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Bunte Gaukler der Lüfte

Christine Dobler Gross
Christine Dobler Gross
Christine Dobler Gross ist begeisterte Naturgärtnerin. In ihrem Garten in Zürich hat es nicht nur Platz für viele verschiedene Pflanzen, sondern auch für Wildbienen, Glühwürmchen und andere Tiere. Sie ist Präsidentin des Vereins Natur im Siedlungsraum NimS. Im Blog «Hotspot Naturgarten» schreibt sie regelmässig über Beobachtungen aus ihrem Naturgarten.

Niemand kann sich dem Anblick der durch die warmen Tage gaukelnden Falter entziehen. Sie verbreiten Sommerstimmung und Lebensfreude. Es ist jedoch eine unwirtliche, blumenwiesenarme Welt für diese zerbrechlichen Wesen geworden…..

Der Schmetterling Ochsenauge auf einer Blüte.
© Christine Dobler Gross
Zwei Weisslinge auf Lavendel.
© Christine Dobler Gross

Als Naturgärtnerin biete ich möglichst viele unterschiedliche einheimische Blumen, Kräuter, Sträucher an, viele davon sind auch geeignete Futterpflanzen für Raupen und Falter. Natürlich fliegen nur Falter zu, die auch in der Umgebung vorkommen. Dieses Jahr waren dies bis anhin vor allem Kohlweisslinge, dann der Faulbaumbläuling, Zitronenfalter, Aurorafalter, Schwalbenschwanz, das Tagpfauenauge, Ochsenauge, der Admiral und zwei Dickkopffalterarten. Einige Arten weniger als noch vor 10 Jahren!

Zitronenfalter auf einer Blüte.
© Christine Dobler Gross

Für den Zitronenfalter stehen z.B. der Faulbaum als Raupenfutterpflanze und die Kartäusernelke zur Verfügung.

Faulbaumbläuling auf einer Blüte.
© Christine Dobler Gross

Der Faulbaumbläuling legt seine Eier ebenfalls an diesem Baum ab, aber auch am Blutweiderich. Der Falter nutzt auch den Honigtau der Blattläuse als Futterquelle.

Eine Schwalbenschwanzraupe.
© Christine Dobler Gross

Was immer funktioniert: Dill, Fenchel, Möhren, Weinrauke für den Schwalbenschwanz. Viele Raupen schaffen es allerdings nicht, sich zu verpuppen, denn auch die Raupenfeinde wie Vögel, Raupenfliegen, Schlupfwespen usw. lassen in einem Naturgarten nicht auf sich warten!

Im Raupenkasten sind Schwalbenschwanzraupen.
© Christine Dobler Gross

Es gibt geeignete Schmetterlingskästen, in welchen man Raupen mal vor Feinden schützen, füttern und bis zur Verpuppung und dem Ausschlüpfen beobachten kann.

Puppe eines männlichen Aurorafalters.
© Christine Dobler Gross

Der hübsche Aurorafalter ernährt sich am liebsten von Wiesenschaumkraut und Knoblauchhederich, seine Raupe frisst gerne die Samenstände des Hederichs und verpuppt sich zu einem imposanten, segelförmigen Dreieck. Ein gutes Beispiel, das uns lehrt: etliche Pflanzen auch nach dem Verblühen stehen lassen!

Eine Zitronenfalter Raupe.
© Christine Dobler Gross

Heute steht in der Zeitung, dass innerhalb der letzten 20 Jahre die Hälfte der Wiesenschmetterlinge in Europa verschwunden ist. Als ein Hauptgrund wird die intensive Landwirtschaft angegeben.

Wir alle lieben die Schmetterlinge. Bedenke, dass jeder Falter, der sich vor Deinen Augen im heissen Sommerwind tragen lässt, irgendwo als Raupe fressen und sich verpuppen konnte. Biete auch du ihm eine Existenz in Deinem Umfeld!

1 Kommentar

  1. Zum Selberbauen eines Schmetterlingsraupenkastens erhielt ich vom Gartenbaulehrer der Rudolf Steiner Schule in Wetzikon, Herrn Peter Lange, folgenden Tipp:
    «Nehmen Sie eine Kartonschachtel, die Deckel einklappen, aufrecht hinstellen und mit einem feinen, durchsichtigen Stoff die Öffnung abdecken. Rundum befestigen mit einer Schnur, in welche ein Gummiband eingeknüpft ist. Das kann schnell weggenommen und wieder befestigt werden. Diese Methode hat sich gut bewährt und ist auch aus hygienischen Gründen empfehlenswert.»

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