wird nicht gehen. Zudem fehlt die internationale Zusammenarbeit. Muss wieder jeder das Rad selbst erfinden!

    • Um grünen Wasserstoff herzustellen muss zu erst ein massiver Ausbau der Solarenergieproduktion erfolgen und vor allem die Energieeffizienz in allen erdenklichen Stromanwendungen erhöht werden. Danach könne so interessante Ideen wie die letzhin vorgestellte Underground Sun Conversion umgesetzt werden.

  2. Ausbau für Energie. ? Wenn ich daran denke welchen Raub an Materialen dies braucht , Windmühlen aus Beton etc. Muss ca. alle 5 Jahre ersetzt werden. Entsorgungen gibt es auch keine für all dieses. Dies ist doch nicht der richtige Weg oder ? Jeder will Modern, Bequem und Faul sein obwohl es dies nicht braucht ! Noch mehr Natel etc. und alles immer wieder ersetzen. Was für Berge an Abfall und Mineralien Raub etc. Wie wär es einfach mit weniger Strom ? Wieder ein paar schritte zurück zur Natur und mit der Natur dies wäre die einzige korrekte Energiewende,
    Es würde gehen wenn man will ! Man müsste für die Natur wieder auf einiges verzichten, dass wäre alles ! Wir brauchen überdimensional Strom. Jetzt noch Elektro Auto Busse etc. und im gleichen Atemzug spricht man von Energiewende und arbeitet mit Ausreden genau auf das Gegenteil zu ?
    Es ist höchste Zeit zum Umkehren die einzige wahre Hilfe für die Natur !

  3. Windräder sind nicht recycelbar. Insbesondere die Flügel lassen sich nur sehr schwer recyceln, diese sind Sondermüll und werden im Boden vergraben.
    Weniger Strom und auf mehr verzichten währe sinnvoller als noch mehr Schaden anrichten, wie Windmühlen Solar etc. zu bauen und Produzieren.
    Die Natur noch mehr strapazieren und noch viel mehr Abfall zu produzieren kann nicht der richtige Weg sein.

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