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Aurora am Wegesrand

Christine Dobler Gross
Christine Dobler Gross
Christine Dobler Gross ist begeisterte Naturgärtnerin. In ihrem Garten in Zürich hat es nicht nur Platz für viele verschiedene Pflanzen, sondern auch für Wildbienen, Glühwürmchen und andere Tiere. Sie ist Präsidentin des Vereins Natur im Siedlungsraum NimS. Im Blog «Hotspot Naturgarten» schreibt sie regelmässig über Beobachtungen aus ihrem Naturgarten.

Ein Schmetterling, welcher den Namen der römischen Göttin der Morgenröte trägt und im Frühling fliegt (April bis Juni), bleibt uns nicht verborgen, vor allem wenn das Männchen mit den leuchtend orangen Flecken auf den Vorderflügeln vorbeigaukelt.

Ein Aurorafalter in orange-weiss.
Aurorafalter. © Christine Dobler Gross

Das Weibchen des Aurorafalters (Anthocharis cardamines) ist unauffällig weiss, mit schwarzen Flügelspitzen, und auf der Unterseite der Flügel mit einem grün-weissen Tarnmuster versehen. Die Flügelunterseite ist identisch mit derjenigen des Männchens.

Ein weiblicher Aurorafalter am Nickenden Leimkraut.
Weibchen am Nickenden Leimkraut (Silene nutans). © Christine Dobler Gross

Was mich veranlasst, diesen Blog dem Aurorafalter zu widmen, ist die Tatsache, dass wir alle ihn einfach fördern könnten und wohl oft unwissentlich seine unauffälligen Puppen zerstören.

Eine Puppe des Aurorafalters.
Puppe des Aurorafalters. © Christine Dobler Gross

Die Raupe verpuppt sich meist am Pflanzenstängel ihrer Nahrungspflanze. Dort bleibt sie als Gürtelpuppe und überwintert, bis der Falter nach ca. 10 Monaten Puppenruhe im kommenden Frühling schlüpft.

Die Puppe eines männlichen Aurora Falters.
Puppe Männchen. © Christine Dobler Gross

Wenn also der Garten im Herbst oder schon vorher auf- und ausgeräumt wird, landen die Puppen auf dem Kompost oder werden gehäxelt.

Wenn Du die bevorzugten Futterpflanzen des Aurorafalters im Garten hast, ist es darum von Vorteil, diese stehenzulassen, also schon früh zu überlegen, wo sie den Winter hindurch bleiben dürfen. Die Raupen ernähren sich bevorzugt von Schoten (Fruchtständen) verschiedener Kreuzblütler, insbesonders an der weit verbreiteten Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata).

Raupe eines Aurora Falters an einer Knoblauchsrauke.
Raupe an Knoblauchsrauke. © Christine Dobler Gross

Andere bevorzugte Pflanzen sind das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis), das Silberblatt (Lunaria annua), die Nachtviole (Hesperis matronalis), an der ein Falter auch einmal das Opfer einer Krabbenspinne werden kann.

Krabbenspinne mit einem Aurora Schmetterling.
Krabbenspinne mit Falter. © Christine Dobler Gross

Leider werden Wegränder, an welchen die Knoblauchrauke vorzugsweise wächst, immer wieder gesäubert, mehrmals jährlich, kein Mensch weiss eigentlich warum…….

Beim Mähen von Wegrändern werden auch viele Puppen vernichtet.
Wegrand nach dem Mähen mit dem Fadenmäher. © Christine Dobler Gross

Damit verschwinden dann auch die Puppen.

Schnittgut am Wegesrand mit Aurorapuppe
Schnittgut am Wegesrand mit Aurorapuppe. © Christine Dobler Gross

2 Kommentare

  1. Danke für diesen wundervoll illustrierten Beitrag. Was für eine Eleganz in allen Lebensstadien. Klinisch müste man diese völlig unnötige Verwüstung der Wegränder als zwangsneurotisch bezeichnen. Vielleicht ist sie auch betriebswirtschaftlich motiviert: Auch die Erbringung unsinniger und schädlicher Leistungen wird mit Steuergeld vergütet und hält die Unterhaltsabteilung in Schwung.
    Wahrscheinlich ist eine Mischung aus beidem.

  2. Christine Dobler Gross,
    Ihre Blogs im «Hotspot Naturgarten» sind wirklich «naturnah und
    echt Gross» beschrieben. An der fachm. renaturierten alten Aare zw. Winznau + Schönenwerd konnte ich letzten Frühling (2018)
    vSchmeersch. Aurorafalter-Männchen an Brennnessel beobachten!
    Schmetterlingsfreund + Motiv Briefm.-Sammler Ernst Annaheim

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