Wie sprechen staatenbildende Insekten miteinander?

21Feb20:00Wie sprechen staatenbildende Insekten miteinander?

Event Details

Öffentlicher Vortrag der Naturforschenden Gesellschaft des Kantons Solothurn

Referat von Dr. Brigitte Braschler, Department Umweltwissenschaften, Universität Basel.

Für uns Menschen ist es normal, täglich mit Artgenossen zusammenzuarbeiten und sogar über grosse Distanzen und Zeitalter Informationen zu übermitteln. Im Tierreich ist solche Sozialität jedoch selten. Viele Tiere sind Einzelgänger, die sich nur zur Fortpflanzung mit anderen ihrer Art treffen.

Spektakuläre Ausnahmen finden wir jedoch bei ein paar Insektenordnungen. Staatenbildende Insekten wie Termiten, Honigbienen und Ameisen leben zum Teil in Millionen von Individuen umfassenden Gemeinschaften. Dabei haben verschiedene Individuen unterschiedliche Aufgaben, tragen aber alle das ihre zum Erfolg der Gruppe bei. Dies bedingt einen Informationsfluss zwischen allen Beteiligten. Wie erzählen sich Bienen von Futterquellen? Wie wird entschieden, ob aus einer jungen Larve einmal eine Königin oder eine Arbeiterin wird? Wie gelingt es einigen Ameisenarten, Arbeiterinnen anderer Arten zu versklaven und für sich arbeiten zu lassen, oder Söldner anderer Arten zur Verteidigung der Kolonie zu benutzen? Wir gehen diesen und weiteren Fragen auf den Grund, anhand von Beispielen aus fernen Ländern, aber auch solchen, die wir im eigenen Garten beobachten können.

In diesem Vortrag wird eine Welt vorgestellt, welche trotz zum Teil verblüffenden Parallelen zu unserer eigenen Gesellschaft doch ganz anders organisiert ist. Ein Erfolgsmodel, das es der Familie der Ameisen ermöglichte, fast überall auf der Welt zahlreich zu leben, dass sich aber dennoch im Insektenreich nur wenige Male entwickelte. Es wird diskutiert, welche Vorteile und Nachteile die soziale Lebensweise für diese Insekten hat und welche Auswirkungen diese Insektenstaaten auf ihre Umwelt haben.

Zur Referentin
Brigitte Braschler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department Umweltwissenschaften der Universität Basel. Nach einem Studium an der Universität Basel ging sie zunächst für mehrere Postdoc-Aufenthalte nach England und Südafrika, kehrte aber nach zehn Jahren wieder an die Heimatuniversität zurück. Sie erforscht die Einflüsse, die vom Menschen verursachte Veränderungen wie Klimawandel, Verstädterung oder Lebensraumzerschneidung auf die Biodiversität, sowie auf Wechselwirkungen zwischen Arten haben. Dabei arbeitet sie oft mit Insekten, vor allem Ameisen. Da die Biodiversität so stark von den Entscheidungen der Menschen beeinflusst wird, ist es ihr dabei ein besonderes Anliegen, mit der Bevölkerung zusammenzuarbeiten, zum Beispiel im Rahmen von Citizen-Science-Projekten oder Schulprojekten.

Covid-19-Zertifikatspflicht!
Eintritt frei

Mehr Infos unter:
http://www.ngso.ch/
info@ngso.ch

Teilnehmerzahl beschränkt und Anmeldung erforderlich: Naturmuseum Solothurn, Telefonnummer: 41 (0)32 622 70 21

Zeit

(Montag) 20:00

Ort

Naturmuseum

Klosterplatz 2, 4500 Solothurn

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