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Die Kiebitze sind zurück im Grossen Moos!

Im Grossen Moos ziehen derzeit wieder die Kiebitze ein: In den letzten Tagen wurden bis zu 180 dieser seltenen Vögel auf der 6 Hektaren grossen Kiebitz-Förderfläche bei Ins (BE) gesichtet. Ein Teil der Kiebitze wird weiterziehen, ein Teil bleiben: Dank des Förderprojekts von BirdLife Schweiz und Partnern beherbergt das Grosse Moos heute mit rund 35 Brutpaaren wieder eine der drei grössten Kiebitzkolonien der Schweiz. Dies, nachdem die Art vor 20 Jahren hierzulande akut vom Aussterben bedroht und im Grossen Moos als Brutvogel verschwunden war.

BirdLife Schweiz freut sich über die derzeitige Rückkehr der Kiebitze ins Grosse Moos, wie sie in einer Medienmitteilung berichten. Einst brüteten gegen 300 Kiebitzpaare im Seeland – mehr als heute in der ganzen Schweiz (rund 200 Paare). Doch ab ca. 1980 setzte schweizweit ein starker Rückgang ein, sodass um 2005 hierzulande nur noch etwa ein Zehntel des früheren Bestands überlebte. Der Kiebitz war in der Schweiz akut vom Aussterben bedroht und verschwand im Grossen Moos ganz. Seit 2014 siedelt er sich nun in diesem Gebiet wieder an.

Gezielte Fördermassnahmen zeigen Wirkung

Um die Lebensräume der Kiebitze zu verbessern, setzt BirdLife in Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten, dem Kanton Bern und weiteren Partnern gezielte Massnahmen um. Auf einer speziellen Kiebitzförderfläche bei Ins (BE) wurde temporär die Drainage verschlossen, sodass sich Flachwasserbereiche bilden können. Diese sind essenziell für die Nahrungssuche der Jungvögel. Gleichzeitig wird die Fläche mit Schottischen Hochlandrindern beweidet. Deren Tritte schaffen offene Bodenstellen, die ebenfalls für die Kiebitze von grosser Bedeutung sind. «Die Kombination aus Flachwasserzonen und offenen Bodenstellen bietet ideale Brutbedingungen», sagt Martin Schuck, Abteilungsleiter Artenförderung und stv. Geschäftsführer bei BirdLife Schweiz.

Effektiver Schutz vor Fressfeinden

Die Förderfläche ist mit einem Elektrozaun gesichert, der nicht nur die Rinder auf der Weide hält, sondern auch Kiebitzgelege und Küken vor Füchsen und anderen Raubtieren schützt. Solche Massnahmen waren früher nicht nötig – Feuchtgebiete wie z. B. das Grosse Moos oder die Linthebene boten dem Kiebitz einst grossflächig Lebensraum. Heute sind solche wertvollen Flächen selten, und die wenigen verbliebenen Rückzugsorte wirken wie Oasen in der Wüste – sie ziehen nicht nur Kiebitze an, sondern auch Füchse, die Nester plündern und Jungvögel erbeuten. Besonders die jungen Kiebitze sind dadurch deutlich stärker gefährdet als in naturnahen Lebensräumen. Deshalb setzt BirdLife Schweiz alles daran, den Bruterfolg der fragilen Kolonie zu sichern.

Lebensraum für nachhaltigen Schutz

Die Rückkehr der Kiebitze ins Grosse Moos zeigt, dass Naturschutz wirkt – und dass durch die lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen BirdLife Schweiz, Landwirten und Behörden wertvolle Lebensräume erhalten und geschaffen werden können.

Langfristig reicht der Schutz einzelner solcher vergleichsweise kleiner Flächen nicht aus. Damit sich der Kiebitzbestand langfristig selbst erhalten kann, müssen Lebensräume grossflächig wiederhergestellt und miteinander vernetzt werden. Dafür setzt sich BirdLife Schweiz ein.

Mehr Informationen:
birdlife.ch/kiebitz

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