StartHintergrundPortrait10 Fragen an... Renato Kaiser

10 Fragen an… Renato Kaiser

Comedian, Slam Poet, Autor, Moderator,… Renato Kaiser ist Sprachkünstler durch und durch. Mit viel Wortgewandtheit, Cleverness und Charme trifft seine Satire mitten ins Schwarze. Im Kurz-Interview hat er uns von seiner Hündin Peggy und seinem wöchentlichen Einkauf auf den Malediven erzählt.

Kaum ein anderer Künstler vermag es, so liebe- und humorvoll Salz in Wunden zu streuen wie Renato Kaiser. Immer wenn man meint «mehr geht nicht», setzt das Sprachtalent noch einen obendrauf. Über sein Fleisch streut Kaiser allerdings kein Salz mehr – seit 2020 lebt der St.Galler nämlich vegan. Auch sonst ist der Wortkünstler sehr umweltbewusst und reflektiert unterwegs. Die Sorge um die Welt verpackt er gekonnt und leichtfüssig in überspitzte, manchmal leicht verrückte Sprachbilder. Kaisers Texte sind humorvoll, kritisch und pointiert – genau wie seine Antworten auf unsere 10 Fragen. Vielen Dank.

Wann oder wo geniessen Sie die Natur am meisten?

Jeden Tag beim Spaziergang mit meiner Hündin Peggy. Ohne sie würde ich wohl nur zuhause rumsitzen wie so eine Pfeife und denken: Freiwillig im Wald spazierengehen wie ein Psychopath, wer macht denn sowas?

Welches ist das faszinierendste Tier, welches Sie in der Schweiz je beobachten konnten?

Meine Hündin Peggy. Es ist faszinierend, wie lange sie irgendwo schnüffeln und schlussendlich doch nicht markieren kann. Das ist eine ganz neue Stufe von Meditation. Abgesehen davon finde ich Schmetterlinge absolut irre. Scheint alles auf die Karte Ästhetik und kaum etwas auf die Karte Funktionalität gesetzt zu haben und hat trotzdem überlebt, Chapeau.

Und welche Tierart nervt Sie am häufigsten?

Menschen zählen nicht, nehm ich an? Sonst wären‘s wohl Hundehalter*innen. Bei Tieren natürlich Mücken. Ich hab kein Problem, dass die mein Blut wollen, bitte sehr, bedienen Sie sich, es ist genug für alle da, aber können wir einfach vor dem ins Bett gehen einen Termin ausmachen zum Abzapfen, danach würd ich gerne schlafen, merci.

Wie viele Vogelarten erkennen Sie an der Stimme?

Keine, aber ich erkenne an Stimmen, ob sie einen Vogel haben.

Wann haben Sie das letzte Mal unter freiem Himmel geschlafen und wie kam es dazu?

Ich dachte, wir waren uns einig: Keine Fragen über Beziehungsprobleme!

Was war Ihre letzte Umweltsünde?

Da wir wissen, dass Streaming sehr klimaschädlich ist, würde ich sagen: Blind Side. Was für ein schrecklicher Film. Darunter sollte die Umwelt nicht mehr leiden als (im übertragenen Sinne) eh schon.

Und welche gute Tat haben Sie zuletzt für die Umwelt getan?

Ich würde sagen, meine Entscheidung, vegan zu leben (seit gut einem Jahr, etwa).

Wenn Sie – für einen nachhaltigeren Lebensstil – die Wahl haben, entweder auf Fleisch oder Flugreisen zu verzichten, wie würden Sie sich entscheiden?

Ha! Da ich bereits auf Fleisch verzichte, fliege ich einmal in der Woche zum Einkauf auf die Malediven. So funktioniert das, oder? Grundsätzlich glaube ich aber, dass man das nicht so gegenüberstellen sollte, sondern beides vernünftig angehen, das heisst: Zuhause einsperren und nur essen, was auf dem Balkon wächst (Basilikum).

Wofür sollten im Umwelt- und Naturschutz mehr Ressourcen zur Verfügung stehen?

Für die Meere, die Wälder, die Luft, die Insekten, die seltenen Tierarten, die Gletscher, das Eis, das Klima, für absolut alles. Es ist haarsträubend, wie wenig die Menschen (vor allem in der Politik) den Ernst der Lage erkannt haben.

Was ist Ihr ganz persönlicher Umwelttipp an unsere Leserschaft?

Fahren Sie mit dem Velo von Bern nach Luzern durchs Entlebuch. Die Landschaft ist atemberaubend, die Anstrengung ebenfalls, sie haben zirka 5 Stunden den Kopf gelüftet, kein Benzin verbrannt, kaum aufs Handy geblickt und vor allem: Nicht Blind Side geschaut.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte Kommentar eintragen
Bitte geben Sie ihren Namen hier ein

Newsletter Anmeldung

Erhalten Sie die neusten Jobs und News.

Dank Ihrer Hilfe können wir spannende Artikel aufbereiten, den Veranstaltungskalender pflegen und die Job-Platform betreuen.

TOP-NEWS