StartNewsNaturDer Bestand des Steinkauzes stagniert

Der Bestand des Steinkauzes stagniert

BirdLife Schweiz engagiert sich im Rahmen des Artenförderungsprogramms Steinkauz seit vielen Jahren für die kleine Eule. Die Saison 2018 war – ausser im Kanton Genf – mittelprächtig.

Artikel aus CH-Wildinfo 5/2018.

In den letzten Jahrzenten ist der Steinkauz in der Schweiz stark zurückgegangen, so dass zu Beginn des 21. Jahrhunderts nur noch zwischen 50 bis 60 Paare in der Schweiz lebten. Dies liegt vor allem daran, dass grössere Landschaftsflächen mit ausreichend Nahrung und Bruthöhlen in der Schweiz selten geworden sind. Birdlife Schweiz arbeitet zusammen mit Partnerorganisationen an der Aufwertung von Lebensräumen, um so den Steinkauz zu fördern – und das mit Erfolg. Im Jahr 2017 konnten bereits 149 Reviere verzeichnet werden. Auch im Jahr 2018 lag die Anzahl Steinkauz-Reviere in der Schweiz bei über 140 – das dritte Jahr in Folge.

In Genf gab es 46 Steinkauz Paare

Insbesondere in der Region Genf lief es dieses Jahr für den Steinkauz gut: Die Groupe ornithologique du Bassin Genevois (GOBG) hat 46 sichere Paare festgestellt. Die Gelegegrössen waren im normalen Bereich und die Verluste eher gering. In der Ajoie JU konnte das Collectif Chevêche Ajoie 29 sichere Brutpaare feststellen. Viele Paare begannen spät mit der Brut. In den Nistkästen wurden bei den Kontrollen keine Nahrungsreserven gefunden und der Bruterfolg war eher gering.

In der Nordwestschweiz lässt die Wiederbesiedlung auf sich warten

Im Grossen Moos wiederum konnte nur eine Brut festgestellt werden, gegenüber drei 2017. Im Tessin waren es 19 Paare mit gutem Bruterfolg. Die Wiederbesiedlung der Nordwestschweiz lässt weiter auf sich warten. Daher liegt ein Schwerpunkt des dort laufenden trinationalen BirdLife-Steinkauzprogramms weiterhin bei der Förderung der grenznahen Steinkauz-Populationen in Frankreich und Deutschland.

Viele Jungvögel in Frankreich

Im deutschen Projektteil lag die Zahl der Brutpaare in diesem Jahr bei 28 (gegenüber 27 im letzten Jahr), jedoch waren aufgrund der Gewitter im Mai überdurchschnittlich viele aufgegebene Gelege zu beklagen. Immerhin sind aus den 18 erfolgreichen Bruten 58 Jungvögel ausflogen. Im grenznahen Frankreich lief es besser: Aus 98 Bruten flogen total 220 Jungvögel aus. Das ist das zweitbeste Ergebnis seit Projekt­beginn für diesen Teil Frankreichs.

Ein Jahr wie dieses zeigt, dass sich die Bestände weiterhin in einer kritischen Grösse befinden und es wichtig ist, die Art weiterhin zu fördern. Vor allem ist die ökologische Aufwertung der bestehenden und potenziellen Brutbiotope voranzutreiben.

Das CH-Wildinfo ist ein wildtierbiologisches Mitteilungsblatt, dass sowohl für BiologInnen wie auch Naturinteressierte bestens geeignet ist. Es ist kostenlos, erscheint 6 Mal jährlich und kann abonniert werden unter Wildtier.ch

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