In den vergangenen Wochen lernten viele den Wald als Naherholungsgebiet zu schätzen. Er bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, die einheimische Tierwelt besser kennen zu lernen. Und wer Waldameisen-Hügel entdeckt, kann zusätzlich einen Beitrag an die Wissenschaft leisten.
Die Ameisen gehören zu den bekanntesten Insekten. In der Schweiz gibt es ca. 140 Arten, darunter auch sieben Waldameisenarten, wovon sechs im Kanton Bern vorkommen. Alle Waldameisenarten stehen unter Schutz, da sie auf der Roten Liste der gefährdeten und bedrohten Tierarten stehen. Obwohl die Waldameisen seit mehr als 50 Jahren unter Schutz stehen, wissen wir nur sehr wenig darüber, wo sie überhaupt vorkommen. Deshalb haben Isabelle Trees und Hannes Baur des Naturhistorischen Museums das Projekt «Berner Waldameiseninventar» ins Leben gerufen. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung werden die Waldameisenhügel im Kanton Bern kartiert.
Nützliche Helfer
Waldameisen spielen eine wichtige Rolle für den Wald. So sind sie beispielsweise wichtige «Resteverwerter», da sie Aas beseitigen und somit die Verbreitung von Krankheiten eindämmen. Weil sie zudem auch Schädlinge und deren Larven fressen, schützen sie Bäume und andere Pflanzen. Durch ihren Nestbau lockern sie den Boden auf und reichern die Erde mit Nährstoffen an. Somit können Pflanzen wiederum besser wachsen. Sie helfen auch beim Verbreiten von Samenpflanzen. Ausserdem sind sie eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und andere heimische Tiere.
Helfen Sie mit!
Um mehr über die Waldameisen zu erfahren, sollen in den nächsten drei Jahren möglichst viele Standorte von Waldameisen-Hügeln gesammelt und kartografiert werden. Denn nur wenn man diese kennt, können die nützlichen Tiere auch richtig geschützt werden. Im Sinne eines «Citizen Science»-Projektes ist die Berner Bevölkerung aufgerufen, mit eigenen Daten das Projekt zu unterstützen. Wenn Sie also bei ihrem nächsten Waldspaziergang einen Ameisenhaufen finden, melden Sie ihre Beobachtung dem Projektteam.
Melden Sie den Fundort (die Koordinaten) und das Funddatum mit einem Foto direkt an iNaturalist oder melden@waldameisen.blog. Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite.
Was mir regelmässig in den Sinn kommt, wenn ich die Forchbahn benutze: nach der Haltestelle Rehalp Richtung Waldburg reihte sich vor ca. 12 Jahren ein mächtiger Waldameisenhügel an den anderen entlang dem Waldrand, gut sichtbar aus der Forchbahn. Dann gab es Holzerarbeiten dahinter, zwischen der Alten und der neuen Forchstrasse. Offenbar gab sich jemand noch die Mühe, die vielen Ameisenhügel mit Brettern zu schützen. Kein einziger hat überlebt, dafür wird dort regelmässig das Bord mit Fadenmähern und Laubbläsern tracktiert, damit sich ja keine Natur entwickeln kann.
Ameisenhügel gesehen in Gadmen BE.
Wie kann ich ein Foto dazu übermitteln?
FG
Liebe Frau Kielnhofer
Sie können den Fundort (die Koordinaten) mit dem Funddatum und einem Foto entweder direkt an iNaturalist (https://www.inaturalist.org/projects/waldameisen) oder melden@waldameisen.blog senden. Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite: https://waldameisen.blog.
Freundliche Grüsse Sarah Jüstrich, Naturschutz.ch
Habe mehrer Ameisenhaufen gesehen.
Hallo Sarah
Kaum zu glauben aber ich habe einen transportabel Ameisenhaufen. Die Tiere leben in einem Sack (diam.50cm/H:1m) für Grünabfälle, der, günstigerweise, schon mit Ries/Nadeln aufgefüllt war. 🙂 Es sind rote Waldis, aber genau zu bestimmen ist schwer…unbehaart, denk ich. STANDORT: Jura, 2812 Movelier, in meinem Garten.