StartNewsGesellschaftBirdLife hat der Schweiz ein Geschenk gemacht

BirdLife hat der Schweiz ein Geschenk gemacht

BirdLife International und BirdLife Schweiz feierten letztes Jahr jeweils ihr 100-jähriges Jubiläum. Statt lauter Böller gab es ein Feuerwerk an 150 guten Ideen, die im ganzen Land umgesetzt werden. Ein Vielfalt an besonderen Geburtstagsgeschenken an die Schweizer Natur und Gesellschaft. 

Mit seinen rund 69’000 Mitgliedern in der ganzen Schweiz ist BirdLife Schweiz eine der drei grossen Umweltorganisationen hierzulande. Ihre einzigartige Struktur ermöglicht es ihr, konkrete Naturschutzprojekte anzustossen und umzusetzen. So auch im Jubiläumsjahr 2022, über das nun die Bilanz zu den Projekten vorliegt.  

150 BirdLife-Naturjuwelen in 20 Kantonen 

BirdLife Schweiz ist die einzige der grossen Naturschutzorganisationen, welche bis auf Gemeindeebene organisiert ist. Mit 430 lokalen Sektionen, die oft über mehrere Gemeinden hinweg wirken und mit 20 Kantonalverbänden ist die BirdLife-Familie lokal verankert und sehr tatkräftig. Diesem Netzwerk verdankt die Schweiz das Geschenk von 150 BirdLife-Naturjuwelen, die aus grösseren und kleineren Naturschutzprojekten bestehen, welche im letzten Jahr angestossen oder schon umgesetzt wurden. Darunter sind zum Beispiel grössere Renaturierungen, der Bau neuer Teiche oder Trockenmauern, die Umgestaltung von Gebäudeumgebungen, die Pflanzung von Hecken und Obstbäumen und vieles mehr. «Damit ist ein Beitrag zugunsten der Natur in unserem Land geleistet, der noch lange Wirkung zeigen wird», freut sich Raffael Ayé, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz. Er weiss, dass es mehr brauchen wird, um die Biodiversität zu erhalten. «Aber BirdLife schafft mit all den konkreten Beispielen im Kleinen, was wir als Gesellschaft insgesamt aufbauen müssen. Wir renaturieren und legen neu an, vernetzen in den Gemeinden wertvolle Flächen und ermöglichen, dass Tier- und Pflanzenarten mehr Lebensraum erhalten.» 

Eine von 150 BirdLife-Naturjuwelen: ein neuer Naturgarten und Naturlernort in Uzwil. Foto: BirdLife Schweiz

25’000 Besucherinnen und Besucher 

In einer Wanderausstellung, die bei rund 50 lokalen BirdLife-Sektionen und Partnern in der ganzen Schweiz gastierte, war die Ökologische Infrastruktur das zentrale Thema. Die Ökologische Infrastruktur ist ein Projekt des Bundesrats. Sie hat das Ziel, die bisher meist viel zu kleinen und isolierten Naturschutzgebiete auf der Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen mit den für die Biodiversität wertvollsten Flächen zu ergänzen, sie gemäss ihrem Potenzial aufzuwerten und langfristig zu sichern. «Die breite Bevölkerung für die Zusammenhänge der Natur zu sensibilisieren ist eine unserer Hauptaufgaben», ist Raffael Ayé überzeugt. Gemeistert hat BirdLife diese komplexe Herausforderung mit einer interaktiven Ausstellung und der Weltneuheit eines Insektenflugsimulators. Damit ist es beispielsweise mögleich, wie ein Schmetterling durch eine blumenreiche Wiese zu fliegen. Über 14’000 Besucherinnen und Besucher inklusive rund 120 Schulklassen haben dieses einmalige Erlebnis bereits genossen und behalten es bleibend in Erinnerung. Weitere 11’000 Personen kamen im BirdLife-Naturzentrum Neeracherried in den Genuss eines Insektenflugs.  

Gesellschaftliche Herausforderung 

Am Jubiläumsfest, das beim BirdLife-Naturzentrum Klingnauer Stausee stattfand, wurden die Vertreterinnen und Vertreter der gesamten Schweizer BirdLife-Familie begrüsst. Mit Irène Kälin, der amtierenden Nationalratspräsidentin, dem Aargauer Regierungsrat Stephan Attiger und weiteren Nationalräten wie Nik Gugger, Kurt Fluri und Ursula Schneider Schüttel feierten hohe politische Amtsträgerinnen und Amtsträger das 100-Jahr-Jubiläum mit. Sie sprachen BirdLife eine konstruktive Haltung und Dialogfähigkeit aus. So sagte Stephan Attiger: «Mit BirdLife finden wir immer gemeinsame Lösungen – die Projekte werden besser und das schätze ich!» Nationalrat Nik Gugger betonte: «Als Vizepräsident von BirdLife Schweiz ist es mir ein grosses Anliegen, in Bundesbern tragfähige Brücken zu bauen.» Nationalratspräsidentin Irène Kälin bedankte sich bei BirdLife Schweiz mit den Worten: «Ihr seid Teil der Lösung mit euren konkreten Massnahmen gegen den Verlust der Biodiversität. Euer ehrenamtliches Engagement ist ein Beitrag für die ganze Gesellschaft. Dafür gebührt euch ein grosses Dankeschön!» 

Die Nationalratspräsidentin Irène Kälin testete am BirdLife-Fest mit grosser Begeisterung den Insektenflugsimulator. Foto: Severin Bigler/BirdLife Schweiz

So arbeitet die Naturschutzorganisation BirdLife Schweiz beharrlich und konstruktiv an guten Lösungen. Dazu gehören Kampagnen für Biodiversität im Siedlungsraum und im Wald, Aufklärung zu komplexen Themen wie der Biodiversität oder der Ökologischen Infrastruktur, konkrete Umsetzungen in Artenförderungsprojekten oder eben die BirdLife-Naturjuwelen im Jubiläumsjahr. «Der Erfolg unseres Aufrufes, Biodiversitätsprojekte in den Gemeinden umzusetzen, beflügelt. Wir werden die Erfahrungen an weitere Partner und Vereine herantragen. Aus dem Engagement ist eine ansteckende Bewegung in unserem Verband entstanden, von der die Natur und damit die ganze Gesellschaft profitiert», ist Raffael Ayé überzeugt. 

Weitere Informationen zum Verband, seinen Projekten im Arten- und Naturschutz und wie man Mitglied werden kann, finden Sie hier: birdlife.ch

Eine Auswahl an BirdLife-Naturjuwelen-Projekten finden Sie hier: birdlife.ch/naturjuwelen

Die ehemalige Wanderausstellung ist nun für 2 Jahre im BirdLife-Naturzentrum Klingnauer Stausee als Sonderausstellung zu sehen. Auch die virtuellen Flüge können dort erlebt werden. naturzentrum-klingnauerstausee.ch

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte Kommentar eintragen
Bitte geben Sie ihren Namen hier ein

Newsletter Anmeldung

Erhalten Sie die neusten Jobs und News.

Dank Ihrer Hilfe können wir spannende Artikel aufbereiten, den Veranstaltungskalender pflegen und die Job-Platform betreuen.

TOP-NEWS