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99 Luftballons…

Schon vor dreissig Jahren sang Nena über mit Helium gefüllte Luftballons, die zu einem grossen Problem wurden. Doch zu einem Kindergeburtstag oder einer Wohltätigkeitsveranstaltung gehören sie einfach dazu. Und wer denkt bei den bei Kindern so beliebten, runden, bunten Luftballons schon an ein Problem?

Das Loslassen von Luftballons soll ein Zeichen setzen oder einem Brautpaar Glück bringen. Doch ist es recht ironisch, wenn eine Krebsstiftung Ballone loslässt um Unterstützer für die Krebsforschung zu gewinnen und auf den tragischen Tod von vielen jungen Patienten hinzuweisen. Denn Ballone sind aus Plastik und tragen zur Vermüllung der Umwelt bei. Tragischerweise sterben durch solche Aktionen unzählige Meeresvögel, Fische, Wale, Delfine und Schildkröten. Besonders schlimm ist es für die gigantischen, zwei Meter grossen Lederschildkröten, denn leider haben im Meer treibende Plastiksäcke und Ballone genau dieselbe Form wie ihre Hauptnahrung, die Quallen. Plastik bleibt im Magen der Tiere und wenn dieser voll ist, können sie nicht mehr fressen und verhungern. «Seit wir 2011 angefangen haben das Thema zu verfolgen, haben wir über 1000 Ballone im Assateague National Wildlife Refuge in Virginia (USA) gesammelt», teilen die Initiantinnen von BalloonsBlow mit. Im Jahr 2012 haben sie 979 Ballone eingesammelt und auch in diesem Jahr führen sie ihr Engagement fort. Inzwischen haben sie weltweite Unterstützung und erfreulicherweise erklären sich inzwischen auch Veranstalter und Schulen bereit, in Zukunft auf die Massenvermüllung zu verzichten werden.

Plastik im Meer ist ein Problem, weil er zwar zerbricht, aber nicht abgebaut wird. Die Meeresströmungen sammeln den Plastik in grossen Feldern an, bekannt sind inzwischen drei davon, das Grösste ist zwischen Japan und Nordamerika. Kleine Tiere fressen Plastik, weil es in den Plastikwolken davon mehr gibt als Plankton. Seevögel füttern es an ihre Jungen, die so nie das Nest verlassen, weil sie zuvor verhungern. Meeressäuger verheddern sich in den Schnüren von Ballonen oder Fischerleinen und ertrinken, weil sie es nicht mehr zum Atmen an die Oberfläche schaffen.

Aber auch bei uns ist die Vermüllung der Landschaft problematisch. Kühe, wie auch grasende Wildtiere, fressen oft Plastik- stücke auf der Wiese, was für sie tödlich enden kann. Daher hat der Schweizer Bauernverband eine Kampagne gegen die Vermüllung von Wiesen gestartet.

Ein weiterer problematischer Aspekt von Luftballonen ist die Helium-Knappheit. Das Edelgas wird aus Erdgas gewonnen und wie wir wissen, ist auch das Erdgasvorkommen endlich. Weil Helium somit als nicht erneuerbar gilt, warnen Wissenschaftler, dass ein grosszügiger Umgang damit bald zu einem Mangel führen könnte. Helium wird in der Medizin zur Kühlung von Geräten eingesetzt und ist kaum ersetzbar, wie der Spiegel schreibt.

Daher sollten wir uns beim nächsten Fest gut überlegen, ob es wirklich notwendig ist, Abfall fliegen zu lassen. Vielleicht gibt es auch einen Weg Freude zu teilen oder Hoffnung zu schenken, ohne dabei Tiere zu gefährden.

Informationen zum Hauptthema finden Sie auf Balloons Blow… Don’t Let Them Go!.

Weitere spannende Artikel rund um das Thema finden Sie beim Schweizer Bauernverband, der gegen die Vermüllung schreibt oder beim Spiegel, der über die Heliumknappheit berichtet.

7 Kommentare

  1. Hallo allerseits, ich stimme der Aussage zu, dass Müll nicht notwendig ist und erst recht vermieden werden muss, wenn Tiere sonst darunter leiden. Ich meine aber auch, dass Ballons durchaus verwendet werden können, wenn man die kurzlebigeren aber ebenfalls sehr hübschen Ballons aus Naturlatex basierend auf Kautschuk verwendet. (die Standardballons hier sind so hergestellt: http://www.giffits-werbeartikel.ch/luftballon-standard-werbegeschenke-134882.htm) Krebserregende Weichmacher (Phtalate) sind nicht enthalten. Außerdem zersetzt sich das Naturlatex irgendwann (weshalb die Ballons nur eine begrenzte Lebensdauer haben und daher nur selten im Einzelhandel zu finden sind. Sie werden oft als Werbeartikel benutzt). Wichtig sind einfach zwei Punkte: die Wahl des richtigen Materials und der vernünftige Umgang mit Ballons. Man hat ja auch viel mehr davon, wenn der Ballon noch da bleibt und nicht gleich wegfliegt.

    • Ich kann dieses Argument mit dem Naturlatex, das sich «irgendwann» zersetzt und abbaut, einfach nicht mehr hören. Mag sein, dass es kurzlebiger ist als Plastik. Für die Tiere, die inzwischen daran elend verrecken, dauert es trotzdem zu lang. Und was haben die gedankenlosen Latex-Luftballon-Befürworter darüber hinaus der drohenden Heliumknappheit entgegen zu setzen? Ebenfalls nichts.

  2. Ich habe mich seit einiger Zeit mit dem Thema befasst unf habe bis heute noch keinen beglaubigten Hinweis gefunden, nach welchem ein verschluckter Ballon als Ursache eines toten Tieres war.
    Helium ist ein Edelgas welches in Atmosphäre vorhanden ist und somit auch in Zukunft, zwar energieintensiver, gewonnen werden kann. Übrigens werden «nur» etwa 2% des Heliums für Luftballons verbraucht.
    Ich denke es ist mit den Heliumballons wie mit allen anderen Gütern heutzutage, wir sollten mit Verstand konsumieren.

    • Und das Schlimme ist, dass gerade die Grünen bei jeder Gelegenheit mit hunderten von Ballonen auffahren? Dann sammeln Sie Unterschriften gegen Microplastik und können nicht ohne Ballon auf die Strasse. Wie die kleinen Kinder.

  3. Ja, Sie haben Recht. Und was bis jetzt völlig ausgeklammert wurde, ist die Herstellung der Ballons. Kautschuk, Abholzung von Regenwäldern.

  4. Wir haben bald ein Event mit Kindern, nun bin ich hin und her gerissen ob ich nun Ballons steigen lassen soll oder nicht.
    Zum einen gibt mir der Plastik zu denken andererseits wär es schön sie steigen zu lassen aber das mit einem etwas bitteren bei Geschmack.
    Ich glaub ich lass es bleiben und gebe die Ballons wieder zurück.

  5. […] Im Standesamt gab es ein kleines Platzproblem, zumindest wenn es nach dem Standesbeamten gegangen wäre, denn es gab mehr Gäste als Stühle. Aber wir waren pfiffig genug das Problem zu lösen. Die Hälfte blieb einfach stehen und wohnte einer – zugegeben sehr langweiligen Trauung – eines Standesbeamten bei, dessen Lippen an den Ohren festgetackert zu sein schien. Auch redete er wirres Zeug, so stellte er die (rhetorische) Frage, was man von einer Begrenzung der Ehe auf 7 Jahre hätte. Ich konnte es mir grade noch verkneifen „Steuerliche Vorteile“ zu rufen. Da Ron sich verpflichtet hatte den Pinguin zu machen – und ich aus Langeweile beschlossen hatte ihm dabei zu helfen – verließen wir mit als erste das Gebäude. So ahnten wir bereits was kommen würde … Als das Brautpaar durch die Tür schritt stand eine Sambaband bereit. Im wahrsten Sinne mit Pauken und Trompeten. Natürlich blieben auch Spaziergänger neugierig stehen und warfen belustigte Blicke. (Einer der Gründe, warum ich heimlich heiraten will.^^) Auf dem Weg zum Auto muss der Bräutigam ein seine Braut durch ein Herz in einem Bettlaken tragen und zusammen mussten sie Herzluftballons in den Himmel steigen lassen. Was für eine Umweltverschmutzung!!! Schwiegermutter: „Aber das sieht doch schon aus!“ Ich: „Die bleiben in den Bäumen hängen, landen im Meer, vergiften Wasser, Tiere bleiben dran hängen, … Das ist NICHT schön!“ [Anmerkung: Solltet ihrheiraten oder Spiele für ein Brautpaar vorbereiten verzichtet bitte darauf! http://naturschutz.ch/news/99-luftballons/64340%5D […]

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