Bellen kennen wir vor allem von Hunden – ferner von Füchsen oder Schakalen. Doch es gibt eine Vogelart, den Bulwersturmvogel, die ebenfalls «bellen» kann. Dieser vogelatypischen Lautäusserung ist es zu verdanken, dass vor Kurzem eine neue Brutkolonie dieses eher seltenen Vogels, entdeckt wurde.
Wer während seiner Ferien bis zu den Klippenvorsprüngen der Azoren, Kanaren, Kapverden oder Madeiras vordringt, der muss sich nicht wundern, wenn er ein Bellen vernimmt. Dabei ist es nicht etwa ein kleines Hündchen, dass sich auf den Klippen verirrt hat, sondern ein brütender Vogel: der Bulwersturmvogel.
© James Bradley, via xeno-canto.org
Die Jungen «bellen»
Und tatsächlich, die jungen Bulwersturmvögel nutzen zur Verständigung einen Ruf, der einem Hundebellen äusserst nahekommt. Dieser ertönt aus den Nestern, die sich in kleinen Höhlen an den schroffen Felswänden befinden. Das «Bellen» der Jungvögel ist einer der wenigen Hinweise, die das Auffinden einer Brutkolonie ermöglichen. Denn tagsüber sieht man die schwarzen Sturmvögel lediglich – auf der Suche nach Nahrung – durch die Lüfte streifen. An Land können sie nur nachts beobachtet werden und in der Regel stets in Nestnähe. Erschwerend kommt hinzu, dass die Nesthöhlen an den Klippen, die sie ungefähr von April bis September beziehen, schwer zu erreichen sind.
«Bellen» verrät Kolonie in Portugal
Auf Baixo, einer kleinen, unbewohnten Insel Madeiras, konnten Forscher von BirdLife International, dank dem charakteristischen «Bellen» kürzlich eine neue Brutkolonie bestätigen. Es war schon länger bekannt, dass sich vereinzelt Bulwersturmvögel auf dem Eiland befinden. Der Beweis für ein erfolgreiches Brüten konnte aber bisher nicht erbracht werden. Umso überraschter waren die Forscher daher, als sie – eigentlich auf der Suche nach einer andere Vogelart – einen Bulwersturmvogel am helllichten Tag auf den Felsen erblickten. Sie entschlossen sich, dieser aussergwöhnlichen Beobachtung genauer auf den Grund zu gehen und legten sich auf die Lauer. Und siehe da: Nach kurzer Wartezeit verrät ein «Bellen» das Jungtier.
Rückkehr nach drei Jahren
In der Folgenacht hat man rund ein Dutzend weitere Nester aufgespürt und den eindeutigen Beweis für die Präsenz der Brutkolonie gefunden: ein weiss-beige-farbenes Ei, das gerade von einem Bulwersturmvogel bebrütet wurde. Ende September werden die «bellenden» Jungvögel flügge sein und in die weite Welt hinausziehen. Nach drei Jahren kehren sie aber voraussichtlich an ihren Brutort auf Baixo zurück, um hoffentlich selbst erfolgreich Junge aufzuziehen.
Weitere Informationen können Sie der originalen Medienmitteilung (in Englisch) von BirdLife International entnehmen.
Guten Tag, seit ca. vier Wochen könnte es sein das wir einen Bulwersturmvogel bei uns haben .Er kreist immer so zehn Meter Umkreis und fliegt auch nicht weg. Erst dachten wir es währe ein Hund, ist aber nicht so. Was kann man tun, er wird immer leiser, bellt aber in Abständen die ganze Nacht. Mfg. Frau Dähnert