Um verlässlichen Winterstrom zu liefern, beschloss das Parlament 2022, den Bau von Photovoltaik-Grossanlagen zu erleichtern — auch in alpinen Regionen. Neue Prognosen zeigen allerdings: Der Bau lohnt sich trotz hoher Subventionen nicht.
2022 wurde vom Parlament der sogenannte Solarexpress ermöglicht. Bis Ende 2025 wird damit die Bewilligung von Photovoltaik-Grossanlagen erleichtert und Bauherren bekommen bis zu 60% der Baukosten subventioniert. So lange die Anlage bis Ende 2025 Strom ins Netz einspeist. Das Vorhaben, Solaranlagen in teils sehr sensiblen Lebensräumen zu bauen, wurde von Umweltorganisation immer wieder kritisiert, diverse Einsprachen wurden eingelegt. Laut Tagesanzeiger (Bezahlartikel) ist das Projekt Solarexpress nun aber gescheitert.
Bau in hochalpinen Regionen deutlich teurer als erwartet
Nicht nur bei den Bewilligungen harzt es, auch wirtschaftlich scheint das ganze deutlich weniger deutlich weniger rosig als ursprünglich gedacht. So hat der Stromkonzern Axpo nun seine Stromprognosen für alpine PV-Anlagen für das Jahr 2050 von ursprünglich 10 Terrawattstunden (TWh) auf 0.81 TWh gesenkt. Rund die Hälfte der ursprünglich initiierten Projekte sind mittlerweile eingestellt worden, die restlichen stehen vor erheblichen Problemen.
Das Problem: Der Ausbau von Solaranlagen in alpinen Regionen ist sehr viel teurer als angenommen, denn die oft extremen Wetterbedingungen in den Alpen gingen bei der Planung offenbar vergessen. Die Anlagen müssten starken Winden und Schneemassen entgegenhalten, die Fundamente müssen also sehr viel stabiler sein als bei Anlagen im Flachland. Trotz hoher Subventionen sind die Kosten für die Produktion von alpinem Solarstrom oftmals zu hoch. Auch wenn die Baukosten in Zukunft sinken würden, sind sie zurzeit derart hoch, dass es fraglich ist, ob die Anlagen jemals rentabel betrieben werden können.
Weitere Informationen:
www.tagesanzeiger.ch/solarexpress-gescheitert-axpo-rechnet-mit-viermal-weniger-strom
Schön, dass Sie zu den alpinen Solaranlagen langsam aber sicher auf den Boden kommen und vielleicht auch merken, dass nicht alles, was grün daher kommt auch grün ist.
Jetzt müssten Sie den gleichen Denkprozess auch noch bei der Windenergie durchmachen…
Ich habe Bedenken, dass die ganze Diskussion seitens der Erzeuger und Versorger nur dazu dient, nun die Atomenergie wieder als notwendig und salonfähig darzustellen. Vorsicht vor einer Endschlossschlaufe, die anschliessend nur gebraucht wird Grosskraftwerke durchzudrücken.