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Petition für eine angemessene Besteuerung von Flugreisen

Wir alle wissen es: Fliegen ist extrem umweltschädlich. Und doch verzichten wird nur sehr ungern darauf. Nun erscheint eine neue Petition auf der Bildfläche, die eine Besteuerung auf Kerosin, eine Mehrwertsteuer auf internationale Flugtickets und eine CO2-Abgabe fordert. Wir haben uns beim Initianten nach seiner persönlichen Motivation erkundigt.

Fliegen ist eine der klimaschädlichsten Handlungen in unserem Alltag. Damit wir also unsere Klimaziele erreichen, unsere Umwelt nicht an die Wand fahren (oder fliegen) und unseren Nachkommen einen bewohnbaren Planeten hinterlassen, bedarf es dringend einer angemessenen Besteuerung der Flüge:

  • Kerosin muss endlich besteuert werden! Es kann nicht sein, dass für alle anderen Verkehrsmittel eine Mineralölsteuer anfällt, jedoch das klimaschädliche Fliegen von einer Treibstoffsteuer ausgenommen ist.
  • Wir brauchen eine Mehrwertsteuer auf internationale Flugtickets! Der Kauf von Produkten und Leistungen unterliegt grundsätzlich der Mehrwertsteuer. Eine Ausnahme bei Auslandflügen sollte nicht möglich sein.
  • Eine CO2-Abgabe muss her! Die aus dem Fliegen resultierenden Umweltprobleme sollten nicht von der Allgemeinheit bezahlt werden, sondern vom Verursacher. Eine fixe CO2-Abgabe würde dem Klimaschutz zumindest teilweise Rechnung tragen.

Hier kommen Sie direkt zur Petition #NachhaltigAir.

Verführerisch billige Flüge

Zürich – Venedig: 26.-
Basel – London: 22.-
Genf – Barcelona: 28.-

Wir alle wissen, dass irgendetwas mit diesen Preisen nicht stimmen kann: Das ganze Personal rund um den Flughafen; die aufwändigen Sicherheitsvorkehrungen; die Produktion, der Kauf und die Revision der Flugzeuge; der Bau der gigantischen Gebäudekomplexe und deren Instandhaltung; Strom, Kerosin, Marketing etc. Rechnet man all diese Kosten zusammen, kommt man unweigerlich zum Schluss, dass Flugtickets massiv zu günstig sind. Deshalb fliegen wir auch so häufig.

Die Schweiz – ein Land der Vielflieger

Am 30. Juni 2018 wurden weltweit so viele Flugreisen verzeichnet wie noch nie in der ganzen Geschichte der Menschheit. Die Schweizer Bevölkerung ist diesbezüglich nicht ganz unschuldig: Sie ist nämlich doppelt so häufig mit dem Flugzeug unterwegs wie die Einwohner ihrer Nachbarländer. 2017 beförderten die Schweizer Flughäfen 54.9 Millionen Passagiere – 73 Prozent mehr als noch vor 12 Jahren.

Persönliche Motivation des Initianten

Worin liegt Ihre persönliche Motivation diese Petition aufzustellen?

Ich bin eigentlich Sekundarlehrer und komme überhaupt nicht aus der politischen Ecke. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich als Lehrperson nicht nur ein guter Vermittler von Fachwissen sein sollte, sondern auch ein Vorbild. Und da hat einerseits eine sehr grosse und umfassende Verhaltensänderung angefangen (seit fast 5 Jahren nicht mehr geflogen, seit 3.5 Jahren vegan, nur noch Fair Fashion Mode etc.). Meine Motivation ist also eine absolut altruistische. Ich will einfach gesellschaftlichen Wandel und die Klimaziele erreichen, damit auch meine Nachkommen noch einen bewohnbaren Planeten haben und die Ökosysteme nicht komplett zusammenbrechen.

Was sagen Sie zu der Aussage, dass die Verteuerung der Fliegerei zu einer verstärkten Klassenteilung führen könnte und sich ärmere Leute das Fliegen nicht mehr leisten können?

Ja, das mit der Aussage «dann wird Fliegen nur noch ein Hobby für die Elite» halte ich für sehr fragwürdig. Die Preise würden sich zwischen 2-5x erhöhen (je nach Flugdauer/-distanz/-belegung etc.). Das heisst, wenn man statt 25 CHF plötzlich 85 CHF zahlen würde, dann wäre das immer noch für die meisten Menschen (auch deutlich unter der Mittelschicht) noch verkraftbar. Aber es würden wohl alle etwas weniger fliegen. Denn plötzlich würden die Reichen für einen 1. Klasse Flug nach New York 1800 CHF statt 900 CHF zahlen.

Sollte es nicht für jeden Menschen möglich sein zu fliegen?

Ich finde nicht, dass es ein Menschenrecht ist, dass jeder Mensch überall hinfliegen darf/kann. Ich würde sagen, es sollte möglich sein, dass alle reisen können und ihre Freizeit woanders verbringen können. Aber jährliche Reisen nach Asien gehört da nicht zwingend dazu. Ausserdem fliegt sowieso nur ein kleiner Teil der gesamten Erdbevölkerung. In Entwicklungsländern ist das Fliegen zu einem grossen Teil für Menschen nicht möglich. Aber diese Leute spüren häufig die Folgen des Klimawandels am stärksten.

Weitere Informationen zu der Petition #NachhaltigAir finden Sie hier.

7 Kommentare

  1. Das kann ich nur unterstützen!!!
    Fliegen, sowie Fleischverzehr sollten wieder Luxusprodukte werden. Die Nutzung kann sich ändern. Nur wenige Male im Leben fliegen, dafür für längere Zeit dort bleiben und das Land wirklich erfahren. Sonst mit dem Zug in den Urlaub. Und nur noch Sonntagsbraten. Totalverzicht von allen Leuten zu fordern ist Quatsch, aber weniger is(s)t mehr.

  2. Dringend nötig dass Kerosin entsprechend besteuert wird damit Fliegen weniger erschwinglich wird und weniger Dreckschleudern um unsere Ohren fliegen. Armee mit einbezogen.

  3. Wir können die zunehmende Mobilitätsbedürfnisse nicht aufhalten und dürfen auch unsere Wirtschaft nicht einseitig behindern. Eine solche Initiative müsste zielgerichtes sein und nicht die Schweizer Flugunternehmen und Flughäfen einseitig belasten. Wenn die Menschen dann zuerst nach Mulhouse, Lyon, Milano oder Friderischhafen fahren um dort ein Flugzeug zu besteigen, ist das Ziel verfehlt und es wird noch mehr CO2 produziert. Das Problem muss Europ- bzw. Weltweit angegangen werden, z. B. mit einer Importsteuer auf dem aus dem Ausland eingeflogen Flugtreibstoff, denn dieser belastet die Umwelt doppelt, einmal beim Transport und dann wenn er verbrennt wird. Zudem muss mit einer solchen solchen Initiative darauf geachtet werden, dass diese nicht auch die zukünftigen Elektroflugzeuge betrifft, sonst wird die Motivation genommen solche in Zukunft einzusetzen.

    • Naja, Elektromobilität brauch auch Energie und die kommt nicht selten aus nicht erneuerbaren QUellen. z.B. in Deutschland aus Kohlekraftwerken, die fosslie Kohle abbauen und ganze Landstriche zerstören.
      Es wäre schon ein Ziel, weniger weit zu reisen, mehr Videokonferenzen (wir haben die Technik) statt Kongresse und Urlaub in den Bergen ist auch toll. Mit dem Nachtzug gings früher bis Spanien und Schweden und Tschechien, heute sind viele Strecken nicht mehr konkurenzfähig….

      …wobei das ein Trugschuss ist, der Transit zum Flughafen, Gepäck, Versicherung machen aus manchem Schnäppchen ein doch recht teures unterfangen. Die Werbung ist verführerisch. Würde die SBB uns die Bahnfahrten in Häppchen verkaufen, wäre das zugfahren auch «günstiger»

  4. Endlich! Darauf warte ich seit über zehn Jahren. Wir – die Schweiz – überfordern die planetaren Grenzen regelmässig. In diesem Jahr (2018) leben wir beim Ressourcenverbrauch seit dem 7. Mai auf Pump – also auf Kosten anderer Länder, z.B. auf Kosten der meisten afrikanischen Staaten. Und Fliegen ist mit einer der wesentlichen Ursachen für den Ressourcenverschleiss.

  5. Wo kann ich die Petitonen zum Thema Fliegen und weiteren Themen unterschreiben?! Ich möchte nicht den Newsletter abonnieren!

    mit freundlichen Grüssen

    Thomas Beck

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