StartHintergrundWissenWer singt denn da? - Lernen Sie fünf weitere Vogelstimmen

Wer singt denn da? – Lernen Sie fünf weitere Vogelstimmen

Vor allem im Frühling und Frühsommer zwitschert und trillert es von überall bunt durcheinander, aber nicht immer sind die Vögel auch zu sehen. Damit Sie die gefiederten Gartenbewohner auch am Gesang erkennnen können, stellen wir Ihnen in diesem Lehrgang fünf weitere häufige Arten im Siedlingsraum vor.

In unserem ersten Artikel «Wer singt denn da? – Lernen Sie fünf Vogelstimmen» haben wir Amsel, Buchfink, Kohlmeise, Haussperling und Blaumeise vorgstellt. Im zweiten Teil dieses kleinen Lehrgangs können Sie fünf weitere Vogelstimmen kennenlernen, die im Siedlungsraum häufig zu hören sind. Auch hier wieder gehen wir auf den Gesang des Männchens ein.

Das Rotkehlchen

Das Rotkehlchen zählt zu den beliebtesten Singvögeln. Es hat einen lieblichen und abwechslungsreichen Gesang, ist mit seiner orangefarbenen Brust leicht zu erkennen und gilt als zutraulicher Vogel. Sein Gesang ist silberhell und klar und wird oft als «perlend» oder «wehmütig» beschrieben. Es ist ein wackerer Sänger – der Gesang des Rotkehlchens ist bereits etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang und bis in die Dämmerung hinein zu hören. Ausserdem beeindruckt es mit der Vielfalt an Liedern. Einzelne Individuen beherrschen über hundert Strophen. Wahrscheinlich sollte diese Vielfalt im Gesang mehrere Individuen vortäuschen und so die Konkurrenz aus dem Revier vertreiben.

Rotkehlchen
Das Rotkehlchen ist durch die orangefarbene Brust leicht auszumachen – aber können Sie es auch am Gesang erkennen? © MabelAmber, via pixabay

Der Hausrotschwanz

Der Hausrotschwanz ist eine der am weitesten verbreiteten Brutvogelarten in der Schweiz. Der Gesang ähnelt dem Geräusch von knirschenden Steinen und die Strophen werden oft durch ein gezogenes «hüit» eingeleitet. Wie das Rotkehlchen ist auch der Hausrotschwanz ein Frühaufsteher – der Gesang beginnt meist lange vor Sonnenaufgang und macht Auftakt für das frühmorgendliche Vogelkonzert.

Hausrotschwanz
Ursprünglich war der Hausrotschwanz in den Felswänden im Hochgebirge Zuhause, nur lebt er auch in den Häuserschluchten der Siedlungsgebiete. © makamuki0, via pixabay

Der Star

Am auffälligsten sind die Stare durch die spektakulären Formationsflüge im Herbst, da sie in grossen Schwärmen fliegen – teilweise mit bis zu über 100’000 Individuen. Aber auch die Gesangskünste des Stars sind beeindruckend, denn er imitiert gerne andere Vogelstimmen und hat ein sehr variantenreiches Repertoire. Das Imitationstalent baut nicht nur andere Vogelstimmen, sondern auch Geräusche wie Handyklingeln, Hundebellen oder das Quaken von Fröschen in seinen Gesang an – diese Imitationskünste machen das Erlauschen des Stars schwierig.

Star (Sturnus vulgaris)
Der Star wird manchmal auf den ersten Blick mit der Amsel verwechselt, aber auf den zweiten Blick erkennt man schnell: Das Federkleid des Stars ist nicht schwarz wie das der Amsel, sondern glänzt seidig-metallisch. Und auch an der Stimme lassen sich die beiden Vögel gut unterscheiden. © 11066063, via pixabay

Die Türkentaube

Wie der Name vermuten lässt, ist die Türkentaube ursprünglich aus der Türkei zu uns in die Schweiz eingewandert. Die hellgraue, elegante Taube ist mittlerweile jedoch oft anzutreffen und ihr Gesang «gru-gruuuh gru» leicht zu erkennen. Im Gegensatz zum 5-silbigen Gesang der Ringeltaube ist der Gesang der Türkentaube nur 3-silbig.

Türkentaube
Wer die Stimme der Türkentaube einmal erkannt hat, wird sie von da an wahrscheinlich sehr häufig in fast jeder Stadt und jedem Dorf hören. © Oldiefan, via pixabay

Die Mönchsgrasmücke

Die Mönchsgrasmücke ist klein und ihr graues Federkleid unscheinbar, aber ihr melodiöser und hübscher Gesang ist fast immer und überall zu hören. Insbesondere in Parks und Gärten kann man ihre klare, volltönende Stimme hören. Oft endet der abwechslungsreiche Gesang mit dem Überschlag «djidü – djidü – djidü».

Mönchsgrasmücke
Die Mönchsgrasmücke bezaubert nicht durch ein auffallendes Federkleid, dafür jedoch mit ihrer schönen Stimme. © TheOtherKev, via pixabay

Die eingefügten Aufnahmen stammen aus der Vogelstimmen-Sammlung Xeno-Canto.

Weitere Stimmaufnahmen und detaillierte Porträts der fünf Vögel finden Sie auch bei der Vogelwarte Sempach.

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