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70 Prozent weniger Schmetterlinge

Der europäische Schmetterlings-Index zeigt steil nach unten: Laut dem Forum Biodiversität sind 1990 sind die Schmetterlingsbestände in den Wiesen und Weiden Europas um fast 70 Prozent zurückgegangen. Die ökologische Qualität des Graslands hat sich offenbar massiv verschlechtert.

Der Schmetterlings-Index, oder auf Englisch «European Grassland Butterfly Indicator» ist einer der Biodiversitätsindikatoren der europäischen Umweltagentur. Er basiert auf umfangreichen Feldarbeiten von tausenden von Schmetterlingsspezialisten in 15 europäischen Ländern, darunter auch die Schweiz. Auf über 3000 Transekten verteilt über den ganzen Kontinent wird die Schmetterlingsfauna erhoben. Der Index wird analog dem Bird-Index berechnet, das heisst als Summe der Trends von Einzelarten gewichtet nach Ländern.

Hauptursache für die Abnahme ist laut dem Forum Biodiversität die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung, aber auch die Nutzungsaufgabe von schwierig zu bewirtschaftenden Flächen.

6 Kommentare

  1. Nach meinen Beobachtungen ist es von grösster Wichtigkeit für die Brut der Wiesen- Schmetterlinge, dass die Wiesen und Weiden nicht mehr mit Hochleistungsmähern (Fadenmäher, Sichelmäher) gemäht werden; dies sind richtige Killermaschinen. Die regelmässige Güllerei bringt viele Gras- und Blumenarten zum Verschwinden.Seit drei Jahren mähen wir unsere Wiesen und Hänge mit Sense und Balkenmäher nach dem Mosaikprinzip, d.h. es werden etwa 25% einer zu mähenden Fläche mindestens 2-3 Wochen länger stehen gelassen, weil einige Arten an Grasstengeln ihre Eier platzieren. Auch die nahe am Boden sich entwickelnden Raupen haben davon einen Vorteil, weil sie von Fressfeinden (Krähen!) nur schwer entdeckt werden. Ausserdem mähen wir von einigen Arten bevorzugte Stellen an Waldrändern alle 1-2 Jahre. Wichtig ist auch, dass Waldränder wieder einen Busch- und Wildobstgürtel bilden können (Futterpflanzen!). Das Resultat war einfach unglaublich: 2009 konnten wir 36 Tagfalterarten zählen, gegenüber 10 im Jahre 2006. Viele Arten kommen jetzt in grosser Zahl vor oder einzelne Bestände haben sich erholt. Menschen der Erde, es liegt an euch mit der Verseuchung und der Zerstörung des Planeten endlich aufzuhören, sonst zerstören wir uns am Ende selbst!

  2. ich finde das ganz schlecht dass wir die Welt so zerstören müssen, dass sogar tausende von arten aussterben.
    es sollte endlich mal was geändert werden!
    Raphi

  3. Weniger Gülle verteilen, Wiesenabschnitte stehen lassen resp. weniger mähen, nicht oder weniger Chemie versprühen. Brennesseln darf man auch stehen lassen…selbst das früher häufige Tagpfauenauge sieht man kaum mehr, wie alle Vanessenarten.
    Alles wird verbaut, nur Wachstum und Profit zählen ! Wo gibt es noch Magerwiesen ? Und selbst diese werden oft überweidet (Kühe)oder seit neuerem ebenfalls gedüngt. Wieso sind unsere Obrigkeiten in Bern nicht fähig, für mehr Naturschutz zu sorgen ?
    Ein Armutszeugnis und einfach beschämend. Aber die Schweiz ist ja riesengross und Platz haben wir noch sooo viel…Macht so weiter, ihr gierigen Menschen.

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