Was Sie hier zu sehen bekommen, sind nicht etwa ein Haufen Würmer, sondern die Sporangien eines Farns. Sie sind die Produktionsstätte der Sporen, die in einer eindrücklichen, katapultartigen „Explosion“ in die Umgebung entsandt werden.
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Die ältesten Pflanzen der Welt
Bereits 400 Millionen Jahre haben Farne auf unserer Welt überdauert. Sie sind demzufolge bei den weltweit ältesten Pflanzen anzusiedeln. Im Karbon, dem Zeitalter der Farne, bildeten sie flächendeckende Wälder und ragten – vergleichbar mit unseren jetzigen Bäumen – bis zu 30 Meter in die Höhe. Zeugen dieses Zeitalters sind heutzutage die Kohlenvorräte unserer Erde, die zu einem grossen Teil von den Farn-Wäldern des Karbons gebildet wurden. Die einst baumartigen Farne haben mehrheitlich kleinere, strauchartige Wuchsformen angenommen und sind meist in schattigen, feuchten Waldgebieten anzutreffen.
Von Sporen, Sporangien und Sori
Die Farne umfassen verschiedene Gefässsporenpflanzen, die im Gegensatz zu den Samenpflanzen keine Samen, sondern Sporen für die Vermehrung besitzen. Die wohl bekanntesten Vertreter der Farne sind die Echten Farne, die im alltäglichen Sprachgebrauch oft einfach als Farne bezeichnet werden. Die Sporen der Farne werden auf der Unterseite des Blatts – oder bei Farnen korrekterweise Wedel genannt – in Sporangien produziert. Die Sporangien wiederum sammeln sich zu sogenannten Sori an, deren Form und Ausbildung als Bestimmungsmerkmal dienen.
Ein „sprunghafter“ Start ins Leben
Wenn die Sporen reif sind – je nach Art zwischen Juli und November – reisst die Wand des Sporangiums und die Sporen werden in die nähere Umgebung entlassen. Wind und Wasser helfen bei der weiteren Verbreitung. An einem feuchten Standort kann aus der Spore zu einem späteren Zeitpunkt eine neue Farnpflanze heranwachsen.