Wenn im Tal bunte Blumen dem saftigen Grün der Gräser weichen, erwacht der Frühling erst in den Alpen. Entlang schmaler Felsritzen oder auf Totholz keimt neues Leben und im schattigen Unterholz sind überraschende Waldbewohner anzutreffen. Eine Fotostrecke.
Während sieben Wochen war ich im Rahmen des Rothirschprojekts Aletsch-Goms für eine Bestandesaufnahme im Riederwald (Wallis) unterwegs. Dank einer Spezialbewilligung durfte ich die offiziellen Wege verlassen, um die Sommer- und Wintereinstände der Rothirsche aufzusuchen. Dabei gelangte ich an Orte, die keine Menschenseele zuvor betreten hatte: Ich kletterte über Felsblöcke und Wurzelstöcke, durchquerte Felsbänder, rastete auf Waldlichtungen und folgte den Wildwechseln, die sich wie ein Labyrinth durch die Wälder zogen. Weil ich mich leise fortbewegte, konnte ich Wildtiere wie den Dreizehenspecht längere Zeit unbemerkt beobachten, ehe sie mich wahrnahmen und flüchteten. Nicht nur die Begegnungen mit den Tieren waren eindrücklich, sondern auch das Erwachen der Vegetation: Junge Fichten keimten auf Totholzstämmen, Blütenpflanzen eroberten schmale Felsritzen und blühende Moose wirkten wie ein eigener Mikrokosmos.
Sehr schön, danke!
wunderschöne Aufnahmen, danke