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Was Feldhasen Bauchweh macht

Immer häufiger werden beim Europäischen Feldhasen Erkrankungen des Verdauungstrakts festgestellt. Der Grund sind oftmals Veränderungen der aus Mikroorganismen bestehenden Darmflora, dem sogenannten Mikrobiom. Eine Studie zeigt nun erstmals, dass für die Darmprobleme lebensraumbedingte Umweltfaktoren verantwortlich sein könnten.

Wie die Ergebnisse der Studie von der Vetmeduni Vienna (Veterinärmedizinische Universität Wien) zeigen, haben die geographische Lage und damit potentiell verbundene Umweltfaktoren einen grossen Einfluss auf die Zusammensetzung der Mikrobiota der Feldhasen. Der Einfluss der Umweltfaktoren ist sogar erheblich grösseren als der Einfluss von Wirtsfaktoren, berichtet die Vetmeduni Vienna.

Der Europäische Feldhase – weit verbreitet, aber regional bedroht

Der Europäische Feldhase (Lepus europaeus) ist eine weit verbreitete und wichtige Wildtierart in ganz Europa. Trotz der Einstufung ihres Populationsstatus als «am wenigsten besorgniserregend» durch die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) wurde in den letzten 50 bis 60 Jahren ein mancherorts signifikanter Populationsrückgang festgestellt. Dies führte zu einem «nahezu bedrohten» oder «bedrohten» Status auf nationalen Roten Listen. Auch in der Schweiz ist die Anzahl Feldhasen ist in den letzten Jahrzenten massiv gesunken. Eine Reihe von Faktoren wie ungünstige klimatische Bedingungen, Fressfeinde sowie mehrere Krankheitsepidemien haben zu dieser unerfreulichen Entwicklung beigetragen. Die wahrscheinlich grösste Bedrohung für diese Art ist jedoch die intensive moderne Landwirtschaft – eine Vermutung, die nun in der Studie Anhaltspunkte findet.

«Die Fragmentierung von Lebensräumen, die Mechanisierung der Landwirtschaft, Monokulturen, die unvorhersehbare Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln sowie die Verwendung von Pestiziden und Düngemitteln könnten sich auf Arten wie den Europäischen Feldhasen besonders stark auswirken, da sie sich bei der Auswahl ihrer Nahrung auf wenige, sehr energiereiche Pflanzenarten beschränken. Darüber hinaus ist bekannt, dass Hasen sehr empfindlich auf Futterveränderungen und -ungleichgewichte reagieren, was eine Störung der Darmflora und Magen-Darm-Erkrankungen zur Folge hat, die sogar zum Tod führen können», so Gabrielle Stalder, die Studienleiterin.

Bakterien im Darm: Wichtig für die Gesundheit von Wirbeltieren

Jüngste Forschungen in der Human- und Veterinärmedizin haben gezeigt, wie sehr das Mikrobiom, also die Zusammensetzung aller Mikrobiota im Darm, die Gesundheit ihres Wirtstieres beeinflussen. So ist beispielsweise bekannt, dass eine Vielzahl spezifischer Faktoren wie Alter, Geschlecht, Körperzustand, Genetik und Wirtsphylogenie die Mikrobiota in einem Individuum prägen. Ausserdem wirken sich Umweltfaktoren wie Lebensstil, Ernährung, Klima und Lebensraumbedingungen sowie Änderungen in der Landnutzung auf die mikrobielle Zusammensetzung im Gastrointestinaltrakt aus. Dieses von Haus- und Labortieren bekannte Wissen kann jedoch nicht ohne weiteres auf wildlebende Tiere übertragen werden. Die vorliegende Studie der Vetmeduni Vienna liefert deshalb einen wesentlichen Beitrag, um das Mikrobiom von Wildtieren besser zu verstehen.

Die vollständige Studie der Vetmeduni Vienna finden Sie hier.

1 Kommentar

  1. Klimaerwärmung
    Ich beschäftige mich seit fünf Jahren sehr viel im Sommer mit unseren Schmetterlingen Ich habe beobachtet, die Schmetterlinge die lebend überwintern, kommen zu früh aus der Winterruhe. Weil es zu warm ist legen sie die Eier und der Kälteeinbruch zerstört die Raupeneier. Dies habe ich so gesehen beim Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Zitronenfalter und Faulbaum-Bläuling.
    Ich kann auch nicht verstehen, dass man durch die Waldstrassen auf beider Seite mit dem Schlegelmäher zwei mal im Jahr mähen muss. Da hat es Nesseln wo die Schmetterlinge ihre Eier ablegen.

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