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Zum blühenden Efeu

Christine Dobler Gross
Christine Dobler Gross
Christine Dobler Gross ist begeisterte Naturgärtnerin. In ihrem Garten in Zürich hat es nicht nur Platz für viele verschiedene Pflanzen, sondern auch für Wildbienen, Glühwürmchen und andere Tiere. Sie ist Präsidentin des Vereins Natur im Siedlungsraum NimS. Im Blog «Hotspot Naturgarten» schreibt sie regelmässig über Beobachtungen aus ihrem Naturgarten.

Im September beginnt der Efeu, mit wissenschaftlichem Namen Hedera helix, zu blühen und verströmt einen honigartigen Duft. Kaum ein Sechsbeiner, der sich nicht «Zum blühenden Efeu» einfindet, entsprechend summt es in seiner Nähe.

Von Januar bis April freuen sich zudem verschiedene Vögel wie Amseln, Rotkehlchen, Stare usw. an den dunkelblauen Efeubeeren.

Efeu, mit wissenschaftlichem Namen Hedera helix, beginnt zu blühen und zieht viele Insekten an.
© Christine Dobler Gross

Efeu blüht erst ab etwa dem 7. Lebensjahr. Leider wird er vielerorts, wie auch hier auf dem Bild geschehen, vor der Blüte geschnitten, was weder schön noch nötig ist, denn die Pflanze ist anspruchslos und kann irgendwann im Jahr geschnitten werden. Durch die späte Blüte ist der Efeu im Herbst eine sehr wichtige Nahrungsquelle für eine grosse Anzahl verschiedener Insektenarten.

Eine Hornisse am Efeu.
© Christine Dobler Gross

Viele Wanzen, Schweb- und andere Fliegen, Honigbienen und verschiedene Wespen besuchen den Efeu; hier eine Hornisse.

Ein Schmetterling, das Pfauenauge auf dem Efeu.
© Christine Dobler Gross

Das Tagpfauenauge ist regelmässig zu Besuch. Es fliegt bis in den Oktober hinein und wird irgendwo in einer Spalte, unter einem Dach oder in einer Baumhöhle ein Versteck zum Überwintern suchen.

Admiral, ein Schmetterling, am Efeu
© Christine Dobler Gross

Der Admiral ist auch deshalb im Garten, weil er es auf Fallobst und süsse Traubenbeeren abgesehen hat. Aber auch auf dem Efeu ist er häufig anzutreffen.

Ein Rosekäfer auf Efeu.
© Christine Dobler Gross

Der Rosenkäfer findet sich ebenfalls auf dem Efeu ein. Seine Larve entwickelt sich in morschem Totholz, aber auch im Kompost, wo wir schon Dutzende von Larven fanden. Die Larve sieht aus wie ein Engerling, ist aber kein Wurzelschädling.

Efeuseidenbiene, eine Wildbiene, liebt Efeu.
© Christine Dobler Gross

Seit ich 2008 im Garten die Efeuseidenbiene, eine Wildbiene, die auf Efeu spezialisiert ist, entdeckt habe, lasse ich den Efeu an verschiedenen Orten im Garten hochklettern und blühen.

Eine Seidenbiene auf ihrem Nest.
© Christine Dobler Gross

Sie nisten im Garten, an einer Stelle mit wenig und kurzer Vegetation mit offenen Bodenstellen. Dieses Jahr waren es schon 14 Nester, vor vier Jahren waren es erst zwei.

Mit Efeu lässt sich auch immergrüner Sichtschutz herstellen, anstelle des wert- und phantasielosen Kirschloorbeers. Die Efeu-Pflanzen waren schon in in den Gärten der Antike anzutreffen und können mehrere Hundert Jahre alt werden.

3 Kommentare

  1. Liebe Frau Dobler Gross,
    ich bin Entomologe und begeistert vom Brummen der Honigbienen in unserem Efeu. Daher meine Frage, wieso blüht der jetzt (ab etwa Mitte Juli) ???
    Schon mal danke sagend und
    mit lieben Grüßen
    Andre Lebenhagen

  2. Auf der Suche ,ob man schon blühende Efeupflanzen kaufen kann ,auf Ihren Artikel gestossen.
    Hat zwar meine Frage nicht geklärt,ist aber ein sehr guter Artikel.
    Habe auf einer Wanderung im Meran so eine Efeuhecke entdeckt und war begeistert von der Vielfalt von Insekten die dort zu beobachten waren.Würde den Insekten auch gern so eine Hecke bieten.

    Vielen Dank
    Holger Dreymann

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