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Die Nachteile der Wasserkraft

Hunderte von Bergbächen sindin den letzten Jahrzehnten verstummt. Grund dafür ist die Wasserkraftnutzung. An mehr als 1500 Fassungen wird in der Schweiz Wasser aus den Bächen abgezapft und in Kraftwerke oder Stauseen geleitet. Zurück bleibt ein kümmerlicher Rest Wasser, oft aber auch gar nichts. Auf dieses Problem will Pro Natura unter anderem mit einer Bilddokumentation aufmerksam machen.

Mehr als 90 Prozent des naturverträglich nutzbaren Potenzials der Wasserkraft wird heute zur Stromgewinnung genutzt. Die Wasserkraftnutzung in der Schweiz bewegt sich am ökologischen Limit. Doch ob der technischen Diskussion um Restwasser, Gigawattstunden und Energiewende geht oft vergessen, worum es draussen an betroffenen Gewässer konkret geht. In einer aufwändigen Bilddokumentation (http://www.pronatura.ch/wasserkraftnutzung) zeigt Pro Natura deshalb die Kehrseite der Wasserkraftnutzung – mit Bächen, die oberhalb von Wasserfassungen lebendig sprudeln, und unterhalb nicht mehr sind als klägliche Rinnsale oder trockene Steinwüsten.

Seit 1992 gesteht das Gewässerschutzgesetz den für die Stromproduktion neu gefassten Bächen ein Restwasser zu. Damals schon bestehende Fassungen ohne Restwasserabgabe sind sanierungspflichtig. Doch auch nach Ablauf einer Übergangsfrist von 20 Jahren müssen Bundesrat, Bundesbehörden und Umweltverbände konstatieren: Unterhalb von rund der Hälfte der sanierungspflichtigen Wasserfassungen fliesst noch immer kein Restwasser. Das zeigen die aktuellsten verfügbaren Zahlen des Bundesamtes für Umwelt aus diesem Jahr.

Doch damit nicht genug: Statt die säumigen Kantone in die Pflicht zu nehmen, damit endlich wieder ein Minimum an Wasser in den Bächen murmelt, wollen manche im Zeichen der Energiewende die Wasserkraft massiv und über das ökologisch verträgliche Mass ausbauen. Dies ohne Not, liegen doch die grossen und erst noch naturverträglichen Potenziale in den Bereichen der Effizienz und der Solarenergie.

1 Kommentar

  1. Ich habe dieses ewige BlaBla satt – siehe Abstimmung über Restwassermenge, nichts aber auch gar nichts ist z.B. im Kt. Freiburg geschehen (Ausführungsbestimmungen obliegen den Kantonen …) – die Saane (inkl. Petite Sarine) heute => null Nasen, null Aeschen, die Wasserführung kalt und ständiger Schwall-/Sunkbetrieb. Ich freue mich schon auf das Projekt des Kanals ab Schiffenenwerk zum Murtensee – dann wird die Wasserführung nach Bern ganz gekappt und die Freiburger können auf ihrem “Hoheitsgebiet” ihre debile Wasserbewirtschaftung weiterführen.

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