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Klimabewegung: Aufruf zu nationalem Streik am 4. September

Die Klimabewegung nimmt wieder Fahrt auf und gibt bekannt, den Protest gegen die Untätigkeit der Regierungen und der Wirtschaft intensivieren zu wollen. Darum ruft die Bewegung am 4. September national zu einem Streik auf und plant eine Protestwoche während der Herbstsession des Parlaments.

Am Freitag, 4. September, ruft die Klimabewegung national zu einem Streik auf, um sofortige und wirksame Massnahmen der Regierung zur Lösung der Klimakrise zu fordern. Um den Druck zu verstärken, sind die Verbindungen zwischen aktiven Gruppen wie dem Klimastreik, dem Collective Climate Justice, Extinction Rebellion und dem Collectif Breakfree gewachsen. Im September plant die Schweizer Klimabewegung eine noch nie dagewesene gemeinsame Grossaktion mit dem Titel «Rise Up for Change». Der Schwerpunkt liegt auf dem Versagen bestehender Systeme, eine Antwort auf die Klimakrise zu liefern. 

Die letzte Woche der Herbstsession des Parlaments findet vom 20. bis 25. September statt. Gleichzeitig werden Hunderte von Menschen entschlossen für einen bewohnbaren Planeten einstehen und friedlich um eine lebenswerte Zukunft kämpfen. Auf eigenes Risiko werden sich Aktivist*innen an Aktionen des gewaltlosen zivilen Ungehorsams beteiligen, um wichtige Akteure in der Industrie, im Finanzwesen und in der Politik aufzuwecken und sie dazu zu bringen, endlich Verantwortung gegenüber kommenden Generationen und betroffenen Menschen weltweit zu übernehmen. «Es ist viel ernster, als die meisten Menschen denken», sagt Kim Teuscher, Sprecherin von Collective Climate Justice. «Mit der geplanten Aktion konfrontieren wir die Mächtigen in unserem privilegierten Land mit den Folgen ihrer absichtlichen Ignoranz. Diese Menschen sind die letzten, die von den Folgen ihrer Entscheidungen betroffen sind, und auch die am wenigsten gefährdeten.»

Der oft kritisierte Schweizer Finanzplatz verursacht mit seinen weltweiten Investitionen in fossile Brennstoffe nach wie vor das 22-fache der Schweizer Inlandemissionen und finanziert damit das Szenario einer Klimaerwärmung von 4 bis 6 °C. Gleichzeitig warnt die Wissenschaft unter anderem im IPCC Bericht, dass bereits bei einer Erwärmung von «nur» 1.5 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit globales Leid verursacht wird. 

Die  Klimakrise wird von der Wissenschaft zunehmend als «existentielle Bedrohung» für unsere Spezies diskutiert. Es gibt sogenannte «Kipppunkte», die bei einem noch ungewissen, aber möglicherweise sehr nahen Grad der Erwärmung überschritten werden. Wird ein derartiger Kipppunkt erreicht, wird eine unkontrollierbare und sich beschleunigende Kaskade der Erwärmung in Gang gesetzt. Diese Kaskade könnte bis zur Bedrohung der Bewohnbarkeit der Erde für die Mehrheit der Lebewesen führen.

«Die Klimakrise wird von der Politik nicht als Krise behandelt. Das System hat nicht angemessen auf die Katastrophe reagiert», sagt Alexandra Gavilano. «Nur durch massive und gemeinsame Anstrengungen, die Emissionen in den nächsten zehn Jahren auf Null zu reduzieren, können wir das Ruder noch herumreissen». Dieser sofortige Umbau der gegenwärtigen Verhältnisse muss nach den Prinzipien der Klimagerechtigkeit und einem ausgeprägten Verständnis von demokratischen Prozessen gestaltet werden. «Der vertrauenszersetzende Lobbyismus und die Intransparenz, die wir beobachtet haben, müssen verschwinden», sagt Alexandra Gavilano.

Weitere Informationen zum Klimastreik finden Sie hier.

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