Sepien gehören zu den intelligentesten wirbellosen Tiere und können sich blitzschnell an ihre Umgebung anpassen. Das beeindruckt nicht nur bei der Tarnung, sondern auch die Jagd wird zu einer einzigen Faszination.
Sepien, auch «Echte Tintenfische» genannt, sind eine Unterart der Tintenfische und leben vor allem in flachen tropischen und gemässigsten Ozeanen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen und Krebsen und werden selbst unter anderem von Delfinen und Haien gejagt. Wegen ihrer Fähigkeit, ihr Aussehen blitzschnell zu verändern, werden sie auch als die «Chamäleons der Meere» bezeichnet. Sie können nämlich nicht nur die Farbe und das Muster sondern auch die Textur ihrer Haut verändern. Diese Fähigkeit benötigen sie nicht nur zur Tarnung, sondern auch zur Kommunikation untereinander und zur Jagd.
Das Video unten zeigt eindrucksvoll, wie eine Sepie ihre Tarnung nicht nur zur Jagd auf eine Krebs, sondern auch zur Abwehr eines Haies einsetzt. Aber sehen Sie selbst:
Farbenblind – oder doch nicht?
Erstaunlicherweise können Sepien mit ihren Augen keine Farben sehen, da sie nur über einen Lichtrezeptortyp verfügen. Bis heute ist nicht abschliessend geklärt, wie sie Farben wahrnehmen und sich entsprechend tarnen können. Eine Theorie besagt, dass durch ihre W-förmigen Pupillen Licht aus vielen verschiedenen Richtungen in ihre Augen fallen kann. Licht verschiedener Farben wird an einer Linse (hier der Pupille) unterschiedlich gebrochen. Die verschiedenen Wellenlängen treffen dann an unterschiedlichen Stellen im Auge auf. Je größer die Fläche der Pupille ist, desto stärker ist dieser Effekt. Während sich die Augen der meisten Tiere so entwickelt haben, dass dieser Effekt minimiert wird, scheinen Tintenfische ihn für die Farbwahrnehmung zu nutzen. Denn je mehr unterschiedliche Wellenlängen von einem Punkt ausgehen, desto unschärfer sollte ein Tintenfisch sie wahrnehmen. Weiss müsste also für Tintenfische unglaublich verschwommen aussehen, während «reine» Farben wie gelbe oder rote Flächen klarer erscheinen müssten.