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Unser Biodiversitäts-Fussabdruck wird immer grösser

Eine Studie des Bundes zeigt: Im Inland nahmen die Umweltbelastungen in den letzten Jahren ab, dafür im Ausland umso stärker zu. Besonders düster sieht es bei der Biodiversität aus, wo der Fussabdruck deutlich zunahm.

Weit verbreitet ist die Meinung, dass die Schweiz sauber ist und die Umweltprobleme klein sind. Im Ausland sieht es aber anders aus! Dort liegen Plastiksäcke rum, es werden luftverpestende Autos gefahren und Singvögel bejagt. Ganz so einfach ist es aber nicht, wie die Studie «Umwelt-Fussabdrücke der Schweiz» des Bundesamts für Umwelt zeigt. Neben den direkten Auswirkungen in der Schweiz führt unser Konsum nämlich auch zu eben diesen Auswirkungen im Ausland. Diese sind erheblich und werden bedeutender, wie es in der Studie heisst: «Dabei zeigt sich immer deutlicher: Die Erfolge im Inland werden teilweise durch eine Zunahme der Umweltbelastung im Ausland neutralisiert. Mit ihrem vergleichsweise hohen Konsumniveau gehört die Schweiz zudem zu den Ländern mit überdurchschnittlich grossen Umwelt-Fussabdrücken pro Person.»

Belastung der Biodiversität steigt an

Der Konsum-Fussabdruck wird stark von importierten Gütern geprägt. So fällt aktuell nur gut ein Viertel der Umweltbelastung im Inland an. Neben importierten Konsumgütern wie Handys, Textilien oder Lebensmittel fallen dabei auch importierte Futtermittel oder Erze ins Gewicht. Während die Gesamt-Umweltbelastung nicht nur pro Kopf, sondern auch absolut gesehen leicht gesunken ist, sieht es beim Biodiversitäts-Fussabdruck anders aus. Dieser berücksichtigt den Einfluss der Landnutzung auf die globale Artenvielfalt. So schwindet etwa die Biodiversität in Ländern mit intensiver landwirtschaftlicher Bodennutzung und hoher Artenvielfalt besonders. Insbesondere durch den inländischen Konsum von importierten Gütern hat der Druck auf die Biodiversität im untersuchten Zeitraum um rund 14 Prozent pro Kopf zugenommen. Der absolute Biodiversitäts-Fussabdruck ist wegen der Zunahme der schweizerischen Wohnbevölkerung noch stärker gestiegen als der Biodiversitäts-Fussabdruck pro Kopf.

Umweltbelastung gesunken, aber immer noch zu hoch

Insgesamt ist die Umweltbelastung der Schweiz in den letzten 20 Jahren pro Kopf um 19 Prozent gesunken, wie das BAFU schreibt. Die Verschmutzung von Luft und Wasser im Inland haben dank gesetzlicher Vorgaben und technologischer Fortschritte abgenommen. Fast drei Viertel der gesamten Umweltbelastung entstehen heute aber wegen importierten Produkten im Ausland. So überschreitet die Gesamtumweltbelastung der Schweiz das verträgliche Mass insgesamt um mehr als das Dreifache. Und als Fazit bleibt: Die resultierenden Fussabdrücke der Schweiz sind mit den Belastbarkeitsgrenzen des Planeten nicht vereinbar. – Zusammenfassung der Studie

Hier kommen Sie zur vollständige Publikation zu den Umwelt-Fussabdrücke der Schweiz.

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