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Spuren und Fährten lesen

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Tierspuren im Schnee.
Tierspuren im Schnee dem richtigen Tier zuzuortnen ist nicht immer einfach. © alsen, via pixabay

Wer im Winter draussen unterwegs ist, hat gute Chancen auf Tierspuren im frischen Schnee zu stossen. Doch welches Tier hat sie hinterlassen? Wer sich ein wenig Zeit nimmt, kann die Kunst des Fährtenlesens erlernen und ein faszinierendes Naturphänomen entdecken.

Jede Tierart hinterlässt einen typischen Fussabdruck, der Trittsiegel genannt wird. Diese unterscheiden sich je nach Form des Tierfusses: Ein Dachs hinterlässt mit seinen Pranken ein anderes Trittsiegel als die Schalen einer Rehhufe. Anhand der Form des Trittsiegels lässt sich mit ein bisschen Übung meistens schon die Tierart bestimmen, die über den Schnee oder die feuchte Erde gewandert ist. Fortgeschrittenen SpurenleserInnen gibt ein Trittsiegel jedoch nicht nur Hinweise auf die Tierart, sondern auch auf das Geschlecht und das Alter des Tiers.

Säugetiere werden je nachdem, auf welchem Teil des Fusses sie stehen, unterschieden in Sohlengänger, Zehengänger oder Zehenspitzengänger. Ein typischer Sohlengänger ist zum Beispiel der Dachs, zu den Zehengängern gehört der Fuchs und typische Zehenspitzengänger ist das Schalenwild.

Spur variiert zwischen den Tierarten

Eine ganze Spur oder Fährte besteht aus einer Abfolge von Trittsiegeln. Fährten sind die Trittsiegel von Hirsch, Wildschwein und Reh. Bei den anderen Tieren spricht man von Spuren, bei Vögeln nennt man die Spur auch Geläufe.

Auch bei den Spuren und Fährten gibt es Unterschiede zwischen den Tierarten. Denn nicht jedes Tier hat den gleichen Körperbau und läuft gleich. So unterscheiden sich Spuren und Fährten durch den Abstand zwischen den einzelnen Tritten. Neben dem Trittabstand ist der Schrank ein wichtiges Merkmal der Spur oder Fährte. Damit wird der Zwischenraum zwischen linken und rechten Tritten bezeichnet. Je nach Bewegungsart schränkt das Wild mehr oder weniger. Auch die Anordnung der Trittsiegel gegeneinander ist ein wichtiges Merkmal der Spur oder Fährte, aus dem sich viele Informationen gewinnen lassen.

Trittsiegel einzelner Tierarten. © Walderlebnispfad Freising.

Spurbild des Fuchses kann wie Perlenschnur aussehen

Eine Spur oder Fährte entsteht bei der Fortbewegung eines Tieres – und kann für die gleiche Tierart je nach Aktivität sehr unterschiedlich ausfallen. So unterscheidet sich die Gangart und somit auch das Fährten- oder Spurenbild bei der Flucht, bei der Jagd, bei der Nahrungssuche oder bei Wanderungen. Einzelne Tierarten weisen zudem ganz typische Spurbilder auf. Ein solches ist beispielsweise das Schnüren – ruhiges Traben – des Raubwildes, besonders ausgeprägt beim Fuchs, wenn er die Tritte der Vorder- und Hinterläufe sowohl genau ineinander als auch schnurgerade hintereinander setzt, wodurch das Spurbild einer Perlenschnur gleicht.

Wer mehr über Tierspuren im Schnee erfahren möchte und lernen will selber Trittsiegel und Spuren oder Fährten zu bestimmen, dem bietet eine Vielzahl von Internetseiten, Büchern und auch Apps weitere nützliche Informationen und Hilfen. Wir haben ein paar ausgewählt:

Dieser Artikel wurde erstmals am 26. Dezember 2018 auf naturschutz.ch veröffentlicht.

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