StartNewsAktionFinanzplatz Schweiz: Klima-Risiken offenlegen!

Finanzplatz Schweiz: Klima-Risiken offenlegen!

Nichts als heisse Luft – das befürchten Umweltorganisationen angesichts der neuen Publikation des Bundesamts für Umwelt, die sich mit der Klimakompatibilität des Schweizer Finanzplatzes befasst. Sie benennt zwar die Umlenkung der Finanzströme als Notwendigkeit, doch der Bundesrat macht nicht mit. Konkrete Massnahmen bleiben aus.

Das Bundesamt für Umwelt BAFU hat letzte Woche die Publikation «Klimapolitik der Schweiz – Umsetzung des Übereinkommens von Paris» veröffentlicht. Darin spielen finanzpolitische Massnahmen eine zentrale Rolle: «Das Ziel des Übereinkommens von Paris lässt sich nur erreichen, wenn grosse Anteile der bekannten Öl-, Gas und Kohlevorkommen im Boden bleiben. Darum ist es entscheidend, dass Geldanlagen nicht mehr in fossile Energieträger fliessen und stattdessen in erneuerbare Energien und Rohstoffe investiert wird» (Seite 22 des Berichts).

Auch die Klima-Allianz sieht dringenden politischen Handlungsbedarf, wie sie in einer Mitteilung berichtet. «Ohne die Dekarbonisierung des Finanzplatzes ist das Pariser Klimaabkommen nicht umsetzbar», so Christian Lüthi, Geschäftsleiter Klima-Allianz Schweiz. «Wenn die Nationalbank sich weiterhin weigert, Klimarisiken im Rahmen ihres bestehenden Mandates zur Finanzmarktstabilität ernst zu nehmen, stehen Bundesrat und Parlament in der Pflicht. Das Mandat der Nationalbank muss so angepasst werden, dass Klimarisiken explizit genannt werden.»

Bereits haben die Europäische Zentralbank sowie acht Zentralbanken und Aufsichtsbehörden von England, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Schweden, China, Singapur und Mexiko erklärt, ihre Führungsrolle beim Klimaschutz wahrzunehmen.

Hintergrund: SNB-Aktien produzieren so viel CO2 wie die ganze Schweiz

  • Die Klima-Allianz veröffentlichte kürzlich Empfehlungen, wie die Schweizer Nationalbank im bestehenden Mandat klimafreundlich investieren kann und ihrer Aufgabe zur Bewahrung der Finanzstabilität durch Einbezug der Klimarisiken nachkommen soll.
  • Eine am 24. April 2018 veröffentlichte Studie der Artisans de la Transition zeigt auf, dass die Nationalbank mit ihren Aktienanlagen jährlich einen ähnlich hohen CO2-Ausstoss produziert wie die gesamte Schweiz. Sie befördert ein Klima-Szenario von 4 bis 6 Grad und liegt weitab vom Ziel des durch die Schweiz ratifizierten Pariser Abkommens von 2015, welches die Erwärmung auf unter 2°C begrenzen will.

Unterstützen Sie jetzt den Aufruf an die Schweizer Nationalbank

Auf der Website der Klima-Allianz können Sie den Aufruf an die Schweizer Nationalbank unterzeichnen. Bis jetzt haben dies über dreitausend Menschen gemacht.

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