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Menschen in der Schweiz spüren einen Rückgang der Umweltqualität

Die Sorge der Menschen in der Schweiz um die Umwelt wächst. Laut einer Befragung des Bundesamt für Statistik (BFS) ist der Anteil der Bevölkerung rückläufig, der die Umweltqualität in der Schweiz und weltweit als sehr gut oder eher gut beurteilt. Der Verlust von Biodiversität, der Einsatz von Pestiziden und der Klimawandel werden als Bedrohung für Mensch und Umwelt wahrgenommen. Dies äussert sich auch in einem steigenden Konsum von Bioprodukten.

Die Omnibus-Erhebung zu Umweltqualität und Umweltverhalten des BFS wurde zum dritten mal durchgeführt. Während in den Jahren 2011 und 2015 die Umweltqualität weltweit von 23% beziehungsweise 20% der Bevölkerung in der Schweiz als sehr gut oder eher gut beurteilt wurde, waren es im Jahr 2019 lediglich 13%.

Biodiversitätsverlust, Pestizide und Klimawandel als grösste Gefahren wahrgenommen

Der Verlust der Biodiversität und der Klimawandel wurden 2019 von der Bevölkerung in der Schweiz als deutlich gefährlicher für Mensch und Umwelt eingeschätzt als noch 2015: Galt der Verlust der Biodiversität damals noch für 36% als sehr gefährlich, waren 2019 gar 54% dieser Meinung. Beim Klimawandel stieg dieser Wert in derselben Periode von 34% auf 51%. Mit 53% ebenfalls vom überwiegenden Teil der Bevölkerung als sehr gefährlich für Mensch und Umwelt beurteilt wurde 2019 ausserdem der Einsatz von chemischen Pestiziden.

Andere Umweltveränderungen und Technologien wurden als weniger gefährlich eingeschätzt bzw. deren Beurteilung hat sich seit der letzten Erhebung nicht gross verändert. Die Ausnahme bilden die Mobilfunkantennen: Zwischen 2015 und 2019 ist der Anteil derjenigen Personen, die diese als sehr gefährlich für Mensch und Umwelt bewerteten, von 11% auf 18% angestiegen.

2019 waren zudem 61% der Bevölkerung der Meinung, dass die Umweltbelastung als solche ein sehr grosses oder eher grosses Problem für die Schweiz darstellt, gegenüber 39% im Jahr 2015.

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Ein zunehmender Anteil der Menschen in der Schweiz macht sich Sorgen um den weltweiten Biodiversitätsverlust. (Mais Monokultur ©Glavo, via pixabay)

Bioprodukte nehmen weiter an Bedeutung zu

Veränderungen zeigen sich auch beim Umweltverhalten. So setzte sich der Trend zu mehr Bioprodukten weiter fort: Zwar war 2019 der Anteil Personen, die von sich behaupten, Bioprodukte immer oder meistens zu kaufen, nicht signifikant grösser als 2015, jedoch ging der Anteil derjenigen zurück, die dies selten oder nie tun (19% im Jahr 2019 gegenüber 26% im Jahr 2015).

Beliebt sind Bioprodukte vor allem in der Westschweiz: 53% der dortigen Bevölkerung gaben 2019 an, diese immer oder meistens zu kaufen, gegenüber 41% in der italienischen Schweiz und 40% in der Deutschschweiz. Bioprodukte werden zudem häufiger von Einwohnerinnen und Einwohnern städtischer Gebiete konsumiert als von Bewohnern ländlicher Gebiete (45% vs. 39%), ebenso nimmt ihr Konsum mit höherem Ausbildungsniveau zu (obligatorische Schule 28%, Sekundarstufe II 40%, Tertiärstufe 53%).

Biogemüse
Der Trend zu mehr Bioprodukten setzt sich fort. In der Deutschschweiz kaufen 40% der Personen immer oder meistens Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft. (© E. Vonwyl)

Verkehrslärm, Luftverschmutzung und Strahlung stören zunehmend

Nebst der schlechteren Bewertung der Umweltqualität machten auch bestimmte Umweltbedingungen der Bevölkerung mehr zu schaffen: 2019 fühlten sich 31% zuhause durch Verkehrslärm sehr gestört oder eher gestört, dies gegenüber 24% im Jahr 2015 und 23% im Jahr 2011. Die Luftverschmutzung ums Haus herum empfanden im Jahr 2019 mit 34% ebenfalls mehr Menschen als störend, verglichen mit den 19% im Jahr 2015 bzw. den 17% im Jahr 2011.

Bei der Strahlung, wie sie von Mobilfunkantennen oder Hochspannungsleitungen ausgeht, hat sich der Anteil derjenigen Personen, die sich davon sehr gestört oder eher gestört fühlen, gar mehr als verdoppelt: nämlich von 10% in den Jahren 2015 und 2011 auf 23% im Jahr 2019. Zudem waren 2019 90% der Bevölkerung mit dem Landschaftsbild in ihrer Wohnumgebung sehr zufrieden oder eher zufrieden, im Vergleich zu 93% im Jahr 2015 und 94% im Jahr 2011.

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