Als Schutz vor Sonne und vor Fressfeinden brauchen Einsiedlerkrebse ein «Dach über dem Kopf» – deshalb haben sie eine Muschel im Schlepptau. Die Krebse wachsen jedoch ständig aus ihren Muscheln heraus und eine neue, geeignete Muschel zu finden ist gar nicht so leicht. Deshalb treffen sich die Einsiedlerkrebse für einen Immobilientausch. Sie stellen sich in einer nach Grösse geordneten Reihe und tauschen ihre Gehäuse.
Für Einsiedlerkrebse ist ein passendes Gehäuse überlebensnotwendig. Denn ohne ein geeignetes Dach über dem Kopf (oder viel eher über dem Popo) ist der weiche, ungepanzerte Hinterleib vollkommen ungeschützt und der Sonne und Fressfeinden ausgeliefert. Die Konkurrenz bei der Immobiliensuche ist jedoch sehr gross. Da die Krebse ständig aus ihren Muscheln herauswachsen, muss immer wieder eine neue Muschel her. Und die zerbrechlichen Gehäuse können natürlich auch Schaden nehmen und ausdienen.
Die Krebse haben jedoch eine geniale Methode um das Überleben aller Krabben bei begrenzten Ressourcen zu ermöglichen. Anders als der Name vermuten lässt, sind die Einsiedlerkrebse nämlich ziemlich sozial. Den Namen haben sie erhalten, weil sie immer mit ihrem Haus im Schlepptau herumziehen.
Wenn eine neue, geräumige Muschel an der Strand gespült wird, so treffen sich die Krebse für einen Immobilien-Tausch. Sie bilden eine der Grösse nach geordnete Reihe, vom grössten Krebs bis zum kleinsten Krebs. Dann betritt die grösste Krabbe ihr neues Zuhause – die neu angespülte Muschel – und hinterlässt der nächstgrössten Krabbe dabei ihr altes Zuhause. So geht das weiter, bis alle Krabben ein neues Zuhause haben. Hin und wieder halten sich jedoch nicht alle Krebse an die Warteschlange – auch hier gibt es «Vordrängler». Dann kann es zu Gehäusekämpfen kommen.