Plastik gehört nicht in die Umwelt. Dennoch gelangen in der Schweiz jedes Jahr rund 14’000 Tonnen Kunststoffe in die Böden und Gewässer – hauptsächlich durch den Abrieb und die Zersetzung von Kunststoffprodukten sowie durch die unsachgemässe Entsorgung von Kunststoffabfällen.
In der Schweiz werden grosse Mengen an Kunststoffen verwendet. Jedes Jahr werden eine Million Tonnen Kunststoffe verarbeitet – sei es zu kurzlebigen Produkten wie Verpackungen oder Einweggeschirr, sei es zur Herstellung von Gütern mit einer längeren Lebensdauer, wie etwa Fensterrahmen oder Karosserieteile für Autos. Pro Jahr werden 780’000 Tonnen Kunststoffe entsorgt.
Die Auswirkungen dieses Einsatzes von Kunststoffen auf die Umwelt sind noch wenig erforscht. Darum gab das Bundesamt für Umwelt (BAFU) einen Übersichtsbericht in Auftrag. Ausgehend von dieser Untersuchung schätzt das BAFU, dass in der Schweiz jedes Jahr rund 14’000 Tonnen Kunststoffe in Böden und Gewässer gelangen. Der Grossteil stammt aus Reifenabrieb (rund 8’000 Tonnen), gefolgt von Littering (rund 2’700 Tonnen) sowie weiteren Quellen.
Mikro- und Makroplastik
Die grössten Quellen für Mikroplastik (Partikel kleiner als 5 mm) sind der Abrieb und die Zersetzung von Kunststoffprodukten, vor allem von Autoreifen, Kunststofffolien und weiteren Produkten aus der Bau- und Landwirtschaft. Mikroplastik, das bewusst Produkten zugefügt wurde (z.B. Reibkörper in Kosmetika) oder durch den Faserabrieb beim Waschen synthetischer Textilien ins Abwasser gelangt ist, belastet vor allem Oberflächengewässer.
Makroplastik (Partikel grösser als 5 mm sowie Kunststoffabfälle) gelangt vor allem durch Littering und falsch entsorgte Kunststoffprodukte in die Umwelt. Die unsachgemässe Entsorgung von Kunststoffverpackungen und Plastiksäcken im Grüngut ist beispielsweise eine wichtige Quelle von Kunststoffen in den Böden. Wird Makroplastik nicht entfernt, zersetzt es sich nach und nach zu Mikroplastik. Daneben gelangen Kunststoffe mit dem Regenwasser und über die Luft in Böden und Gewässer – oder mit unbehandeltem Abwasser in Flüsse und Bäche.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Inwiefern Mikro- und Makroplastik sich auf die Gesundheit von Menschen und Tieren auswirkt, ist noch zu wenig erforscht. Insbesondere die Effekte von Mikroplastik sind noch kaum verstanden, weil sie unter anderem von den chemischen und physikalischen Eigenschaften der Kunststoffpartikel abhängen. Bei Tieren sind Verletzungen des Verdauungstraktes durch Makroplastik belegt, ebenso das Verheddern in Fischernetzen und Plastiksäcken im Meer.
Langsamer Abbau
Kunststoffe reichern sich in der Umwelt an und werden nur sehr langsam abgebaut. Zwar werden die Plastikstücke durch Sonnenlicht oder mechanische Beanspruchung wie Transport zerkleinert, aber der vollständige Abbau kann mitunter mehrere hundert Jahre dauern. Darum ist im Sinne des Vorsorgeprinzips die Belastung der Umwelt durch Kunststoffe so weit wie möglich zu reduzieren.
Quelle: Plastik in der Schweizer Umwelt – Wissensstand zu Umweltwirkungen von Kunststoffen (Mikro- und Makroplastik), Studie im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), 2020
Wer verhindert denn zersetzbaren Bioplastik,? das dieser teurer wird ist ja nur gerecht..kann dann wieder Glas verwendet werden.Naturlich ist dann die Verpackung teurer als der Inhalt! Ist das ein Problem?In Deutschland gibt es Pfand,könnte das helfen?Ich denke 3 Dinge wären wichtig.Erziehung,Alternativen und Pfand.Bei der Corona Krise lernt man : Wo ein Wille ist gibt es ein Weg.Und es geht auch hier um Gesundheit!oder etwa nicht?