StartNewsNaturDie Naturperlen der Schweiz schützen und nicht kaputtgehen lassen!

Die Naturperlen der Schweiz schützen und nicht kaputtgehen lassen!

Die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL zeigt in ihrem veröffentlichten Bericht vom 1. Juli, dass die Schweiz viel mehr tun muss, um ihre noch erhaltenen Naturperlen zu sichern. Insbesondere in den feuchten Lebensräumen wie den besonders bedrohten Mooren ist der Handlungsbedarf weiterhin gross. Gleichzeitig zeigt eine Analyse von BirdLife Schweiz, dass der Bund den fachgerechten Unterhalt dieser einmaligen Lebensräume immer mehr vernachlässigt.

Im Finanzplan hatte das Parlament für die nächsten Jahre noch 43 Millionen Franken mehr pro Jahr für die Sicherung der Biotope von nationaler Bedeutung vorgesehen. Doch die Mehrheit von Bundesrat und Parlament strichen den Betrag. Damit hätte der grosse Rückstand bei der Sicherung dieser einmaligen Lebensräume von Mooren, Auen und Trockenwiesen korrigiert werden. Mit dem Entlastungsprogramm 2027 will der Bundesrat den Unterhalt der Naturperlen der Schweiz nochmals um gegen 10 Millionen Franken zusammenstreichen.

Die Situation verschlechtert sich

Wie dringend nötig die Schweizer Natur diese Mittel hätte, zeigt der aktuelle Bericht des renommierten eidgenössischen Forschungsinstituts WSL: Die Hoch- und Flachmoore der gehen vor unseren Augen kaputt, und der Bundesrat lässt es geschehen. In den Flachmooren zeigen die Entwicklung zu trockeneren Verhältnissen und die Abnahme flachmoortypischer Arten den dringenden Massnahmenbedarf. Die Massnahmen seien angesichts der Klimaerwärmung umso dringlicher, betont das Wissenschafterteam. Und bei den besonders empfindlichen Hochmooren ist die Situation noch schlimmer: In ihnen überwiegen die negativen Entwicklungen: Allen voran nimmt eine Austrocknung überhand, und das in Mooren, die vom Wasser leben. Typische Hochmoorarten nehmen ab. Und besonders schlimm: Es gibt einen Verlust von 6.5 % der Schweizer Hochmoore (fast 100 Fussballfelder) innert nur sechs Jahren. Dabei hat das Schweizer Volk den Schutz der Moore in der Verfassung verankert.

Auch die Auen der Schweiz entwickeln sich mehrheitlich negativ. In den Amphibienlaichgebieten von nationaler Bedeutung gab es jahrzehntelange starke Verluste an Arten. In den letzten Jahren hat die mittlere Artenzahl nun wenigstens nicht noch weiter abgenommen. Aber von einer Erholung der Bestände sind die nationalen Biotope noch weit entfernt. Nur von den Trockenwiesen und -weiden berichten die WissenschafterInnen, dass die positiven Entwicklungen die negativen überwiegen.

Am falschen Ort gespart

Was die WSL auch zeigt: Wenn fachgerechte Massnahmen ergriffen werden, dann zeigen sie Wirkung. Sie macht klar, dass einerseits die bereits ergriffenen Massnahmen aufrecht erhalten werden müssen. Doch mit dem Zusammenstreichen der Naturschutzmittel durch den Bundesrat ist nicht einmal das gewährleistet. Andererseits sind gemäss WSL zusätzliche Anstrengungen nötig, um die aufgezeigten negativen Trends umzukehren. Doch auch das haben Bundesrat und Parlament mit ihren kurzsichtigen Entscheiden vereitelt. Dem Schweizer Volk wurde 2024 angekündigt, dass die bestehenden Biodiversitätsflächen in ihrer Qualität verbessert werden. Und es wurde versprochen, dass in den nächsten Jahren gleich viele Mittel für den Naturschutz eingesetzt werden. Beide Versprechen wurde gebrochen.

Dabei hätte von diesen Mitteln nicht allein die Natur profitiert. Denn die Investitionen in den Unterhalt der Biotope gehen vor allem in die Land-, Forst und Bauwirtschaft von Randregionen. Und vor allem wäre mit diesen vergleichsweise geringen Mitteln die Schweiz für Bevölkerung und Gäste aus der ganzen Welt reichhaltig und attraktiv geblieben. Nun setzt der Bundesrat Geld für anderes ein und gefährdet damit gerade die Schweiz, die er zu schützen vorgibt.

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