Das EU-Parlament hat für ein Verkaufsverbot von Einweg-Kunststoffartikeln wie etwa Teller, Besteck, Strohhalme oder Wattestäbchen aus Plastik gestimmt. Ab dem Jahr 2021 soll das Verbot gültig sein. Zudem sollen die Hersteller in Zukunft verstärkt in die Verantwortung genommen werden.
Die Schweiz gilt als sehr sauberes Land. Doch hat dieses Klischee auch eine wissenschaftliche Grundlage? Mit dem neuen Swiss Litter Report liegen erstmals umfangreiche Daten zur «Schmutzigkeit» der Schweiz vor. Und die sehen nicht ganz rosig aus.
Das Mittelmeer ist voll von Mikroplastik, zeigt ein vom WWF publizierter Report. Die Konzentration ist fast viermal höher, als im grossen Plastikteppich im nördlichen Pazifik. Der Plastik wird für Meeresschildkröten, Meeresvögel, Wale und Co. zur Todesfalle.
Im Blut, im Boden, im Ewigen Eis: Plastikmüll hat sich mittlerweile auf der ganzen Welt ausgebreitet. Als Gegenmassnahme schlägt die EU-Kommission das Verbot von häufig gebrauchten Plastikprodukten wie Besteck, Einweggeschirr und Trinkhalmen vor. Kunststoffflaschen sollen zu 90 Prozent wiederverwertet werden.
Wissenschaftler der Universität Bern haben Auenböden in Schweizer Naturschutzgebieten auf Mikroplastik untersucht und wurden fündig. Sie schätzen, dass in den obersten fünf Zentimeter der Auen rund 53 Tonnen Mikroplastik liegen. Selbst viele Böden entlegener Berggebiete sind mit Mikrokunststoff kontaminiert.
2016 entdeckten Wissenschaftler erstmals ein Bakterium, das Kunststoff angreift und zersetzt. Jetzt zeigt sich: Es gibt mehr und vielfältigere plastikfressende Bakterien, als bisher angenommen. Der Abbau geht aber langsam vor sich. Bei Kunststoffen wie PET, die zum Grossteil in die Umwelt gelangen, dauert es rund 450 Jahre, bis sie sich aufgelöst haben.
Neuer Ansporn zum sorgfältigen Trennen: Die Wiederverwertung von PET-Flaschen ist zwar anspruchsvoller als das konventionelle Recycling. Dafür ist der Nutzen für die Umwelt um 50 Prozent höher, wie nun eine Studie zeigt.
Vom Tupperware bis zum Zigarettenstummel, alles wird an Gewässern entsorgt. Schweizer Flüsse und Seen sind regelrechte Müllkippen. Dies ergab die erste Auswertung des Swiss Litter Reports für das Jahr 2017.
Eine Vielzahl ehemaliger Plastik-Wegwerfartikel kann mittlerweile zu Kompost verarbeitet werden. Voraussetzung ist deren biologische Abbaubarkeit. Des Öfteren enden aber nicht-kompostierbare Plastikabfälle in der Grünabfuhr.