Mit den steigenden Temperaturen tauchen im Frühling ständig weitere Arten von Insekten im Garten auf. Etliche haben als Larven im Totholz überwintert. Schwebfliegen zum Beispiel können als Larven, Puppen oder begattete Weibchen überwintern. Einige Arten kehren im Frühjahr aus dem Süden zurück, wo sie den Winter verbracht haben.
Die Königinnen der Wespen und Hornissen haben an einem geschützten Plätzchen in der Winterstarre überwintert. Sie suchen nun einen Ort, um ihr Nest zu gründen. Diese wehrhaften Insekten mit ihrem giftigen Stachel werden in der Regel von Fressfeinden wie Vögeln gemieden, weil sie schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht haben …
Etliche Insekten, die aktuell in meinem Garten zu sehen sind, tragen ebenfalls gelb-schwarz. Sie profitieren von diesem markanten Muster, da sie für eine gefährliche Art gehalten werden, selber aber völlig harmlos und unbewaffnet sind. Diese auffällige Warntracht dient ihnen also als Täuschungsmanöver.
Kürzlich traf ich auf eine frisch geschlüpfte Schnake Ctenophora flaveolata mit deutlicher «Wespenmusterung». Eine Neuentdeckung in meinem Garten!
Viele Schwebfliegen sind gelb-schwarz gestreift, wie die Gemeine Gartenschwebfliege Syrphus ribesii .
Einige tragen die Ähnlichkeit mit ihrem gefährlichen Ebenbild auch in ihrem Namen. So zum Beispiel die Wespenbiene Nomada bifasciata, die einer Wespe verblüffend ähnlich sieht.
Ab Mai ist der wespenfarbige Widderbock Clytus arietis auf den Blüten anzutreffen. Dessen Larve hat sich in trockenem Totholz entwickelt. Totholz passt gut in einen Naturgarten und bietet vielen Tieren Lebensraum, Kinderstube, Unterschlupf. Und da es schneller als Stein warm wird an der Morgensonne, setzen sich viele Insekten gerne darauf, um sich aufzuwärmen.