Eine Ferienarbeitswoche für die Umwelt - Pflegewoche im Val Poschiavo, Graubünden
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Das Dorf Cavaione ist eine kleine Siedlung, die auf einer Höhe von etwa 1’300 m ü. M. oberhalb von Brusio liegt, und eine sehr spezielle Geschichte aufweist. Die Siedlung ist
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Das Dorf Cavaione ist eine kleine Siedlung, die auf einer Höhe von etwa 1’300 m ü. M. oberhalb von Brusio liegt, und eine sehr spezielle Geschichte aufweist. Die Siedlung ist schon im Jahr 1233 urkundlich erwähnt. Damals war sie aber ein Maiensäss von „la Rasiga“, einem Dorf im nahegelegenen Veltlin. Cavaione gehörte somit zu Italien, bis im XV. Jahrundert das Veltlin von den Bündnern erobert wurde. Den Einwohner von Cavaione wurde im Jahr 1875 die Schweizer Staatsangehörigkeit zugesprochen. Erst im Jahr 1964 wurde das Dorf mit einer Strasse, ausgehend von der Talsohle, erschlossen. Dies bedeutet, dass bis dahin alle Transporte zu Fuss oder mit Eseln und Maultieren über kleine Bergwege erfolgen mussten. Deshalb waren die Einwohnenden für einen Grossteil ihres Bedarfs Selbstversorgende. An den für Cavaione typischen Steilhängen erstellten die Bewohnenden während Jahrhunderten Terrassen mithilfe von Stützmauern, deren Gesamtlänge über 16 km beträgt. Diese Terrassen mit ihren Mauern sind heute noch erhalten und werden landwirtschaftlich genutzt. Bis ca. 1950 wurde auf den Terrassen auch Ackerbau betrieben.
Heute werden immer noch etwa 32 Hektaren landwirtschaftlich genutzt. Die Terrassen werden grösstenteils als Magerwiesen bewirtschaftet und normalerweise jährlich gemäht. Teilweise werden sie aber auch als Weide für Kleinvieh genutzt. Etwa 24 ha der Wiesen von Cavaione sind im Vernetzungsprojekt des Val Poschiavo integriert. Viele der Trockenwiesen sind sogar auf regionaler und nationaler Ebene geschützt. Das Gleiche gilt für einige Bauten des Dorfes.
Eine weitere Besonderheit von Cavaione sind die Crot, massive Rundbauten mit Kraggewölbe aus Trockenmauerwerk, welche in der Schweiz einmalig sind, da man sie nur im Puschlav findet. Diese dienten früher generell als Kühlräume für die Milch und wurden deshalb oft an eher schattigen und feuchten Orten errichtet. In Cavaione gab es aber Crot, welche im offenen Gelände, an sonnigen und trockenen Orten, errichtet wurden. Sie dienten hier auch als Stall, Küche oder sogar temporäre Behausung. Insgesamt findet man in Cavaione 11 Crot.
Um diese einmalige Landschaft langfristig zu erhalten, braucht es aber heute dringende Pflege-, Sanierungs- und Aufwertungsmassnahmen. Etwa 2 ha Weideland auf den Terrassen, welche zum Teil im Inventar der Trockenwiesen aufgeführt sind, sollen zukünftig wieder gemäht werden. Um genügend Weideland zu haben, sollen zusätzlich etwa 9 ha Weiden ausserhalb des terrassierten Gebietes aufwertet werden.
Arbeit: Heuen, bei schlechtem Wetter Aufwertungsarbeiten von Trockenwiesen und Weiden.
Unterkunft: altes renoviertes Schulhaus mit Massenlager im Zentrum des Dorfes.
Sie können sich auf https://www.umwelteinsatz.ch/de/angebot/erwachsene/programm-12.html für diese und weitere Ferienarbeitswochen für die Umwelt informieren und anmelden.
In einem Umwelteinsatz verbinden Sie Ihre Freude an der Natur mit praktischem, konkretem Engagement. Die Stiftung Umwelteinsatz bietet Ihnen zusammen mit Pro Natura einwöchige Ferienarbeitseinsätze in den schönsten Natur- und Kulturlandschaften der Schweiz an.
Kosten:
Voller Teilnahmebetrag: CHF 270.00
Reduktion SUS-GrossgönnerInnen (ab CHF 500.-): CHF 220.00
Reduktion Mitgliedschaft Pro Natura: CHF 220.00
Studierende: CHF 170.00
Studierende und Mitgliedschaft Pro Natura: CHF 120.00
Zeit
8 (Sonntag) 17:00 - 14 (Samstag) 12:00
Ort
Cavaione GR