Meist kommen sie bescheiden daher, für Insekten sind einheimische Wildstauden aber eine besondere Attraktion. Bioterra ruft mit der jährlichen, einheimischen Staude des Jahres deshalb zur Förderung der Artenvielfalt im Garten auf. Dieses Jahr ist es das «Weidenblättrige Rindsauge», das den ganzen Sommer über goldgelb blüht und unter bestimmten Bedingungen auch im Garten wächst.
Einheimische Wildstauden sind winterhart, nachhaltig, robust, pflegeleicht und vor allem auch die natürlichen Futterpflanzen für unsere Insekten – eine Bereicherung also für den Bio- und Naturgarten. Darum hat die Organisation Bioterra anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens im vergangenen Jahr beschlossen, jedes Jahr eine einheimische Wildstaude zu küren, um auf diese langlebigen Blütenpflanzen und ihre Bedeutung für die Biodiversität aufmerksam zu machen.
Leuchtender Blütenreigen
Das «Ochsenauge» oder «Rindsauge», wie der gelbblütige Korbblütler Buphthalmum salicifolium im Volksmund genannt wird, kann mit etwas Fantasie durchaus mit den bewimperten grossen Augen eines Rindes verglichen werden, obwohl Goldauge der passendere Name wäre. Wer im Mittsommer in den Voralpen und Alpen über Magerwiesen spaziert, wird nämlich feststellen, dass nicht allein die mit Zungenblüten gesäumten Köpfchen auffallen, sondern vor allem deren dottergelbe Farbe. Die grossen Bestände, die die «Gelbäugige» beispielsweise am Thuner- und Brienzersee, um den Urnersee, in den Glarner Alpen, dem Rheintal oder dem Unterengadin bildet, sind eindrücklich. Die Staude – sie wird einen halben Meter hoch – blüht dort auf wenig gedüngten Wiesen und Wildheuflächen mit Flockenblumen, Salbei und Skabiosen um die Wette. Wegen ihres reichen Nektar- und Pollenangebots wird sie von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen umschwärmt.
Dankbares Gold für den Garten
Diese kontrastreichen natürlichen Insektenmagnete kann man ganz einfach auch in den eigenen Garten bringen. Das im Frühjahr ausgepflanzte Rindsauge ist im Hausgarten genauso blühfreudig, solange es genügend Licht und nicht allzu üppige Konkurrenz hat. Es ist sehr genügsam und freut sich über kalkhaltige, nicht zu schwere Böden und einen regelmässigen Schluck Wasser. Erhältlich ist es in gut sortierten Wildpflanzen- und Biogärtnereien, die auch Auskunft zu geeigneten Belgleitpflanzen wie etwa der Skabiosenblättrigen Flockenblume, der kleinen Bibernelle oder dem Wiesensalbei geben können, die mit dem Rindsauge besonders schöne Kontraste bilden.
Wildstaude des Jahres 2023 in Kürze
Das «Weidenblättrige Rindsauge» ist eine schmalblättrige Staude mit goldgelben Blütenständen, die rund einen halben Meter hoch wird. Sie mag sonnige Lagen und wechselfeuchte Böden. Bei guter Pflege blüht sie den ganzen Sommer und lockt viele Insekten an.
▪ Hier geht’s zum ausführlicheren Porträt der Wildstaude des Jahres 2023:
→ bioterra.ch/wildstaude-des-jahres
▪ Hier geht’s zu den zertifizierten Biogärtnereien in Ihrer Nähe, von welchen viele auch einheimische Wildpflanzen wie das Ochsenauge anbieten.
→ bioterra.ch/gartenprofis