Aus ethischen und ökologischen Gründen beschränken sich Biobauern bereits heute auf maximal 10 Prozent Kraftfutter in der Fütterung von Wiederkäuern. Aber ist Kraftfutter aus ökonomischen und tiergesundheitlichen Gründen unumgänglich? Das Projekt «Feed no Food» zeigt, dass ganz auf Kraftfutter verzichtet werden kann, ohne dass Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit leiden. Dies berichtet das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL in seiner aktuellen Medienmitteilung.
Der Anbau von Kraftfutter steht in Konkurrenz zum Anbau von Pflanzen für die menschliche Ernährung. Deshalb dürfen Biobetriebe bereits heute bei Wiederkäuern maximal 10 Prozent Kraftfutter einsetzen. Das FiBL hat nun untersucht, ob in der schweizerischen Biorinderhaltung der Kraftfutterverbrauch noch weiter reduziert oder ganz darauf verzichtet werden kann.
In einer experimentellen Studie haben die Forscher eine 70-köpfige Milchviehherde in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Hälfte der Kühe erhielt weiterhin die erlaubten 10 Prozent Kraftfutter, die andere nur noch Raufutter. Die Milchleistung der Kühe ohne Kraftfutter ging erwartungsgemäss etwas zurück. Doch Entgegen der verbreiteten Meinung hatte die Kraftfutterreduktion einen positiven Einfluss auf die Tiergesundheit: Die Körperkondition und die Eutergesundheit waren bei den Kühen ohne Kraftfutter etwas besser. Die übrigen Gesundheitsmerkmale und die Fruchtbarkeit der Kühe ohne Kraftfutter blieben gleich gut wie bei den Kühen mit Kraftfutter. Weitere Untersuchungen auf rund 70 Biomilchvertrieben bestätigen die Ergebnisse.
Weitere Informationen zur Fütterung ohne Kraftfutter finden Sie auf der Seite www.fibl.org.