Für elf Pestizide sollten vom BAFU neu Grenzwerte eingeführt werden. Nach Konsultation mit dem Schweizerischen Bauernverband soll dieser Grenzwert allerdings für vier Umweltgifte wieder gestrichen worden sein — unter anderem für Deltamethrin, ein hochgiftiges Insektizid.
Deltamethrin ist ein hochgiftiges Insektizid, welches unter anderem als Pflanzenschutzmittel eingesetzt wird. Dabei sind bereits sehr kleine Konzentrationen Deltamethrin hochproblematisch für Wasserlebewesen. Wie der Schaffhauser Kantonschemiker gegenüber der «Rundschau» des SRF sagt, kann bereits ein Tropfen von einem Produkt mit Deltamethrin einen ganzen Bach vergiften. Für den Schutz unserer Gewässer ist es entsprechend wichtig, den Einsatz dieses Mittel besser zu regeln. Trotzdem gibt es heute keinen spezifischen Grenzwert für Deltamethrin.
Weiter spritzen statt Gewässer schützen
Nach wiederholten Funden in Bächen, wollte das BAFU für elf Stoffe neu Grenzwerte festlegen. Doch wie Recherchen der SRF «Rundschau» zeigen, hat der Schweizerische Bauernverband empfohlen, vier dieser Stoffe nicht auf diese Liste zu setzen. Unter diesen Stoffen ist auch Deltamethrin. Das Departement unter Rösti soll dieser Empfehlung offenbar gefolgt sein.
Dieser Beschluss ist auch aus rechtlicher Sicht nicht nachvollziehbar — laut Umweltrechts-Experten Hans Maurer wird so das Gewässerschutzgesetz umgangen. Es ist nicht erlaubt, für gefährliche Pestizide keine Grenzwerte festzulegen. Zum gleichen Schluss kommen interessanterweise auch die Beamten des BAFU. In dem Bericht schreiben sie: «Bei den vier Wirkstoffen (…), für welche keine neuen ökotoxikologischen Grenzwerte festgelegt werden, ist der gemäss Gewässerschutzrecht vorgegebene Schutz der Gewässer hingegen nicht sichergestellt.» Einmal mehr werden landwirtschaftliche Interessen jedoch der Umwelt vorgezogen. Bis im Sommer soll sich der Gesamtbundesrat voraussichtlich mit der Vorlage des BAFU befassen.
Weitere Informationen:
SRF Rundschau «Departement Rösti: Kein Grenzwert für hochwertiges Insektizid»
Gesetze werden einfach umgangen. Und da soll noch jemand sagen die Schweiz nehme dich als Rechtsstaat ernst. Zum Heulen – so wohlhabend die Schweiz, so willkürlich ihr Rechtsemfinden, eben eine goldige Bananenrpublik.
Super auf den Punkt gebracht. Danke! Ich möchte nur noch hinzufügen, dass ich nicht umhinkomme andauernd Parallelen zwischen Albert Rösti und Donald Trump zu ziehen.
ganz ehrlich, wer kann von einem Rösti anderes erwarten ? Siehe das Thema Wolf