StartNewsPolitik26'595 Personen gegen unnötige Biber-Abschüsse!

26’595 Personen gegen unnötige Biber-Abschüsse!

Am 12. Februar haben BirdLife und sieben weitere Organisationen in Bern den Kantonen eine Petition gegen unnötige Biber-Abschüsse übergeben. Die 26’595 unterzeichnenden Personen kritisieren den Bundesrat und fordern die Kantone auf, keine unnötigen Biber-Abschüsse zu genehmigen. Die Kantone haben bisher einen sehr vernünftigen Umgang mit dem Nagetier gepflegt. Auf Scheinlösungen mit dem Gewehr ist zu verzichten. Der Biber schafft mit seinen Dämmen wertvolle Lebensräume für viele andere Arten. Er fördert damit sehr kosteneffizient die Biodiversität, die in der Schweiz besonders stark bedroht ist.

Am 12. Februar haben 26’595 Personen mit einer Petition die Kantone dazu aufgefordert, keine unnötigen Biber-Abschüsse zu tätigen, sondern auf bewährte Lösungen im Umgang mit dem faszinierenden Nagetier zu setzen. BirdLife hat diese Petition mit Unterstützung von sieben weiteren Natur- und Tierschutzorganisationen lanciert, um gegen ein völlig falsches Signal des Bundesrats zu protestieren und die Kantone in ihrer bisherigen Praxis zu bestärken. Der Bundesrat suggeriert mit Verordnung und Erläuterungen, dass der Abschuss von Bibern eine Lösung und eine Notwendigkeit zur Verhinderung von Schäden sei. Beides ist falsch.

Abschüsse können Schäden nicht verhindern

Der Bestand des Bibers in der Schweiz nimmt zu. Wenn ein Revier frei wird, so wandert sehr rasch wieder ein Biber ein, um dieses freie Revier zu besetzen. Abschüsse können somit Schäden nicht verhindern und sind keine Lösung.

Tatsächlich können einzelne Biber Schäden verursachen. Für die Prävention und die Reduktion solcher Schäden gibt es seit Jahren bewährte Lösungen. Metallgitter schützen Bäume oder Böschungen, ein Biberdamm kann mit Bewilligung des Kantons teilweise abgebaut und die Einstauhöhe dadurch reduziert werden. In Einzelfällen kann sogar der ganze Damm verschoben oder entfernt werden. Für unterschiedliche Schadenssituationen existieren unterschiedliche, bewährte Lösungen.

Die Biodiversität der Schweiz ist stark bedroht: Ein Drittel der einheimischen Arten und die Hälfte der natürlichen Lebensräume stehen auf der Roten Liste. Die Roten Listen zeigen, dass es um die Biodiversität in der Schweiz viel schlechter steht als in unseren Nachbarländern, denn sie sind in unseren Nachbarländern deutlich kürzer als in der Schweiz.

Biber ist ein wertvoller Landschaftsarchitekt

Zu den Arten mit positiver Entwicklung in der Schweiz gehört der Biber. Dieser spielt eine enorm wichtige Rolle im Ökosystem. An mehr und mehr Flüssen und Bächen baut er meisterhaft seine Dämme. Dadurch entstehen wertvolle, stehende oder langsam fliessende Gewässer. Der Biber schafft damit Lebensräume für zahlreiche weitere Arten, seien es Libellen, Amphibien oder Fische – und sogar für den Eisvogel, der sich von letzteren ernährt. Im Hinblick auf den Klimawandel hilft der Biber, Wasser länger in der Landschaft zurückzuhalten. Als Helfer bei der Renaturierung von Gewässern wird seine ökologische Rolle in Zukunft also noch wichtiger als sie bereits heute ist.

Deshalb sollten wir uns am Biber erfreuen, den Gewässern ihren Raum lassen und bei auftretenden Schäden auf bewährte Lösungen ohne die Tötung von Bibern setzen!

Die Petition «Keine unnötigen Biber-Abschüsse!»
Die Petition «Keine unnötigen Biber-Abschüsse!» wurde von BirdLife Schweiz mit Unterstützung der folgenden Organisationen lanciert: Arbeitskreis Kirche und Tiere AKUT, Gruppe Wolf Schweiz GWS, Pro Natura, Schweizer Tierschutz STS, Stiftung für das Tier im Recht, WWF und Zürcher Tierschutz. Die Organisationen haben die Petition wenige Tage nach dem unverständlichen Entscheid des Bundesrats und kurz vor den Festtagen lanciert. Sie wird genau zwei Monate nach dem Bundesratsentscheid den Kantonen übergeben, weil es jetzt auf eine vernünftige Umsetzung der gesetzlichen Regelungen durch die Kantone ankommt.

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