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Warum darf der Laubbläser alles?

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Immer mehr Leute reagieren mit grossem Unverständnis und ebenso grossem Ärger, wenn sie einem Laubbläser zuschauen, wie und wo er wirkt. Seit Jahren besteht die Möglichkeit, diese lärmigen, ungesunden, stinkenden, naturschädigenden Geräte ungehindert einzusetzen. Keine Limiten, ausser der üblichen Ruhezeitenregelung. Jeder kann ihn nutzen, ohne Qualifikation, auch die alten Geräte, wo, wie und solange er will. Bei unsern vielen Regulierungen absolut unverständlich, dass hier die Freiheit grenzenlos ist und bis auf die Hausdächer hinauf sein Unwesen treiben darf!

Leider hat auch die Stadtregierung von Zürich immer noch nicht erkannt, wie wichtig es wäre, endlich aktiv zu werden: durch Aufklärung über die Naturschäden (Anschreiben der Immobilien-Verwaltungen usw.), durch gesetzliche Regelungen und Einschränkungen der Geräte in der Lärmschutzverordnung, durch vorbildliches Vorausgehen mit der Handhabung der Laubbläser und so weiter. Gesetzliche Regelungen braucht es zwingend, denn als Hauptproblem nehme ich inzwischen die privaten Laubbläsernutzer wahr (Hauswarte, Facilitiy-Leute, Reinigungsfirmen), die neben dem Treppenhaus gleich auch noch den Garten „putzen“, das ganze Jahr hindurch. Die Behauptung der Effizienz wird mit ihrer Wiederholung nicht wahrer: meist muss man die Arbeit gar nicht erledigen – es braucht keine Garageeinfahrten, welche wöchentlich von jeder Tannennadel befreit werden – und wenn man etwas entfernen will, dann reicht der Besen oder Rechen. Mit den wenigen Ausnahmen, wo ein Laubbläser effizienter ist, kann man nicht mehr den ganzen täglichen Terror rechtfertigen. Niemand glaubt mehr das Argument der Effizienz, zu viel haben wir alle nun mit eigenen Augen gesehen. Es gibt unzählige Bilder und Videos, die den ganzen Blödsinn dokumentieren.

Dieses neurotisch anmutende, zwanghafte Putzen in den Grünräumen, ob mit oder ohne Akku, leistet zudem der Gesinnung Vorschub, auch die Grünflächen müssten jederzeit sauber sein. Der Einsatz der Fadenmäher hat ebenfalls zugenommen und wütet nicht minder zerstörerisch in den Gärten herum. Unkraut- und Insektenvernichtungsgifte erledigen dann noch den Rest, auch in den Gewässern. Dieser „Kriegszustand“ mit regelmässigen Orkanen aus den Bläsern und Schneidegeräten bis auf den Boden hinunter bedeutet das Ende der Kleinlebewesen in unsern Grünflächen, Grundlage der Nahrungskette. Damit sind wir auf dem bestem Weg, die Fauna im Siedlungsraum auch noch kaputtzumachen. In den Landwirtschaftsflächen ist sie schon weitgehend vernichtet.

Laubbläserbenutzer sind oft unqualifizierte Arbeiter, erledigen meist einen Auftrag und verdienen ihr Geld – also sind die Auftraggeber in der Pflicht. Nur fehlt mir der Glaube, dass sich ohne gesetzliche Regelung etwas bewegt. Im Gegenteil: der Einsatz solcher Geräte nimmt laufend zu und ist natürlich ein gutes Geschäft…für den Hersteller und Verkäufer also durchaus eine einträgliche Sache!

Unqualifizierte Leute pflegen die Gärten kaputt, aus Kostengründen. Kann es sein, dass qualifizierte Pflege gar nicht teurer wäre, weil nämlich etliche überflüssige Arbeiten wegfallen würden? Verliererin in diesem ganzen Treiben ist einmal mehr die Natur. Wie lange erlaubt es sich unsere Gesellschaft noch, diesem Treiben weiterhin tatenlos zuzuschauen?

Leserbrief von Frau Christine Dobler Gross

Was meinen Sie dazu? Gerne dürfen Sie uns Ihre Meinung weiter unten in Form eines Kommentars mitteilen.

31 Kommentare

  1. So ein Blödsinn, die Geräte werden mit Gerätebenzin betrieben – sauberer als jeder andere Verbrenner.
    Sich besser informieren statt übersäuern.

    • Kein Verbrennungsvorgang geschieht «sauber». Gerätebenzin hin oder her. Heute brauchen wir für jede Bewegung ein Motörchen. DAS ist Blödsinn. Früher waren solche Geräte Profis vorbehalten, heute werden sie einem in jedem Bau und Hobby zu Aktionspreisen nachgeworfen. Jede (Achtung Genderfalle) Hausfrau steht heute mit dem Laubsauger im Schotterbeet. Das sinnlose (Tot)pflegen unserer Grünflächen von meist unqualifizierten oder zumindest uninteressierten Leuten ist tatsächlich problematisch. Was vielen Hüslibesitzern, Facility-Managern, Immobilienverwaltern und leider auch Gärtnern fehlt, ist das Wissen um ökologische Zusammenhänge. Dafür macht genau das unseren Beruf so spannend! Ich sehe zum Glück eine sehr interessierte junge Generation von Gärtnern kommen. Gruss von einem Naturgärtner

  2. Also ich finde diese Laubbläser gehören abgeschafft, sie machen nur Krach und sind für die Umwelt nicht gut. Wieso muß jeden Morgen, ein jedes Blatt sofort weggeblasen werden. Das ganze ist doch einfach krank.

  3. Ich finds absolt haarsträubend, die Laubbläser, nicht nur wegen dem Lärm aber auch wegen dem Lärm. Als hätten wir davon nicht schon genug. (Gibt es eingeltich schon eine Intitiative gegen Lärmverschmutzung?)
    Es gibt sicher nur ganz wenige Orte, wo ein Einsatz von Laubbläsern wirklich von Vorteil ist, zum Beispiel bei öffentlichen Veloständern. Ansonsten sehe ich keine Vorteile. Warum das Laub nicht gleich einsaugen, sondern es erst noch herumblasen? Wie ergaht es denen, die damit arbeiten müssen? Werden sie ob dem Lärm nicht fast wahnsinnig? Und dann eben, die Naturschutz-Argumente. Handlungsbedarf zwecks Einschränkung ist dringend angesagt!

  4. Bis jetzt warte ich immer noch auf eine neue Generation von Gärtnern, die Hausbesitzer von einem naturnahen Garten überzeugen können. Auch die Gemeinde hätte es in der Hand, hier mehr Ueberzeugsarbeit zu leisten, nicht nur ein Blatt über einheimische Pflanzen zusammen mit der Baubewilligung herauszugeben. Bei uns gab es in den letzten 2-3 Jahren in der nahen bzw. weiteren Nachbarschaft 12 neue Einfamilienhäuser, alle mit sterilen Gärten sprich englischem Rasen, Exoten, Steinen aus China etc. Und naürlich darf auch der Laubbläser nicht fehlen.

    • Liebe Brigitte, ich bin eine von dieser neuen Gärtnergeneration. Ich bin daran mich als naturnahe und ökologische Gärtnerin, im Sinne einer ganzheitlichen Gartenpflege selbständig zu machen. Habe mir gerade ein Lastenvelo bestellt, werde mir keinen Laubbläser zu legen, werde versuchen alles möglichst ohne Motorgeräte zu erledigen. Ebenfalls möchte ich meine Kunden für einen naturnahen Garten sensibilisieren und auch Beratung in diesem Gebiet anbieten. Liebe Grüsse

  5. man fragt sich ja, warum diese unglaublich lärmigen dinger immer noch gebraucht werden dürfen, wenn daneben die Rasenmäher von wunderbar stillen emsigen Elektrogeräten ersetzt wurden und man doch die Hoffnung auf mehr ruhe vor alltagsmaschinenlärm erhoffen durfte. es gibt sicher auch elektrische laubbläser mit Akkus oder? mit den elektrischen Rasenmähern kann man sicher auch einen teil des täglichen Laubfall auf rasen in den griff bekommen. im übrigen, das laub wird in der Natur dringend gebraucht von den bodentieren.

  6. Ich finde vor allem den Aspekt wichtig, dass das Laub zu den Pflanzen gehört und nicht in die Verrottungsanlagen, denn das Laub schützt den Wurzelbereich bei Frost und liefert den Bodenorganismen Nahrung, was wiederum in Nahrung für die Pflanzen im nächsten Frühjahr resultiert. Nebenbei nervt mich auch der stundenlange Lärm der Laubbläser und -sauger.

    Unangebracht finde ich hier jedoch, dass mehrfach von «unqualifizierten» Laubbläser-Benutzern gesprochen wird. Die Geräte werden ja auch intensiv von Landschaftspfleger*innen, Gärtner*innen usw. eingesetzt. Da zählt nur, dass der Auftraggeber es eben steril haben will ums Haus herum. Es soll wie beim Modell des Architekten aussehen, da hat’s auch kein Laub auf dem Boden. Die Sensibilisierung muss also bei den Planern, Bauherren, Eigentümer*innen und Verwalter*innen einsetzen.

    • @ Luka Peters: Sie haben recht: auch die meisten qualifizierten Gärtner benutzen ihn, weils die Auftraggeber offenbar verlangen. Und darum sage ich ja auch am Schluss, dass die Auftraggeber in der Pflicht sind. (Unser Gärtner hat selbstverständlich Laubbläserverbot im Garten). Für den täglichen Lärmterror jahraus jahrein hingegen sorgen hauptsächlich unqualifizierte Facility-Leute. Diese scheinen pro Laubbläsereinsatz etwas auf die Rechnung schreiben zu dürfen, denn das sieht jeder von weitem, dass diese Einsätze null Sinn machen.Darüber kann wohl jeder ein Liedlein singen..

  7. Viel wahres und unwahres, z.B. das Benzin,,,, Es ist schlicht und einfach – unnötig – das saugen und blasen. Das schlimmste am Ganzen ist – was unser Unterhaltsdienst macht – km – weise – ha weise wird da «g’schaffet» Ich sage jeweils, dass sie am Abend müde sind ! Und dann wundern sie sich , wenn es fast keine Inselten mehr gibt ! ,,,aber solange man an diesen Maschinen Geld verdienen kann , wird sich nichts ändern,,,

  8. Nun ich bin selber Naturgartenspezialist mit eigenem Geschäft und habe mir dennoch einen Akkubetriebenen Laubbläser zugelegt.
    Das Einsatzgebiet beschränkt sich auf das zurückblasen von Laub(resten) nach Heckenschnitt an Wegen und Strassen sowie bei Kiesflächen. Das Laub wird somit den Pflanzen im Wurzelbereich wieder zur Verfügung gestellt.
    Der Bläser ist leise, die Wege sauber und der Kunde möchte nunmal einen Laubfreien Weg haben oft auch wegen Rutschgefahr. Das ist sein gutes Recht. Mehr Gesetze und Verbote braucht unser Land und wir Gewerbetreibenden definiv nicht.

    • @Rougement: Akkubläser sind nicht leise, nur das kleinere Übel zu den noch lauteren. Und Lärm ist nur ein Störfaktor bei den Geräten. Wieso kann man das Zurückbringen der Laubreste nach dem Heckenschnitt nicht wie früher schnell von Hand mit dem Besen machen? Das würde mich wirklich interessieren!Effizienter allenfalls bei Kiesflächen, sicher nicht aber bei Strassen und Wegen. Gesetze und Verbote braucht es dort, wo etwas ganz offensichtlich aus dem Ruder läuft, aber leider kommt das immer erst im Nachhinein und wird dadurch schwieriger. Wir werden dasselbe erleben bei den Drohnen, der Missbrauch hat schon begonnen….

  9. Laubbläser und Fadenmäher…nun kann jedes Hälmli, Waldrand und Garten rasiert und zusammengeblasen werden. Haben wir nicht davon gesprochen wie wertvoll ungemähte Wiesen, Krautränder und Herbstlaub für die Tier- und Pflanzenwelt sind? Das BAFu macht Werbung für die Biodiversität und die Stadtgärtner rasieren und blasen mit grosser Freude.

  10. Liebe Frau Dobler
    Mit Herz und Verstand haben Sie einen tollen Leserbrief gegen das zwanghafte Putzen von Grünräumen geschrieben.
    In Horgen haben wir vor einer Woche die Petition «Naturschutz statt Naturputz» gestartet, die genau dieses Thema anspricht. Immer wieder beobachten wir, dass Blumenwiesen, Krautsäume an Weg- und Waldrändern, Bachgehölze und Hecken von der Gemeinde und von beauftragten Gartenbaufirmen zum falschen Zeitpunkt massiv zurückgestutzt werden. Naturnahe Pflegepläne fehlen. Meist werden effiziente Geräte wie Fadenmäher, Kettensägen und Laubbläser von Leuten verwendet, die keine Ahnung von Naturschutz haben. Sie verstehen ihre Arbeit als normalen Putzauftrag wie etwa das Putzen eines Treppenhauses. Verantwortlich sind allerdings die Auftraggeber! Horgen ist mit diesem radikalen Naturputz kein Einzelfall. Andere Gemeinden im Kanton Zürich sind nicht (viel) besser dran.
    Eines ist klar: So geht Biodiversität im ganzen Kanton Zürich verloren. 1/3 aller Pflanzen und Tiere stehen bereits auf Roten Listen.
    Die Petition kann über http://www.Naturschutz statt Naturputz/Campax eingesehen und auch online von allen Leuten auch aus anderen Gemeinden unterschrieben werden. Die Petition soll Nachahmung in weiteren Gemeinden finden.

  11. Seit ein paar Jahren wird der Laubbläser bei uns in den Bergen von den Bauern anstelle der Heurechen eingesetzt! Ganze Abhänge aber auch die Ränder der gemähten Wiesen werden praktisch nur noch mit Laubbläsern bearbeitet! Bei schönem Heuwetter heisst das, den ganzen Tag Lärm im und ums Dorf, oft auch über Mittag.

    Natürlich werden von der Gemeinde auch bei uns Fadenschneider eingesetzt. Heute reicht es nicht mehr nur auf den Wanderwegen das Gras zu kürzen, rechts und links werden ganze Borde auf einen Millimeter-Schnitt getrimmt, auch dort wo’s im Bergwald nur Heidekraut, Heidelbeeren etc. also klein wachsende Pflanzen hat. Entlang der breiteren Waldstrassen werden die Borde mit einem speziellen Fahrzeug gemäht: Sträucher,Tännchen, kleine Lärchen, Blumen auch geschützte wie Türkenbund, Knabenkraut, Waldhyazinthen usw. werden kleingehackt.

  12. Wenn es einen Weg gibt diese grässlichen lauten Laubbläser loszuwerden bin ich dabei. Und nicht nur wegen des Naturschutzes. Es ist schlicht und ergreifend nicht einzusehen, warum so ein Lärm entstehen muss, wenn doch jeder normale Mensch in 90% der Fälle mit einem Besen oder Rechen schnellerund in völlig auseichender Qualität vorankäme. Ich werde nie vergessen, wie oft der Laubbläser vom Hauswartsdienst beim unmotivierten Rumblasen vor der Garageneinfahrt mein soeben eingeschlafenes Baby aufgeweckt hat! Gehen denn etwa neuerdings die Autos kaputt, wenn sie in der Zone 20 über ein paar verwesende Blätter fahren? Ist ja lächerlich.

  13. Das perfekte Symbol unserer Zeit ist der Laubbläser. Er verlagert ein Problem von einem Ort zum anderen, ohne es zu lösen, er benötigt dafür wertvolle Energie und macht eine Menge Lärm.
    Quelle: twitter.com/florianaigner http://www.twitterperlen.
    Danke, Ueli, für den Tipp!!!!

  14. Oh, ja….heute morgen am 8.00 ging die Lärmerei wieder los. Mittagsruhe wurde zwar eingehalten, aber zum Glück hatte der Gemeindearbeiter um 16.15 Uhr endlich Feierabend! Es nervt nur. Am liebsten wird dann auch noch tropfnasses Laub mühsahm vor sich hergeschoben. Komisch, beim Töff wird bei Polizeikontrollen die Lärmbelastung gemessen. Wenn ich denke, ein Töff fährt einmal vorbei und weg ist er. Der Gemeindearbeiter darf aber während Stunden im Dorf Lärm rausblasen. Sind da nur noch Weicheier am Laubwischen? Weiss niemand mehr wie man einen Besen gebraucht? Ich mache meinen grossen Garten mit dem Rechen und muss dafür nicht ins Fitness…

  15. Gruß aus Berlin, Deutschland, denn auch wir sind von diesen widerlichen, stinkenden und extrem lauten Dingern extrem angefressen. Bei uns kommt jedoch, im Gegensatz zu den Schweizern, noch erschwerend hinzu, dass die EU hier regiert, damit alles reguliert, von Staubsaugern, über Kaffeemaschinen etc., aber ausgerechnet Laubbläser können hier die Partikel ungefiltert in die Luft ballern und ohne Ende Lärm fabrizieren. Jedes noch so kleine Stück öffentlicher Rasen muss hier unbedingt durch die öffentliche Hand laubfrei gehalten werden, angeblich aus Gründen der Versicherung (Ausrutschen bei nassen Blättern) und zum Schutze des Rasens? Sorry, aber im Wald kommt auch keiner und bläst das Laub beiseite und trotzdem ist es dort überall herrlich grün auf dem Boden.

    Zwar haben manche Menschen schon versucht, die Regierung davon zu überzeugen, diese dröhnenden Insektenvernichter endlich abzuschaffen, doch das ginge angeblich nicht, wegen der EU-Gewerbsregelung??? Scheint so, als stünde in Brüssel der Profit nach wie vor weit über dem Gedanken der Nachhaltigkeit, während die nationalen Regierungen dieser Ansicht fröhlich folgen und selbst die angeblich so heilige «Prophetin» Greta, bei der ich heute noch darauf warte, dass sie Wasser in Wein verwandelt, stottert keine, mit Asperger geschwängerte, Silbe gegen den Laubbläser. Und somit wird auch hier überall fröhlich weitergeblasen, ohne Sinn und Verstand.

    Mein Vermieter (Wohnungsgesellschaft) antwortete mir sogar, als ich ihn darum bat, doch lieber Rechen und Harken, anstatt Laubbläser auf unserem Gelände zu verwenden, dass es angeblich preisgünstiger wäre, mit einem Laubbläser zu hantieren? Hallo? Das Ding verbraucht wahnsinnig viel Benzin, dröhnt die Luft mit stinkenden Abgasen zu, tötet Insekten und ist weitaus ineffektiver, als ein Rechen, eine Harke oder ein Besen! Doch angeblich würde es, laut meinem Vermieter, länger dauern, das Laub mit den althergebrachten Mitteln zu entfernen und daher muss dieser angeblich effektivere, röhrende Rüssel her, was jedoch ebenfalls völliger Schwachsinn ist, doch meinte man zu mir, dass man mir sofort meine Miete erhöhen müsse, wenn man keines von diesen stinkenden Geräten mehr zur Laubbeseitigung verwendet?

    Leute, ganz ehrlich, die Welt steht Kopf und wir sind alle voll mittendrin! Und solange diese verdammten Dinger nicht durch Rechen, Harke und Besen ersetzt werden, was im Endeffekt sehrwohl weitaus günstiger wäre, solange gebe ich auch nichts auf jegliche Umweltdiskussionen in den Medien und in der Politik, denn der weiterhin radikale sowie europaweite Einsatz des Laubbläsers beweist mal wieder eindeutig, dass in ganz Europa in dieser Sache mal wieder fast nur geheuchelt aber kaum etwas sinnvolles getan wird. Ist aber für Europa auch irgendwie typisch.

  16. Guten Abend Christian

    Sie sprechen mir aus dem Herzen, und leider hat sich NICHTS geändert: alle unsere Bemühungen, die Laubbläser zeitlich einzuschränken oder gar zu verbieten, umsonst…..im Gegenteil: nun kaufen auch Hausfrauen Laubbläser, hellblaue und rosarote Elektrobläser, mit denen sie den Hauszugang sauberblasen…….Und die Anwendungsgebiete werden immer absurder. Wir haben aber jetzt ein wenig Rückenwind mit dem Abwärtstrend der Biodiversität, und vielleicht gehts den Leuten jetzt endlich in den Kopf, dass sie ihre Umgebung anders pflegen müssen, um die Lebewesen zu schonen. Auch wir Menschen müssen uns Sorge tragen, Lärm, Gestank, Feinstaub……. Was nützen leisere Motoren, wenn den ganzen Tag irgendwo einer herumbläst. Bei uns hier in Zürich sinds vorallem die Privaten, weniger die öffentliche Hand. Greta würde ich allerdings nicht dafür verantwortlich machen. Sie kann schliesslich nicht alle Themen, die nötig wären ,vorbringen. Das Argument mit «günstiger» oder «zeitsparender» sticht nicht, weil es in der Regel kleiner Flächen sind, die erst noch unnötigerweise damit bearbeitet werden. Bin mit Ihnen einig: die grossen Worte in der Umweltpolitik wirken hohl, wenn nicht einmal der Wille besteht, in diesen kleinen, durchaus möglichen Bereichen eine Änderung herbeizuführen. Schönen Abend! Christine

    • Guten Abend Christine und herzlichen Dank für Ihre Antwort.

      Grundsätzlich sind meine Anmerkungen bezüglich Greta eher sarkastisch zu verstehen, denn von ihr persönlich erhoffe ich mir grundsätzlich nichts. Ansonsten hatte mir auch Ihr Beitrag aus der Seele gesprochen und ich finde es schade, zu lesen, dass es auch in der von EU-Zwängen freien Schweiz die Situation nicht besser aussieht. Es ist bei uns ja nicht nur der Laubbläser, sondern auch die Großflächenmäher, die hier von den Bezirksämtern ausgesandt werden, um jeglichen schüchtern wachsenden Rasen sofort auf gefühlte fünf Millimeter radikal zu stutzen, damit auch bloß keine Blume etc. wachsen könne, das würde ja sonst nur nützlich für die Insekten sein und das geht ja hier offensichtlich mal sowas von gar nicht. Eine Stadt hat grau und lebensfeindlich zu sein, basta.

      So scheinen es zumindest die hiesigen Bezirksämter zu sehen, während bei uns, auf dem Gelände meines Hauses (Hochhaus) eine Privatfirma beauftragt wird. Das Witzige ist aber, dass sie bei den Sträuchern, wenn da das Laub dazwischen liegt, plötzlich doch wissen, wie man eine Harke oder einen Rechen einsetzt. Trotzdem stinken diese Laubbläser bis zu mir hoch in die 15. Etage! Mal das Fenster derweil aufzumachen ist ausgeschlossen, denn es stinkt bestialisch. Dabei ist mir auch jetzt erst, seit Ende letzten Jahres, bewusst geworden, dass man diesen widerlichen Geruch auch dann noch wahrnimmt, wenn der Laubbläser ca. 80-100 Meter entfernt aktiv ist. Früher hatten wir im Haus einen Concierge, der das Laub mit einer Harke weggeharkt hat und gut war es. Doch seitdem wir von einer der großen Wohnungsbaugesellschaften aufgekauft wurden, kommen plötzlich Dritte und dröhnen und stinken einen zu.

      Ich halte, ebenso wenig wie Sie, auch nichts von den Argumenten bezüglich leisere Motoren, denn die negative Wirkung auf Flora und, vor allem, Fauna ist ja trotzdem dieselbe, soweit ich dies verstanden habe. Allerdings werden auch in Deutschland die Stimmen lauter, siehe hier die Nachricht aus Sachsen vom 15. November 2019:

      https://www.mdr.de/nachrichten/politik/gesellschaft/bund-sachsen-verbot-laubblaeser-100.html

      Doch wenn man es mal, wie 2016 geschehen, in Bayern auf politischer Ebene versucht, bekommt man ebenfalls rasche Rückschläge zu spüren:

      https://www.welt.de/regionales/bayern/article152379530/Verbot-gescheitert.html

      Ich hoffe daher, ebenso wie Sie, darauf, dass mit der Zeit endlich ein Umdenken stattfindet, gerade weil, wenn ich es so beobachte, Menschen mit Hunden oder auch generell Passanten auf dem Bürgersteig rasch das Weite suchen, wenn plötzlich einer dieser Rüssel durch die Nachbarschaft dröhnt. Insbesondere Mütter mit kleinen Kindern sind davon immer ganz besonders begeistert. Der eine Kommentar auf dieser Webseite, wo eine Mutter beklagt, wie ihr kleines Kind, welches gerade eingeschlafen ist, durch so ein röhrendes Teil sofort wieder aufgeschreckt wird, würde bei mir, wäre ich der Vater, wohl die Galle hochkommen lassen.

      Zugleich will ich Ihnen aber mitteilen, sich auf keinen Fall durch Rückschläge, egal auf lokaler oder politischer Basis, von Ihrem Vorhaben abbringen zu lassen! Allein steter Druck, vor allem auf politischer Ebene, sowie massenweise Werbung bei der Bevölkerung kann dafür sorgen, dass die Laubbläser, ebenso wie auch Laubsauger, irgendwann aus der Welt geschafft sind. Ich habe mir schon lange vorgestellt, wie es wäre, einfach mal ca. 50 bis 100 Mann mit Laubbläsern zusammen zu trommeln und diese vor dem EU-Hauptquartier in Brüssel frühmorgens einfach mal anzuwerfen, am besten gerade dann, wenn die Politiker alle vorfahren, um das Gebäude zu betreten. Und das dann so für ca. 1-2 Wochen lang, jeden Morgen bis ca. zum Mittag, bei Bedarf auch länger, und noch unterstützt mit geeigneten Plakaten, wo die Forderungen aufgeschrieben sind. Das wäre doch vielleicht mal eine tolle Aktion. Und bei Ihnen in der Schweiz, als Nicht-EU-Mitglied, macht man halt dasselbe, vor dem jeweiligen Gebäude des schweizerischen Regierungssitzes.

      Wie gesagt, nicht aufgeben, liebe Christine, denn ich bin mir sicher, dass die Unterstützung innerhalb der Bevölkerung für ein Verbot von Laubbläsern größer ist, als es den Anschein hat! Ihnen auch noch einen schönen und Laubbläser freien Abend! 🙂

  17. Kommentar: ich glaubte erst, vor unsrem Haus wird ein Baum gefällt, weil ich die längste Zeit Motorsäge-Lärm hörte …, aber stattdessen wars ein verdammter Laubbläser!! am 23.Juni! sogar nach dem rasenmähen (mit einer Höllenmaschine seit 8uhr früh bis 13uhr!) müssen jetz anschliessend auch noch fast 2h lang die Wege gebläsert werden ? ja gehts eigentlich noch! der baustellenLärm daneben ist das reinste Wiegenlied im Vergleich! WO SIND NUR DIE REISIGBESEN GEBLIEBEN ??

  18. Autos, Motorräder usw. unterstehen strengen Lärmvorschriften. Laubbläser dürfen alles und müssen einfach akzeptiert werden? Wäre mal gespannt, wenn ich selbst mein legales, leises Auto mal 30 Minuten lang vor dem Haus des Gärtners angasen würde….

  19. Mein Nachbar, ungelogen, bläst seit 2 Stunden mit seinem lauten Laubsauger rum. Er bläst Garagentore ab, die Häuserwand, hört dann mal 10 Minuten auf und fängt wieder an. Das Schlimme ist jedoch, er bläst den Dreck von vorne nach hinten im Hof und wieder zurück, manchmal dreht er sich im Kreis dabei. Das ist keine Lüge, wenn ich dürfte, würde ich ihn filmen. Das ist mehr als umweltschädlich und vor allem stressig für die Nachbarn. Vor allem jetzt, wo viele noch zu Hause im Homeoffice arbeiten (müssen). Auch für Allergiker in der Pollenzeit wie mich, stört es ungemein, wenn man spazierengeht und dann von so einer Dreck- und Pollenwolke um die nächste Häuserecke angestaubt wird. Leute nehmt einen Besen, damit könnt ihr euch besser abreagieren und tut der Umwelt und euren Nachbarn einen großen Gefallen!

    • Lieber Genervter

      Ich kann Ihren Ärger sehr gut verstehen! Ich sehe fast nur solche sinnlosen Einsätze und wundere mich deshalb, weshalb die Bevölkerung das so stoisch hinnimmt….ist das die allgemeine Vorstellung von Freiheit ohne Regeln und Schranken?Es gibt einen hohen Handlungsbedarf, damit die Lebensqualität und die Gesundheit der Bevölkerung geschützt wird. Das formuliert auch die Lungenliga, siehe deren Merkblatt. Ich erwarte, dass von den Umwelt- und Gesundheitsämtern messbare Ziele formuliert werden, die realistisch und in absehbarer Zeit umgesetzt werden müssen. Da der Schaden der Geräte immer grösser wird und der angebliche Nutzen (ausser für die Produzenten der Geräte) in keinem Verhältnis mehr steht, braucht es im Minimum eine starke Einschränkung der Geräte und ein Ablaufdatum der lauten, stinkenden, immer noch ungehindert wütenden Dreckschleudern. Frühzeitig angekündigt ermöglicht es den Betreibern ein Umsteigen auf den Besen. Keine Existenz ist dadurch gefährdet.

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