Zum zweiten Mal rief BirdLife Luzern zur winterlichen Volkszählung der befiederten Gäste in Gärten und Parks auf. An drei Tagen zählten über 350 Vogelbegeisterte 8418 Vögel. Auf Rang eins steht gemäss der vorläufigen Zwischenbilanz am Sonntagabend der Haussperling, gefolgt von Feldsperling und Amsel. Total konnten beeindruckende 85 verschiedene Vogelarten gesichtet werden.
«Mit 37 Vögeln pro Garten konnten eine grosse Zahl Vögel beobachtet werden. Mit über 350 Teilnehmenden haben nochmals deutlich mehr Leute mitgemacht als bei der ersten Ausgabe. Das grosse Interesse an den Wintervögeln freut uns besonders», berichtet Peter Knaus, Präsident BirdLife Luzern in einer Medienmitteilung. Mit der Stunde der Wintervögel werden Kenntnisse zu den Vögeln in Gärten und Parks im Winter gesammelt. Vielfältige Grünräume in Siedlungen mit beerentragenden Sträuchern und Bäumen sind für die Wintervögel während der kalten Jahreszeit sehr wichtig.
Unter den 85 Vogelarten: Doppelsieg für die Spatzen
Weit über die Zentralschweiz hinaus, in 113 Schweizer Gemeinden, zählten Vogelinteressierte dieses Wochenende während einer Stunde 8418 Vögel und meldeten diese an BirdLife Luzern. An der Spitze der Rangliste der 85 gesichteten Vogelarten steht der Haussperling (Anzahl: 1415). In 70% der Gärten konnte der Hausspatz festgestellt werden. An zweiter und dritter Stelle stehen Feldsperling (Anzahl: 740, in 35% der Gärten) bzw. Amsel (Anzahl: 600, in 84% der Gärten) gezählt. Die Amsel ist damit auch der weit verbreitetste Gast in unseren Gärten, noch vor der Kohlmeise (in 79% der Gärten) und dem Haussperling.
Vergleich mit der Erstausgabe
Anders als 2020 war dieser Winter nicht mild. Die Bise sorgte zudem für frostige Temperarturen. 2020 war ebenfalls der Haussperling der häufigste Wintervogel. Die Kohlmeise war damals noch die zweithäufigste Art, liegt nun aber auf Platz 5. Zehnmal häufiger als im letzten Winter war der Bergfink (neu 388 Individuen). Bei diesem Wintergast kommt es in der Schweiz in unregelmässigen Abständen zu Masseneinflügen. In diesem Winter besteht im Berner Mittelland ein grosser Schlafplatz mit Hunderttausenden Vögeln. Auch der farbenfrohe Stieglitz war mehr als doppelt so häufig wie 2020. Auf der anderen Seite wurden von Kohlmeise und Blaumeise nur gut halb so viele Vögel gezählt wie im letzten Winter.
Übrigens: Auch in Deutschland und Österreich wurden an diesem Wochenende die Wintervögel gezählt. In Deutschland nehmen Haussperling, Kohlmeise und Feldsperling die ersten Plätze ein. In Österreich steht ebenfalls der Haussperling an der Spitze, gefolgt von Feldsperling und Kohlmeise.