Die Wildkatze erobert die Schweiz zurück! Nicht nur im Jura, sondern auch im Mittelland und im nördlichen Alpenraum werden in den letzten Jahren vermehrt Wildkatzen beobachtet. Fotofallen liefern nun den klaren Beweis für die Rückkehr der Wildkatze in die Schweiz.
Im Rahmen des Projekts «Die Rückkehr der Europäischen Wildkatze (Felis silvestris)» untersucht die KORA die Ausbreitung von Wildkatzen. Dabei evaluiert sie unter anderem potentielle Korridore, die von Wildkatzen besetzt und zur Ausbreitung in neue Gebiete genutzt werden könnten.
Ein potenzieller Weg für die Ausbreitung der Wildkatze führt entlang dem «überregionalen Wildtierkorridor» vom Jura Südhang in den Bucheggberg. Am Bucheggberg gab es bereits unbestätigte Beobachtungen von Wildkatzen. Zusätzlich ist dieses Gebiet ein äusserst interessanter potenzieller «Brückenkopf» südlich der Aare für die Besiedlung des Mittellands und der (Vor-)Alpen. Dies nicht nur für Wildkatzen, sondern auch für andere Arten. Um das Vorkommen von Wildkatzen in diesem Gebiet zu eruieren, hat KORA von Mitte Dezember 2018 bis Mitte Februar 2019 am Jura Südfuss zwischen Grenchen und Solothurn 25 Standorte mit Fotofallen bestückt.
An jedem Fotofallen-Standort wurde jeweils auch ein Lockstock aufgestellt, um Haare für genetische Analysen zu erhalten. Damit soll abgeklärt werden, ob sich unter den fotografierten Katzen Hybriden (Mischlinge zwischen Wild-und Hauskatzen) befinden. Tatsächlich konnte KORA an 10 der 25 Standorte phänotypische Wildkatzen fotografieren. Zusätzlich wurde auch im Gebiet südlich der Aare 34 Standorte mit Fotofallen und Lockstock ausgerüstet. Bereits in der ersten Woche konnten an vier dieser Standorte phänotypische Wildkatzen fotografiert werden.
Diese Bilder stellen laut KORA den ersten sicheren Nachweis von Wildkatzen in diesem Gebiet dar. Insgesamt wurden bisher an 9 der 34 Standorte phänotypische Wildkatzen fotografiert. Die Erhebung läuft noch bis Ende April.
Weitere Informationen zu dem Status der Wildkatze in der Schweiz finden Sie hier.
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