StartNewsForschungSpinnenbisse sind recht harmlos

Spinnenbisse sind recht harmlos

Spinnenbisse werden in der Öffentlichkeit häufig als gefährlich wahrgenommen. Dies nicht zuletzt weil die Medien in den vergangenen Jahren mit aufsehenerregenden Berichten über gefährliche Spinnen in unseren Breitengraden aufgeschreckt haben. Jedoch waren die angebliche Sichtung einer Sydney-Trichternetz-Spinne in der Schweiz oder 2006 eine «Invasion» von Dornfinger-Spinnen, Falschmeldungen.

Der Spinnenforscher Wolfgang Nentwig, vom Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern, wollte wissen, ob die weit verbreitete Angst vor Spinnen und Spinnenbissen auch eine medizinische Grundlage hat. Zusammen mit Medizinern und Toxikologie hat er nun erstmals Daten zu Spinnenbissen in der Schweiz gesammelt und ausgewertet. Bisher gab es zu Spinnenbissen europaweit keine verlässlichen Daten. Insgesamt wurden 14 Spinnenbisse registriert, die von fünf einheimischen Arten wie etwa der Hauswinkelspinne stammten. Alle Bisse riefen nur leichte Symptome hervor wie schwache Schmerzen, Rötungen und Schwellungen.

«Verglichen mit der Anzahl Spinnenarten, die in der Schweiz und in Europa leben, ist die Zahle der Bisse sehr gering», sagt Wolfgang Nentwig. In Europa sind 4500 Spinnenarten heimisch, in der Schweiz sind es rund 1000. Viele davon sind gross genug, um den Menschen zu beissen und dabei die Hautschicht zu durchdringen. «Dennoch beissen sie kaum, obwohl viele davon in der Nähe des Menschen und auch im Haus leben», betont der Spinnenforscher. Zudem rufen Spinnenbisse nur leichte Symptome hervor. Spinnenbisse hierzulande sind harmlos. Die Gefährlichkeit von Spinnen wird nicht nur in der Bevölkerung allgemein, sondern auch von Ärztinnen und Ärzten überbewertet.

Ganz anders als die Stiche von Wespen und Bienen, die laut Nentwig «tödliche Tiere» in Europa seien: «An Wespen- und Bienengift sterben wegen allergischer Reaktionen in Europa mehrere Menschen pro Jahr, während weltweit seit 50 Jahren kein einziger Todesfall wegen einer giftigen Spinne registriert wurde – auch nicht in Ländern wie Brasilien oder Australien, wo die gefährlichsten Spinnen beheimatet sind.»

Diese Diskrepanz zwischen der Angst vor Spinnenbissen und ihrer medizinischen Harmlosigkeit führt der Spinnenforscher einerseits auf irrationale Ängste gegenüber Spinnen zurück. Andererseits seien Ärztinnen und Ärzte zu wenig geschult, um Spinnenbisse tatsächlich als solche zu erkennen. Vieles, was wie ein Spinnenbiss aussehe, sei in Wirklichkeit keiner.

Hier kommen Sie zur vollständigen Studie über die Auswirkung von Spinnenbisse.

4 Kommentare

  1. Grüezi! An unserem Haus befindet ein grosses Netz mit einer wie oben abgebildeten Spinne mitten drin. Ich wüsste gern, was das für eine Spinne ist. Herzlichen Dank für Ihre Antwort und weiterhin einen schönen Sonntag, freundliche Grüsse, Ursula

  2. Wurde heute Nachmittag von einer Wespenspinne vorne ins Knie gebissen. (Ja, ich bin mitten in ihr Netz gelaufen.) Dachte eigentlich, die kommen nicht durch die Haut, schon gar nicht vorne im Knie. Nun 7 Sunden später ist das Knie eingebunden mit Coldpack, es schmerzt im ganzen Kniebereich und ist ziemlich geschwollen und gerötet. Ich würde sagen, deftiger als ein Wespenstich…

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