StartHintergrundWissenNahrung für alle!

Nahrung für alle!

Christine Dobler Gross
Christine Dobler Gross
Christine Dobler Gross ist begeisterte Naturgärtnerin. In ihrem Garten in Zürich hat es nicht nur Platz für viele verschiedene Pflanzen, sondern auch für Wildbienen, Glühwürmchen und andere Tiere. Sie ist Präsidentin des Vereins Natur im Siedlungsraum NimS. Im Blog «Hotspot Naturgarten» schreibt sie regelmässig über Beobachtungen aus ihrem Naturgarten.

Nochmals ein paar milde Septembertage – im Naturgarten ist der sich nähernde Herbst schon seit einigen Tagen spürbar: reifende Früchte, allerlei kunstvoll geformte Samenstände und -Kapseln, silbern schimmernde Spinnennetze, leuchtende Hagebutten und Kornelkirschen. Einige Vögel besuchen jetzt in kleinen Schwärmen den Garten und finden allerlei Fressbares.

Eine Efeuseidenbiene auf einer Blüte.
© Christine Dobler Gross

Die gelben Sonnenhüte vergolden den Garten, sie werden sehr gerne von verschiedenen Insekten angeflogen (hier eine Efeu-Seidenbiene im Anflug!) Deren Samenstände werden dann später von Distel- und Grünfinken geplündert.

Streifenwanzen tummeln sich auf einer Blüte.
© Christine Dobler Gross

Hier saugen die Streifenwanzen an den Samen des Seseli (Hirschheil).

Graue Gartenwanze an den Kornelkirschen.
© Christine Dobler Gross

Andere Wanzen saugen lieber an Früchten, wie hier die Graue Gartenwanze an den Kornelkirschen.

Krabbenspinne auf einer Blüte.
© Christine Dobler Gross

Überall sind Spinnennetze zwischen die Pflanzen gewoben, die Krabbenspinne hingegen lauert auf den Blüten auf ihre Beute und baut kein Netz.

Die Raupe eines Abendpfauenauges an unserer Lavendel-Weide Salix eleagnos
© Christine Dobler Gross

Die Entdeckung des Monats: die wunderschöne Raupe eines Abendpfauenauges an unserer Lavendel-Weide Salix eleagnos.

Eine Raupe mit Parasiten drauf.
© Christine Dobler Gross

Und hier die Erklärung, weshalb die Raupe sich ein paar Tage lang nicht bewegte: sie war bereits von Parasiten bewohnt. Der Experte vermutet, dass dies die Kokons einer Brackwespe sind. Ein trauriger Anblick fürwahr.

Hornisse saugt an einer Traube.
© Christine Dobler Gross

Die Hornissen kosten gerne süsse Früchte, wenn sie nicht gerade am Jagen von Insekten sind für ihre Brut. Leider haben die Tiere immer noch völlig zu Unrecht einen schlechten Ruf und werden vergiftet, aus Unkenntnis ihrer Harmlosigkeit. Vielleicht sollten wir sie auch unter Schutz stellen, wie dies in Deutschland und Österreich der Fall ist, damit man ihnen endlich nicht mehr nachstellen kann.

Hornisse mit dem Nest in einer Baumhöhle.
© Christine Dobler Gross

Wohl mangelt es ihnen an natürlichen Nistmöglichkeiten, sodass sie auch Hohlräume unter Hausdächern nicht verachten. Hier ein Hornissennest im Loch eines alternden Apfelbaumes. Dessen Besitzer weiss um den ökologischen Wert seines schon ziemlich morschen Baumes und lässt ihn stehen, so bleibt ein «natürlicher» Nestort erhalten.

Ein Hornissennest in einem Beutel.
© Christine Dobler Gross

Als Naturliebhaberin bekommt man schon einmal abstruse Geschenke! So stand kürzlich, als ich von einer Zweitageswanderung zurückkam, vor der Haustüre ein Pflanzentopf in Plastik verpackt. Am Topf war ein perfekt gebautes Feldwespen-Nest mit dessen Bewohnern darauf. Die Frau hatte Angst vor diesen ihr unbekannten Tieren, wollte aber weder das schöne Nest noch deren Bewohner zerstören, also fasste sie sich ein Herz und wickelte es ein und brachte es in meine Obhut. Wespenklappe statt Babyklappe!

4 Kommentare

  1. Seit Jahren nisten bei uns Hornissen in einem Dachbodenraum. Noch nie gab’s die geringsten Probleme mit ihnen. So wie wir sie in Ruhe lassen, lassen sie uns zufrieden. Nur unseren BnB-Gästen dürfen wir nicht verraten, was da über ihren Köpfen zuhause ist. 🙂

  2. Unter dem Hausdach, an welchem kürzlich ein Volk vergiftet wurde, störten sie auch niemanden, sie wurden nur ganz zufällig entdeckt. Einfach die Tatsache, dass es Hornissen sind, genügt, um sie zu eliminieren. Die Firmen, welche das machen, sagen natürlich nicht nein, sie verdienen ja an einem solchen Auftrag, und der Kunde ist König. Eine seriöse Beratung bleibt somit wohl meistens aus.
    Schön, dass sogar Leute wie Sie, die BnB anbieten, mit den Hornissen leben können und wollen!

  3. Clean up day 21.September 2013
    Der Verein Pro Tössauen räumt in der Jagdschiessanlage auf. Ist dies vielleicht der Startschuss zur seit Jahren versprochenen Sanierung?
    Treffpunkt 21.9.2013 11.45 Uhr bei der Jagdschiessanlage Embrach. Weitere Informationen http://www.protoessauen.ch oder clean up day 2013.

  4. Zu den Hornissen: Leider beobachtete ich im letzten Monat im Hafenstndplatz Tiefenbrunnen wie ein Seepolizist mit einem Gasflammenwerfer die Hornissen, die seinen Platz am See in genügender Höhe zum Überfliegen benutzten, verbrannte. Sein Gesicht sah sehr verzerrt aus, als ob er einen gefährlichen Feind erwischt hätte…!!! Ich hoffe sehr, dass diese Tier bald unter Schutz gestellt werden.

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