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So klimafreundlich sind die Schweizer Gemeinden und Kantone

Das Projekt OK Klima stellt der Zivilgesellschaft anhand interaktiver Klima-Karten Daten zur Verfügung, die anhand von 51 Indikatoren zeigen, wo Gemeinden und Kantone hinsichtlich ihrer Klimafreundlichkeit stehen. Vor allem in den Bereichen Energieversorgung sowie Konsum und Freizeit schneiden fast alle Gemeinden ungenügend ab.

Zwei Drittel der öffentlichen Gelder sind in der Hand von Kantonen und Gemeinden. Dadurch spielen diese eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von Klimaschutzmassnahmen. OK Klima will Klimapolitik für die Bevölkerung zugänglicher machen und baut dafür zusammen mit der Zivilgesellschaft eine Plattform auf, um konkrete Werkzeuge zur Durchsetzung von Klimaschutzmassnahmen auf lokaler Ebene anzubieten. Das Projekt der Klima-Allianz Schweiz veröffentliche nun erste Klima-Karten. Diese basieren auf statistischen Daten und bilden die aktuelle Situation ab. Wer sich durch die Karten klickt, gewinnt Einsicht, wie klimafreundlich die verschiedenen Gemeinden und Kantone der Schweiz sind – und das in verschiedenen Bereichen von Mobilität bis Ernährungssystem.  

Ambitionierte lokale Klimaziele sind erreichbar

Aus den Karten lassen sich landesweit spannende Daten zu 45 Indikatoren aus fünf Bereichen auf Gemeinde- und/oder Kantonsebene herauslesen. Zudem zeigt eine Gesamtnote, wie jede Gemeinde bzw. jeder Kanton im Vergleich zu den anderen insgesamt abschneidet. So zeigen zum Beispiel mehrere grosse Gemeinden im Kanton Aargau und im Kanton Genf die besten Resultate im Bereich Mobilität anhand von Indikatoren wie der Reduktion von Parkplätze, der Anzahl Carsharing-Parkplätze oder der Qualität des öffentlichen Verkehrs. Beim Indikator «unversiegeltes Land» ist die Gemeinde Riehen in Basel-Stadt ganz vorne. Im Kanton Graubünden haben gewisse Gemeinden zu 100 Prozent Bio-Betriebe. Es fällt auch auf, dass fast 20 Prozent der Gemeinden mit über 20’000 Einwohner:innen aktuell eine gute Note im Bereich Ernährungssystem erhalten. «Das Gesamtbild zeigt trotzdem eine kritische Situation. In den Bereichen Energieversorgung sowie Konsum und Freizeit erhält fast keine Gemeinde ein «genügend», um auf die Pariser Klimaziele hinzuarbeiten.» erklärt Projektleiterin und Umweltingenieurin Valérie Sturm. Damit bestätigten die dargestellten Daten das vor kurzem veröffentlichte Kantonsrating des WWF im Gebäudebereich

Zufall oder Absicht? 

Liegen hinter den einzelnen positiven Resultaten politischer Wille und konsequent geschaffene Rahmenbedingungen? Oder haben gewisse Gemeinden einfach einen Standortvorteil und eine positive Ausgangslage? Dazu liefert OK Klima in einem weiteren Schritt Auskunft. «Wir können die lokale Klimapolitik nicht von statistischen Daten ableiten, die nicht das volle Bild zeigen. Um zu verstehen, was Gemeinden und Kantone schon tun oder tun sollen,  und wie sich die Zivilbevölkerung konstruktiv einbringen kann, braucht es eine detaillierte qualitative Evaluation. Das plant OK Klima in Zusammenarbeit mit der lokalen Zivilgesellschaft im nächsten Schritt.» Aufgrund des aufwändigen Prozesses dieser Evaluation liegt aktuell der Fokus auf Gemeinden mit mehr als 20’000 Einwohner:innen. 

Mehr Partizipation für die Durchsetzung von Klimaschutzmassnahmen auf lokaler Ebene

OK Klima will auf der Plattform handlungsorientiert darstellen, was genau bereits gut läuft und welche Massnahmen die Zivilgesellschaft von lokalen und regionalen Regierungen und Verwaltungen einfordern sollte. Dafür arbeitet OK Klima mit einem breiten Netzwerk an Organisationen und engagierten Menschen zusammen. Wer Fragen, Verbesserungsvorschläge und Lust hat, in den nächsten Schritten des Projekts mitzuarbeiten, kann sich bei hello@ok-klima.ch melden. «Das Projekt muss der Zivilgesellschaft nutzen, damit sie sich auf eine niederschwellige Art und Weise fürs Klima konstruktiv einsetzen kann.», meint Valérie Sturm. 

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