Die Stunde der Gartenvögel hat vom 7. bis am 11. Mai über 6000 Teilnehmende auf die Balkone, in die Gärten und Parks gelockt, um Vögel zu zählen. Insgesamt haben die Beobachtenden rund 133’000 Vögel gezählt und gemeldet.
Citizen-Science-Projekte nehmen mit zunehmender Digitalisierung an Bedeutung zu. Diese erleichtert die Teilnahme, verbessert die Datenqualität und vergrössert die Reichweite. Auch BirdLife Schweiz hat aufgerüstet und bietet Gross und Klein verschiedene Tools an, um die Vögel kennenzulernen und sie zu beobachten. An der «Stunde der Gartenvögel» vom 7. bis am 11. Mai wurden diese rege genutzt: einerseits die App «Vogelführer BirdLife Schweiz», dank der man Vögel auch anhand von Bildern und Tonaufnahmen automatisch erkennen kann, andererseits die Lernplattform bird-song.ch, mit der man die Vogelgesänge spielerisch lernen kann. Hinzu kommt die für die «Stunde der Gartenvögel» aufgesetzte Resultatekarte. Hier können Interessierte gleich selbst einfache Auswertungen vornehmen.
Das Beobachten von Vögeln liegt im Trend
Die Stunde der Gartenvögel hat vom 7. bis am 11. Mai über 6000 Teilnehmende auf die Balkone, in die Gärten und Parks gelockt, um Vögel zu zählen. Auf der Meldeplattform gartenvoegel.birdlife.ch kann sich die Schweiz nun selbst ein Bild machen. Pro Kanton oder selbst nach Gemeinde können die gemeldeten Arten ausgewertet werden. «Das Beobachten von Vögeln ist im Trend, und wir freuen uns über das grosse Interesse an dem schweizweiten Projekt», sagt der Ornithologe Raffael Ayé, Geschäftsführer von BirdLife Schweiz. «Mit der erleichterten Teilnahme, den vielen neuen Kursen, die BirdLife zusammen mit seinen lokalen BirdLife-Naturschutzvereinen anbietet und den Onlinemöglichkeiten erwarten wir für die nächsten Jahre eine noch grössere Teilnahme aus der Bevölkerung. Dies wird die Datenlage zusätzlich verbessern.»
Eigens für die «Stunde der Gartenvögel» betreibt BirdLife seit dem letzten Jahr eine umfangreiche Webseite als Meldeplattform. Hier finden Interessierte die Zählresultate nach Kanton oder Gemeinde. Je mehr Teilnehmende es gibt, umso grösser ist die Qualität der Daten. Denn bei vielen gemeldeten Beobachtungen werden kleine Fehler ausgeglichen. Zudem überwacht BirdLife die Eingaben. Nach dem Zählwochenende werden die Meldungen validiert. Unwahrscheinliche Sichtungen werden durch Rückfragen überprüft oder gelöscht.
In diesem Jahr waren die drei häufigsten Arten der Haussperling, der Mauersegler und die Rabenkrähe. Einige typische Arten des Siedlungsraumes wie der Girlitz oder der Grünfink hingegen sind erst auf Platz 32 bzw. 22 zu finden. Es sind die abwechslungsreich und mit einheimischen Pflanzen gestalteten Gärten, die auch bei der Vogelschar mehr Arten anlocken. Im Schnitt über die Jahre sind es 12 Arten im Vergleich zu den eintönigen Rasen- oder Steinlandschaften mit rund 7 Arten.
Das Bewusstsein für die Biodiversität im Siedlungsraum fördern
Neben der Sammlung von Daten verfolgt die «Stunde der Gartenvögel» auch das Ziel, das Bewusstsein für die Bedeutung von Biodiversität im Siedlungsraum zu stärken. Jede Person kann aktiv zum Schutz und zur Förderung von Vögeln und anderen Tieren in ihrer Umgebung beitragen. BirdLife Schweiz bietet dazu zahlreiche Materialien und Tipps an, wie Gärten vogelfreundlicher gestaltet werden können: birdlife.ch/garten
«Aus vielen Gesprächen weiss ich, dass die Vogelbeobachtung die Menschen an die Natur heranführen kann», sagt Raffael Ayé. Die Freude am Gesang oder den vielfältigen Formen und Farben der Vogelwelt sind geeignet, das Interesse für die natürlichen Zusammenhänge von Lebensräumen und vielfältigem Leben zu wecken. Eine Citizen-Science-Aktion kann zusätzlich Motivation sein, sich der Natur anzunehmen. Eine wachsende Zahl an Teilnehmenden freut darum nicht nur BirdLife – sie nützt allen.