Vor einem Jahr nahm die Beratungsstelle Ameisenschutz beider Basel im Auftrag des Amts für Wald beider Basel ihre Arbeit auf. Ihr Ziel ist es, zusammen mit sogenannten Ameisengotten und -göttis die Waldameisenvorkommen in den beiden Basel zu erfassen, schützen und fördern. Hierfür werden fortlaufend Freiwillige gesucht.
Text von «Beratungsstelle Ameisenschutz beider Basel»
Ameisenschutz beider Basel ist eine vom Amt für Wald beider Basel finanzierte Fach- und Beratungsstelle zum Thema Waldameisen. Sie hat zum Ziel die bestehenden Waldameisenvorkommen in ihrer Dynamik zu beobachten und zu sichern, Schäden an den Nestern bestmöglich zu verhindern, die Ausbreitung der Arten, wo möglich zu fördern und im Konfliktfall dauerhafte Lösungen zu finden. Durch die Zusammenarbeit mit den Forstbetrieben, dem Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverband (BNV), Wald beider Basel (WBB) als Vertretung der Waldeigentümer und den lokal verankerten Freiwilligen (Ameisengotten/-göttis) kann Ameisenschutz beider Basel die relevanten Interessengruppen vereinen und verfügt damit über die Grundlage für erfolgreiche und nachhaltige Schutzbemühungen.
Gesundheitspolizei des Waldes
Von den rund 130 in der Schweiz vorkommenden Ameisenarten sind es im Wesentlichen die Waldameisen (Formica rufa Gruppe), die aufgrund ihrer Lebensweise eine forstliche Bedeutung haben. In den beiden Basel handelt es sich dabei um fünf Arten, welche aktuell mit rund 1600 Nestern vertreten sind. Durch den Verzehr einer grossen Insektenmasse tragen sie zur Regulierung von Schädlingen bei. Ihre Nestbautätigkeit belüftet und lockert den Boden und sie verbreiten bei der Futterbeschaffung die Samen von diversen Pflanzenarten. Zudem halten sich Waldameisen verschiedene Läusearten als Honigtauproduzenten, weshalb sie eine grosse Bedeutung für Wild- und Honigbienen haben. Aus dem abgesonderten Honigtau der Läuse produzieren die Bienen nämlich Waldhonig. Zu guter Letzt sind Waldameisen auch eine wichtige Nahrungsquelle für andere Tiere, wie zum Beispiel Spechte, Dachse und Wildschweine.
Gefährdete Krabbeltiere
In der Schweiz stehen die Waldameisen seit 1966 durch das Natur- und Heimatschutzgesetz unter Schutz und waren damit die ersten Insekten, welche einen solchen genossen. Leider sind ihre Bestände trotz Schutzbestimmungen vielerorts bedroht. Experten beobachteten in den letzten Jahrzehnten einen Rückgang der Waldameisenvorkommen. Dieser kann lokal stark ausgeprägt sein, wie es vor allem im Mittelland der Fall ist. Die Gründe dafür sind aufgrund vieler beeinflussender Faktoren noch nicht genau geklärt. Von Experten werden unter anderem die Fragmentierung der Wälder sowie deren Nutzung als mögliche Ursache genannt. Mehr zur Rolle von Waldameisen in unseren Wäldern erfahren Sie hier.
Ameisengotte/-götti gesucht!
Um seine Ziele zu erfüllen und den Waldameisenschutz weiter voranzutreiben, braucht der Ameisenschutz beider Basel engagierte Helferinnen und Helfer. Die ehrenamtlichen Ameisengotten/-göttis sind das zentrale Element, um den im Wald tätigen Akteuren Informationen zu Neststandorten zur Verfügung zu stellen. Sie betreuen die Waldameisenhaufen in einer Gemeinde und besuchen diese einmal jährlich, um ihre Entwicklung festzuhalten. Mittels praktischer Web-App können die Informationen zu den Nestern direkt vor Ort via Smartphone in unsere Datenbank eingetragen werden. In Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle und unter Einbezug der Forstbetriebe besteht die Möglichkeit sich über allfällige Schutzmassnahmen und Veränderungen auszutauschen. Falls gewünscht, kann das eigene Wissen auch an Vorträgen, Exkursionen und Standaktionen an die breite Bevölkerung und interessierte Kreise weitergegeben werden. Die Fachstelle verfügt hierfür über Exkursions- und Unterrichtsmaterial.



Als Ameisengotte/-götti wird man Mitglied in einem Netzwerk von engagierten Freiwilligen, profitiert von deren Wissen und fachlichem Austausch, jährlichen Aktivitäten, periodischen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie einer professionellen Betreuung durch die Beratungsstelle. Ausserdem werden die Gotten und Göttis über Entwicklungen im Waldameisenschutz informiert.
Sind Sie gerne und regelmässig in der Natur unterwegs und möchten einen Beitrag zum Artenschutz leisten? Beobachten Sie gerne Tiere und deren Verhalten? Dann ist das die ideale Ergänzung zu Ihren bisherigen Aktivitäten.
Mit Ihrem Wirken tragen Sie nicht nur zum Artenschutz bei, sondern fördern auch die Schädlingsregulierung im Wald, was dem gesamten Ökosystem zugutekommt und langfristig gesunde und robuste Waldökosysteme fördert. Auf der Webseite von Ameisenschutz beider Basel finden Sie ein detailliertes Anforderungsprofil und einen Aufgabenbeschrieb. Wurde Ihr Interesse geweckt oder haben Sie Fragen zum Gotten-/Göttiamt? Melden Sie sich gerne bei der Beratungsstelle Ameisenschutz beider Basel!
Beratungsstelle Ameisenschutz beider Basel
Eline Staubli und Fabian Klimmek
c/o nateco AG
Sissacherstrasse 20, 4460 Gelterkinden
+41 61 985 44 40
info@ameisen-basel.ch
https://www.ameisen-basel.ch