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WWF setzt sich für tropenholzfreie Grillkohle ein

Weniger Tropenholz und bessere Deklaration von Holzarten und -herkunft: Das sind die Ergebnisse, die der WWF in seiner neuen Holzkohlestudie feststellen konnte. Trotz der Verbesserung entdecket das Labor bei unzertifizierter Grillkohle noch Tropenholz.

Die Grillsaison ist in vollem Gange und die Schweizer Bevölkerung geniesst es, verschiedene Gerichte mit Holzkohle zu grillieren. Um Art und Herkunft der Holzkohle zu ermitteln, liess der WWF Proben in einem spezialisierten Labor in Deutschland untersuchen. Gekauft wurden im vergangenen Mai 15 Kohle- und Brikettsäcke bei verschiedenen Anbietern.

Das Ergebnis der Untersuchung: In zwei Produkten entdeckte das Labor Tropenholz. Beide Produkte sind nicht FSC-zertifiziert, dem derzeit strengsten Standard für eine umwelt- und sozialverträgliche Waldbewirtschaftung. Bei nicht-zertifiziertem Holz aus den Tropen oder aus Europa besteht die Gefahr, dass es aus übernutzten Wäldern oder illegalem Holzeinschlag stammt. Dies teilt der WWF mit.

Die Studie zeigt auch, dass 54 Prozent der Produkte falsch oder nur teilweise richtig deklariert wurden – davon tragen fast drei Viertel keine Zertifizierung. Stammt das Holz aus der Ukraine, aus Südafrika oder Polen, kann das Risiko des illegalen Einschlags oder der Übernutzung nicht ausgeschlossen werden. «Auch wenn die Ergebnisse in die richtige Richtung gehen, sollten die Anbieter dem Thema noch mehr Wert beimessen», sagt Damian Oettli, Leiter Abteilung Markets und Waldexperte beim WWF Schweiz.

2018, als der WWF die Untersuchung das erste Mal durchgeführte, waren die Ergebnisse noch alarmierender. Jedes zweite Produkt enthielt damals Holz aus Tropenwäldern. Herkunft und Holzart waren bei den meisten Produkten nicht richtig deklariert worden. «Unsere erste Analyse hat sicherlich das Bewusstsein bei Händlern und Konsumenten geweckt», meint Damian Oettli. «Dank unserer Arbeit soll es in Zukunft möglich sein, dass wir ohne schlechtes Gewissen grillieren können.»

Die Schweiz importiert 99 Prozent der Holzkohle und Holzbriketts aus dem Ausland, was jährlich 13’000 Tonnen entspricht. Um eine umweltverträgliche Forstwirtschaft zu gewährleisten, empfiehlt der WWF den Kauf von FSC-zertifizierten Produkte.

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